Sonntag, 24. Januar 2010

Interkulturelle Kommunikation – Gesten

Zur Muße des sonntäglichen Frühstücks gehört die sonntaz mit ihren Essays, Reportagen und Rezensionen.
Heute fiel mir die Besprechung eines Buches zur interkulturellen Kommunikation auf: Frauke Böger würdigt unter dem Titel „Gestensprache, schwere Sprache“ ein Handbuch der Journalistinnen Julia Grosse und Judith Reker "Versteh mich nicht falsch! Gesten weltweit", dass im Bierke Verlag München (€14,90) erschienen ist. Zum Buch gibt es auch eine Webseite, auf der einige markante Gesten durch Fotobeispiele in ihrer unterschiedlichen Bedeutung gezeigt werden. Da wird eine als Gruß gemeinte Geste auch schon einmal zur Beleidigung.

Einige weitere Beispiele finden sich auch in einem Wikipedia-Artikel

Mich interessiert der jeweilige Ursprung einer Geste und warum diese Geste in einer Region eine andere Bedeutung hat, als in einer anderen. In der Rezension wird an einem Beispiel darauf verweisen, dass die unterschiedliche Geste für die Verneinung mit den Grenzen des griechischen Kulturraums zusammenhängt.

Mir wurde erst vor kurzem die Bedeutung einiger Gesten, die jetzt auch in der digitalen Welt mit Satzzeichen verwendet werden, vermittelt:
l,,l_ _l,,l, das aus der US-Gebärdensprache kommende Zeichen bedeutet zum Beispiel die ganze Bandbreite von „Ich liebe Dich", "Ich bin bei Dir" bis "Ich fühle mit Dir“. (Diese Umsetzung der Gebärde in Satzzeichen hat E.B. aus Hannover entwickelt).
l,,,_ kann als Shaka ein Gruß sein, aber auch einfach bei fehlender verbalen Kommunikationsmöglichkeit „Wir telefonieren später“ bedeuten (meine graphische Umsetzung).
Und das vulkanische \\//_ braucht wohl keine weitere Erläuterung.
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1 Kommentar:

E.B. hat gesagt…
Zu dem Icon "l,,l_ _l,,l":
Aus der amerikanischen Gebärdensprache kommt ein Handzeichen, das wie folgt gebildet wird: Daumen, Zeige- und kleiner Finger abgespreizt, Mittel- und Ringfinger nicht - es bedeutet: "Ich liebe Dich".
Im Rahmen der Workshops des kalifornischen "Institute of Human Awareness" (abgekürzt "HAI") wird es auch im Sinn von "Ich sehe Dich", "Ich bin bei Dir", "Ich fühle mit Dir", "Ich erkenne mich in Dir" etc. verwandt.
Das Icon dazu ("virtuelles "I love you"-Sign") habe ich im Januar 2006 erfunden, worauf ich sehr stolz bin - und meines Erachtens sollte meine Urheberschaft (da sie bekannt war) auch Erwähnung finden!
Infos zu HAI für alle Interessierten unter "www.liebstduschon.de" und "www.hai.org".
E.B. 24. Januar 2010 22:27

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Nachtrag 30. März 2013: Ein weiterer Beitrag zur interkulturellen Kommunikation erschien unter den Titel Habari garni oder typisch Deutsch.

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