Sonntag, 1. Mai 2011
Hannover Wetter April 2011
Das Wetter im April 2011 in Hannover war rekordverdächtig, auch wenn dann schließlich nur zwei Rekorde aufgestellt wurden.
Die monatliche Durchschnittstemperatur lag bei 12,3° und damit um 4,5° über den langjährigen Mittelwert für diesen Monat. Es war dies die 2.-höchste Monatstemperatur seit 1948. Nur 2009 wurde mit 12,7° ein noch wärmerer April registriert.
Der Monat war sehr trocken und sehr sonnig.
Die erste Abbildung zeigt die täglichen Werte für die Höchsttemperatur (orange Linie), Tiefsttemperatur (hellblaue Linie), deren Werte auf der linken Skala abzulesen sind und den Niederschlag in mm = Liter/m² (dunkelblaue Balken) sowie Sonnenstunden (gelbe Fläche), deren Werte auf der rechten Skala abzulesen sind.
Die höchste Temperatur wurde am 24. April mit 24,4° gemessen. Sommertage sind im April nicht die Regel. Zuletzt gab es 2007 bereits im April gleich vier Tage mit einer Höchsttemperatur von ≥25,0°.
Es gab nur einen Frosttag. Am 14. April sank die Temperatur auf -0,1°. Nach den langjährigen Aufzeichnungen werden im April im Mittel 5-6 Frosttage in Hannover registriert. An sechs Tagen gab es Bodenfrost, dabei sank am 14. und 15. April die Temperatur auf -3,5° bzw. -3,6°.
Interessanter für die Beobachtung des Witterungsgeschehen erscheint aber die Tagesmitteltemperatur. Diese schwankte im April 2011 zwischen 6,4° (14.4.) und 16,5° (23.4.).
Der April zeichnet sich durch erhebliche Schwankungen der Tagesmitteltemperatur (rote Linie) aus. Ich habe in einem ersten Schritt diese Werte über drei Tage gemittelt (grüne Linie). Hier zeigt sich wie die letzte kühle Witterung in den ersten zwei Wochen den Monat prägte, bis schließlich nur noch warme Tage registriert wurden.
Doch was ist kühl und was ist warm?
Die dritte Abbildung zeigt die Tagesmitteltemperatur im Verhältnis zur langjährigen Monatsmitteltemperatur von 7,8°. Hier zeigt sich, dass eigentlich nur der 14.4. zu kühl war. Besonders bemerkenswert ist das an 23 Tagen der Klimanormalwert um 2° und davon an 15 Tagen sogar um 5° überschritten wurde.
Die Monatstemperatur von 12,3° lag wie eingangs geschildert um 4,5° über den Normalwert der Klimatabelle und war der 2.-höchste Aprilwert im Zeitraum 1948-2011.
Für den April lässt sich eine Klimaveränderung feststellen. Der CLINO bezeichnet das 30-jährige, international vergleichbare Monatsmittel (schwarze Linie bei 7,8°). Seit 1990 gab es nur einen Monat, in dem dieser Wert unterschritten wurden. Die linke Skala zeigt die Temperatur für die einzelnen Jahre und die rechte Skala die Temperatur des 30-jährigen Mittelwerts. Dieser Mittelwert ist innerhalb von 15 Jahren um 1,3° gestiegen.
Zum Schluss noch ein Blick auf die Tagesmitteltemperaturen im Vergleich zu den jeweiligen Werten der Jahre 1968-2010.
Der 1. und 2. April brachte neue Rekordwerte, aber für alle anderen Tageswerte gilt, dass sie zwar oftmals deutlich wärmer als Durchschnitt waren, aber es in den Vorjahren höhere Temperaturen gemessen wurden.
Die zwanzigjährigen Mittelwerte zeigen, dass sich im April die Tagestemperatur von durchschnittlich 6-8° auf 12° steigt. In den hier dargestellten 43 Jahren wurde der letzte Eistag am 12. April registriert und am 22. April erstmals ein Rekordwert über 20° erreicht wurde.
Es war ein sehr sonniger Monat. Im April 2011 wurde der 3.-höchste Wert an Sonnenstunden für einen April im Zeitraum 1968-2011 registriert.
Auch bei den Sonnenstunden zeigt sich auf lokaler Ebene der Klimawandel. Als langjähriger Mittelwert steht in den Klimatabellen für Hannover 150 Sonnenstunden. Doch der 30-jährige Mittelwert steigt rapide an und liegt nun bei 168 Sonnenstunden.
Parallel hierzu gibt es nur wenig Niederschlag. Zwar wurden mit 43,1mm (=Liter je Quadratmeter) 87 Prozent des langjährigen Mittelwerts erreicht, doch fiel mehr als die Hälfte (23,4mm) an einem Tag. Die anhaltende Trockenheit führte dazu, dass die Luftfeuchtigkeit zum Teil unter 50 Prozent sank.
Im April gab es an drei Tagen als Spitzenwindgeschwindigkeit stürmischen Wind, was der Windstärke 8 auf der Beaufort-Skala entspricht. Am 8.4. wurden 19,0 m/sec, am 12.4. 18,4 m/sec und am 13.4. 17,8 m/sec gemessen.
Alle Angaben basieren auf den frei zugänglichen Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes. Die Berechnung aller Durchschnittswerte und vor allem die Graphiken und Aussagen in diesem Bericht sind aber auf meinem Mist gewachsen.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:
Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. 2008 habe ich bereits einen Vergleich der Wintertemperaturen in Hannover vorgenommen. Damals basierte alles auf Monatswerten und hatte auch nur wenige Details und aktuell gibt es einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010. Im Mai 2010 kam dann noch eine statistische Analyse zur Frage, ob es auch Eisheilige in Hannover gibt, hinzu. Als kleinere Beiträge sind auch noch Graphiken zu den eisigen Tage zum Jahreswechsel 2008/2009 und die eisigen Tage im Dezember 2009 zu finden.
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