Freitag, 22. April 2016

Zitat Douglas Adams 11 - Logik

Die Logik kommt hinterher. Mit ihr verfolgen wir unsere Schritte zurück. Man ist erst hinterher schlauer. Vorher muss man ziemlich dusselig sein.
Douglas Adams (1952-2001) „Lachs im Zweifel", S. 268
Weitere Zitate von Douglas Adams:
Idiotensicher, Redefluss, technische Entwicklungen, Komik / Comedy im Fernsehen,, Religiösität, Schreibblockade, Fristen und Termine, verrückt werden, Objektivität und Paradoxe, Problemlösung,
siehe auch die Lesung von Douglas Adams zum Thema Conservation basierend auf seinen Reisen zu aussterbenden Tierarten, genauer zu den vom "Raubtier Mensch" bedrohten Tieren.

Donnerstag, 21. April 2016

The Junglebook (2016) 3D

In Hannover gibt es seit der Eröffnung des Astor Grand Cinema jede Woche mehrere Filme im englischen Original. Es ist angenehm, dass nun nicht mehr auf das Erscheinen des Videos gewartet werden muss, um Filme mit den richtigen Stimmen zu sehen. Dies gilt auch für animierte oder in diesem Fall teilanimierten Filmen. Bill Murray (Baloo), Ben Kingsley (Bagheera) und Scarlett Johansson (Kaa) wurden sicherlich nicht nur wegen ihrer bekannten Namen, sondern wegen ihrer eindeutig zu erkennenden Stimmen eingestellt.

Der Film lief im Original nur in 3D, was eine Verschwendung von zwei Euro ist wie bereits bei Disneys Alice. Trotz Animation kommt das Potential der 3. Dimension nur selten überzeugend zum Einsatz (siehe dagegen meine positiven Beobachtungen für 3D im Fall von Avatar und Hobbit 1 und  3 ).

Das Dschungelbuch (2016) fordert zum Vergleich mit dem Zeichentrickfilm von 1967 heraus. Auffällig ist bei der Neuverfilmung die veränderte Größe der Tiere. Mowgli ist bei Kipling ein Junge von etwas über 10 Jahren und hat eine entsprechende Größe. Egal ob die familiären Wölfe, oder die Freunde Baloo und Bagheera, alle sind um mindestens den Faktor 2 größer als in der Natur. Hier war die alte Zeichentrickfasssung realistischer. Diese Verzerrung der Größen ist solange kein Problem für die Geschichte bis King Louie auftritt. Seine Größe reicht über zwei Etagen des Dschungelpalastes und er wird damit zu einem King Kong. Wenn er die große Frucht Papaya isst, dann sieht es aus, als wenn er sich Erdnüsse in sein Maul steckt.
Dies ist auch meine Hauptkritik. Der Gigantopithecus King Louie (1967 noch ein Orang-Utan) und die nicht enden wollende Schlange Kaa sind so disproportional zu allem anderen Wesen, dass der visuelle Eindruck dieser Kapitel gestört wird.

Der Film ist düster, es ist wahrlich kein Film für kleine Kinder. Der Dschungel ist dunkel und unübersichtlich und Schwarzblenden strukturieren zwar die Kapitel, befremden aber auch. Der Film ist vor allem eine Neuerzählung der Geschichte von 1967, aber es wurde offensichtlich auch wieder in die beiden Bücher von Rudyard Kipling geschaut. Die ersten zwei Strophen des Law of the Jungle werden mehrmals zitiert und der Vers "For the strength of the Pack is the Wolf, and the strength of the Wolf is the Pack" gelebt.

Der fröhliche Film von 1967 bleibt im Ohr. The Bare Necessities (Probier's mal mit Gemütlichkeit) von Baloo (gesungen von Bill Murray!) und I Wan'na Be Like You (Ich wäre gern wie Du) von King Louie bleiben Ohrwürmer (die vier Links führen zu den Ohrwürmern von 1967). Erinnert ihr euch an diese Lieder? Diese zwei Lieder kommen auch im neuen Film wieder und besonders das erste Lied wird sehr schön eingeführt.
Beide Filme zeigen alle Akteure als Charaktere mit guten und schlechten Eigenschaften. Der Egoist Baloo ist mehr als diese negative Umschreibung und Bagheera verschweigt viel, um Mowgli zu beeinflussen. Und selbst der Tiger Shere Khan ist nicht nur ein brutaler Jäger. Und Mowgli ist ein schwer zu kontrollierendes Kind.

Es gibt Szenen, die sind wunderbar, wie zum Beispiel das Einsetzen der Trockenheit und der daraus folgende Frieden der Wasserstelle. Leider gibt es dann aber auch Action-Szenen (zum Beispiel eine Schlammlawine), die so überbordend sind, dass sie die Erzählung stören.

Keine Begeisterung, aber eine gute Unterhaltung und so bekommt der Film 7 von 10 möglichen Punkten.
Auf dem Fahrrad oder zu Fuß ertappte ich mich dabei, wie ich leise einen der Ohrwürmer summte oder sogar sang. Stets kam ein Lächeln auf.
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Der Film basiert auf einigen der Erzählungen, die Rudyard Kipling 1894 und 1895 veröffentlichte. Ich empfehle die Übersetzung von Gisbert Haefs von 1987.

Montag, 11. April 2016

Insektenverkostung beim tazlab2016

Ich war bei einer Insektenverkostung. Die österreichische Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler sprach auf dem tazlab 2016 über die Bedeutung von Insekten als Nahrung in anderen Kulturen.
Nach dem sehr informativen einführenden Vortrag über die Entomophagie, wie das Essen von Insekten in der Wissenschaftssprache heißt, wurden auf dem tazlab vier verschiedene Insektenarten angeboten. Die Tiere stammten aus europäischen Züchtungen und wurden durch Gefrieren abgetötet. Sie starben also den Tod der wilden Insekten bei aufkommenden Frost.

Hier die vier Insektenarten in aufsteigender Größe:
(WikiMedia, Foto: Dries Declercq)
  • Die Buffalowürmer - korrekt Larven des des Getreideschimmelkäfers (Alphitobius diaperinus) - waren klein (weniger Millimeter Durchmesser bei einer Länge bis zwei Zentimeter) und langweilig im Geschmack.



(WikiMedia, Foto Mnolf)
  • Der Mehlwurm, also die Larve des Mehlkäfers (Tenebrio molitor) war größer und interessanter. Ich dachte zunächst wirklich an Würmer, aber damit meine ich das Salzgepäck, dass als "Erdnussflips" verkauft wird.
    Es wurde der Scherz gemacht, dass der Mehlwurm allen Teilnehmenden bekannt sei, da dieser zerrieben auch immer mal wieder unkenntlich in Backwaren vorhanden ist.









(WikiMedia, Foto: Hans Schneider)
  • Das Heimchen (Acheta domesticus) ist eine unser einheimischen Grillen. Es war leider nur eine Verkostung und entsprechend durften die Teilnehmenden jeweils wenige Insekten nehmen. Serviert wurde ohne Gliedmaßen und Fühler.
    Hier gab es erstmals einen wirklichen Geschmack, auch wenn ich keinen Vergleich nennen kann. Es war auf jeden Fall der leckerste Happen.










(WkiMedia, Foto: Jonathan Hornung)
  • Es wurde auch die Wanderheuschrecke (Locusta migratoria) angeboten. Diese Tiere sind im essfertigen Zustand mehrere Zentimeter lang und mehr als ein Häppchen. Sie sind so groß, dass die Sprungbeine und Fühler irritieren.  Die servierten Einzeltiere waren gesalzen und deshalb war der Eigengeschmack auch nicht deutlich zu bestimmen.
    Auf der EXPO2000 hatte ich diese Insektenart erstmals gekostet und für gut befunden.
Es gibt mehr als eine Million Insektenarten, von denen nur wenige regional weltweit gegessen werden. Es kann noch große geschmackliche Überraschungen geben, wenn erst einmal mehr Insektenarten probiert wurden.
Insekten werden in Deutschland noch lange eine exotische Spezialität bleiben, von denen vielleicht mal ein Esslöffel voll verkostet wird. Einer der Gründe liegt im Preis. Bei eBay fand ich einen Spezialhändler der für 100gr Mehlwürmer 26,17 Euro (inklusive Porto) verlangt.

Informationen für Postbus-Reisende

Die Informationen für die Reisenden sind noch ausbaufähig. Meine Fahrtkarte nannte Hannover - Berlin Südkreuz als Start und Ziel. Am Busbahnhof Hannover wird die Endhaltestelle angezeigt und es war erschreckend, als weder auf dem Abfahrtplan, noch auf dem Busbahnhof ein Postbus nach Berlin zu finden war.
Nach zweimaligen fehlerhaften Informationen, u.a. an der Verkaufsstelle für Postbusfahrscheine, stand ich an der richtigen Haltestelle, wenn dort auch ein Bus nach Hamburg angezeigt wurde. Erst der Fahrer von diesem Postbus sagte mir, dass ich auf den Bus nach Görlitz warten sollte. Auf dem Display fand sich dann als eine Haltestelle Berlin auf dem Weg nach Görlitz.
Der positive Unterschied zu den Fahrplänen der Bahn ist, dass die Fahrzeiten großzügig formuliert sind. Wir fuhren eine Viertelstunde nach Plan ab, steckten bei Braunschweig für fast eine halbe Stunde im stockenden Verkehr und hatten am ZOB Berlin nur zehn Minuten Verspätung. Dort leider auch wieder fehlerhafte Information auf dem Display. Es wurden alle Stationen bis Görlitz genannt, doch fehlte meine Station. Erst der Fahrer bestätigte, dass dies die nächste Haltestelle ist.
(Manipuliertes Schild, gesehen in Firenze 2014)
Mein erster Reisebericht Postbus findet sich hier (15. April 2014).

Freitag, 8. April 2016

Hannover Wetter März 2016


Der März ist für die Meteorologen der erste Frühlingsmonat, doch in diesem Jahr zeigte sich der Monat zunächst als ein Wintermonat. Es war ein sehr trockener Monat mit zu wenig Sonnenschein, beides verglichen mit dem Klimanormalwert der Periode 1961-1990. Die Monatstemperatur lag mit 4,9° fast ein Grad über den CLINO-Wert.


Die Abbildung zeigt die täglichen Messwerte der Wetterstation Hannover-Langenhagen des Deutschen Wetterdienstes. Auf der linken Skala können die tägliche höchste und tiefste Temperatur abgelesen werden und auf der rechten Skala der Niederschlag in mm und die Sonnenstunden.
Ende Februar gab es noch einmal frostige Nächte. Diese kühle Periode hatte ihren Tiefpunkt am 1. März, an dem in der Nacht die Temperatur auf -6° absank. Am Boden sank die Temperatur sogar auf -8,5°.
Es folgte durchwachsenes Wetter und erst zur Monatsmitte kamen mit der zunehmenden Kraft der Sonne auch wärmere Temperaturen. Die vier Tage mit viel Sonnenschein hatte jeweils angenehme Tagestemperaturen. Die höchste Temperatur wurde am 25. März mit 13,7° gemessen.
Im langjährigen Durchschnitt sind 1 Eistag, 11 bis 13 Frosttage und 11 bis 21 Tage mit Bodenfrost verzeichnet. Der März 2016 in Hannover hatte keinen Eistag, 9 Frosttage und 19 mal wurde Bodenfrost festgestellt. Ein erster Hinweis auf die leicht erhöhte Monatstemperatur.

Der DWD berechnet die Tagesmitteltemperatur.

Neben der berechneten Tagesmitteltemperatur (rot) berechne ich den gleitenden 5-Tage-Durchschnitt, der die Extreme beseitigt. Die Temperatur stieg in leichten Wellen an. Der kälteste Tag war der 1. März mit -0,2° und der wärmste Tag der 27. März mit 9,3°. Zur Erinnerung in den Wintermonaten Dezember und Januar gab es 11 bzw. 2 Tage mit mehr als 10°.

Die Tagestemperatur wird mit der CLINO-Monatstemperatur von 4,0° verglichen.

Deutlich ist zu sehen, dass bis zur Monatsmitte es zu kühl war. Die zweite Monatshälfte war aber deutlich wärmer und in der Summe erklärt dies die positive monatliche Temperaturabweichung von 0,9°.

Wenn die Tagesmitteltemperatur mit den langjährigen Mittelwerten für jeden Tag verglichen wird, findet der saisonale Temperaturanstieg eine Berücksichtigung.

Im März steigt in Hannover die Tagesmitteltemperatur von 2 bis 3° auf 5 bis 8° an. Einige der zu kühlen Tage am Monatsanfang sind bei dieser Betrachtung zu warm genauso wie einige zu warmen Tage der zweiten Monatshälfte zu kühl sind.
Im März 2016 gab es keine extremen Temperaturen, was ungewöhnlich ist. Klimawandel zeigt sich in einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur und auch in extremen von Temperatur, Niederschlag und Wind. Im gesamten Jahr 2015 wurde in jedem Monat extreme Temperaturabweichung verzeichnet. Von diesen Extremen waren manche zu kühl, doch die Mehrheit zu warm. Im Jahre 2016 wurden im Januar 6 und im Februar 5 extreme Temperaturabweichungen verzeichnet.

An 15 Tagen fielen insgesamt 25,4mm Niederschlag. Dies entspricht nur 53% des CLINO-Wertes ist aber keine extreme Abweichung. Vom 6. bis zum 19. März fielen nur 0,3mm.

An 26 Tagen zeigte sich die Sonne und fünf Tage konnten als sonnig bezeichnet werden. Es wurden insgesamt 92,6 Sonnenstunden registriert. Dies entspricht 88% des CLINO-Wertes.

Es gab zwei Windereignisse. Am 2. (18,2 m/s) und 28. März (19,0 m/s) wurde Windstärke 8 stürmischer Wind erreicht.


Alle Messwerte stammen wie jeden Monat vom Deutschen Wetterdienstes.
Berechnungen, Abbildungen und Vergleiche stammen vom Blogautor.
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Die folgenden Symbole führen jeweils zum genannten rückblickenden Monatsbericht:
2016
2015
2014
2013

2012

2011

2010

Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier sind die Monatsberichte 2009:

Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier sind die Monatsberichte 2008:

Neben diesen monatlichen Berichten habe ich bisher dreimal zum Klimawandel am Beispiel von Hannover gebloggt: 2007 schaute ich auf Monatswerte der 2000-er Jahre, 2013 untersuchte ich speziell den Monat April, der langfristig immer sonniger, trockener und wärmer wird, und nochmals 2013 in langen Zeitreihen den Temperaturanstieg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern, ein Vergleich zwischen den Winter 1985/86 und 2011/12 und aktueller zum langen Winter 2012-2013.
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Siehe auch die frühsten, noch sehr einfach gehaltenen Wetter-Darstellungen: