Dienstag, 31. Juli 2012

Kunstmomente # 2

Hannover verleiht sehr selten die Ehrenbürgerschaft. In den letzten 222 Jahren waren es nur 43 Personen, davon vier Künstler und eine Künstlerin. 2000 wurde der Französin Niki de Saint Phalle (1930-2002) diese Ehre zuteil.
In der Stadt ist Niki de Saint Phalle durch die Nanas, die 1974 an der Leine aufgestellt wurden, bekannt.

Die Figuren wurden vor einigen Jahren renoviert und auf einer Radfahrt fuhr ich an den in der Sonne glänzenden Figuren vorbei und stoppte für das folgende Foto der mittleren Figur:
Niki de Saint Phalle: Nanas. Hannover, Skulpturenmeile. Foto: J.D. Müller, 2005
Die Nanas provozieren bis heute Reaktionen von Ablehnung, kopfschüttelnden Unverständnis bis hin zu Begeisterung. Ich bin einer der Begeisterten, der stets wieder Lächeln muss, wenn er die Figuren sieht.
Besucher von Hannover sollten unbedingt die von Niki de Saint Phalle gestaltete Grotte im barocken Herrenhäuser Garten besuchen.

Dies war mein zweiter Beitrag zu der von Sarah-Maria in ihrem Blog und bei Pinterest gestarteten Serie Kunstmomente

Quellen:
# Wikipedia hat eine Liste aller Ehrenbürger der Stadt Hannover mit Verknüpfungen zu ihren Biographien.
# Ursula Gast (2004) "Dissoziation zwischen Störung und Heilung am Beispiel der Nanas von Niki de Saint Phalle". In: Udo Schneider (Hg.): Aspekte des Psychischen, Würzburg, S. 39–44.
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4. Juli 2012: Kunstmomente # 1 - Verblassende Werbung an einer Hauswand

Dienstag, 17. Juli 2012

Zitat Douglas Adams 8 verrückt werden

"The point is, you see," said Ford, "that there is no point in driving yourself mad trying to stop yourself going mad. You might just as well give in and save your sanity for later."
(Douglas Adams (1982) "Life, the Universe and Everything")

und dasselbe noch einmal auf Deutsch

"Der Sinn der ganzen Sache ist, verstehst du", sagte Ford, "dass es sinnlos ist, sich verrückt zu machen, indem man versucht, sich davor zu bewahren, verrückt zu werden. Da könnte man genauso gut einfach klein beigeben und sich die Vernunft für später aufheben."
(Douglas Adams (1983) Das Leben das Universum und der ganze Rest)
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Weitere Zitate von Douglas Adams:
Idiotensicher, Redefluss, technische Entwicklungen, Komik / Comedy im Fernsehen, Religiösität, Schreibblockade, Fristen und Termine, Objektivität und Paradoxe, Problemlösung, Logik,
siehe auch die Lesung von Douglas Adams zum Thema Conservation basierend auf seinen Reisen zu aussterbenden Tierarten, genauer zu den vom "Raubtier Mensch" bedrohten Tieren.

Mittwoch, 4. Juli 2012

Kunstmomente # 1

Sarah-Maria hat in ihrem Kunstblog vorgeschlagen, dass ein Austausch zwischen verschiedenen Blogs Momentaufnahmen der Kunst erfolgen sollte.
Sie hat als erstes Bild eine Beispiel von Streetart aus Prag gewählt, was ich selbst mit einer Fotografie einer historischen Werbung beantworten möchte.
Konserven - Kaffee - Kakao. Verblassende alte Werbung auf einem Haus in Hannover-Linden; Foto: JDM
In meiner Stadt gibt es nur noch sehr wenige Beispiele für permanente Werbung auf Gebäuden. Das ehemals Profane ist nun Kunst.
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31. Juli 2012 Kunstmomente # 2 - Eine der drei Nanas auf der Skulpturenmeile in Hannover

Dienstag, 3. Juli 2012

Zum Geheimdienst "Verfassungsschutz"

Zum Frühstück höre ich Radio und bei der früh morgendlichen Presseschau fing das Ärgern an. Einige Printmedien, aber auch das Radio verbreiten ein Missverständnis, dass sich in viel zu vielen Köpfen bereits festgesetzt hat.
Der Verfassungsschutz macht vieles, aber er schützt nicht die Verfassung. Der so genannte Verfassungsschutz ist ein Euphemismus.
Definition Euphemismus, Beispiele Euphemismus, Neusprech, Orwell 1984
Es handelt sich um den zentralen Inlandsgeheimdienst und dieser ergänzt die Geheimdienste für die Beobachtung des Auslands (BND) und Militär (MAD). Der "Verfassungsschutz" im Bund und die 16 unabhängigen Geheimdienste gleichen Namens in den Bundesländern schützen nicht die Verfassung, sondern beschädigen diese fortlaufend. Sie unterlaufen die Grundrechte und sind keiner wirklichen Kontrolle unterworfen, wie aktuell einmal mehr festgestellt wird.

Der Charakter des Geheimen beinhaltet das Täuschen, Betrügen und Lügen, die auch als spezifische Berufskrankheit (déformation professionelle) bekannt ist. Einen aktiven "Schlapphut" würde ich deshalb niemals glauben.
Untersuchungsausschüsse, welche Skandale der Geheimdienste untersuchen, unterliegen wiederum der Geheimhaltungspflicht und können deshalb bereits strukturell das grundlegende Problem nicht lösen.
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Euphemismus und Neusprech in der Wikipedia.

Montag, 2. Juli 2012

Abrahamstag = 50. Geburtstag

Nachdem ich zum Abrahamstag eingeladen habe, sollte der Name vielleicht erläutert werden.
Im Neuen Testament der Bibel wird im Johannes-Evangelium im Kapitel 8, Vers 48-59 ein Streit im Tempel zu Jerusalem zwischen den Schriftgelehrten und Jesus erzählt. Dabei stellen die Gelehrten die Fragen: "Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?" (Joh.8,57)

Die Fünfzig steht hier nicht für das vollendete 50. Lebensjahr, sondern ist ein Ausdruck für das Erreichen einer bestimmten Reife.

Volkskultur und hier vor allem niederländische Traditionen haben den 50. Geburtstag zum Abrahamstag gemacht.
In der Niederlande mit seinen zum Teil ironischen Traditionen (Scherzgeschenke an Erwachsene zu Weihnachten) wird am 'Abrahamsdag' dem männlichen Geburtstagskind vor sein Haus eine sehr große Figur gestellt, die Abraham darstellen soll. Einer Frau wird eine Figur, welche Sarah - die Ehefrau von Abraham - darstellt, vors Haus gestellt.

So kann man sein Alter nicht verstecken.

Da die Bibel dem Alter von Sarah keine Bedeutung beimisst, ist hier deutlich zu erkennen, wie sich ein Spruch aus der Bibel von seiner eigentlichen Geschichte emanzipiert hat. Es ist eine erfundene Tradition, wie fast alle sogenannte Traditionen.
In den Niederlanden wurden Abraham und Sarah zu Festtagen durch die öffentlich gefeierten 50. Geburtstage von Königin Juliana (30. April 1959) und Prinz Bernhard (29. Juli 1961). Damals etablierten sich diese Namen und seitdem wird dieser Geburtstag in der Niederlande von vielen Menschen als Abrahams/Sarah-Tag gefeiert.

Diese erfundene Tradition wurde über die Jahre erweitert. Der 60. Geburtstag heißt nun Isaak- bzw. Elisabeth-Dag, der 70. Geburtstag ist der Jacob- bzw. Anna-Dag, der 80. Geburtstag der Jozef- bzw. Deborah-Dag, der 90. Geburtstag der Antonius- bzw. Ruth-Dag und schließlich erhielt der 100. Geburtstag den Beinamen Methusalem- bzw. Judith-Dag.

Quellen: Erzählungen der Familie, Bibel und www.abrahamsara.nl

Sonntag, 1. Juli 2012

Hannover Wetter Juni 2012


Das Wetter im Juni 2012 war in Hannover durchschnittlich wenn es mit den langjährigen Mittelwerten verglichen wird. Die Monatstemperatur lag bei 15,3° und damit nur 0,5° unter dem Wert der Klimatabelle. Es war zunächst wieder ein trockener Monat, doch zum Monatsende gab es heftige Niederschläge, so dass auch hier der Monatswert erreicht wurde. Deutlich unter dem langjährigem Durchschnittswert war die Zahl der Sonnenstunden.


Die Übersicht zeigt die täglichen Höchsttemperaturen als orangerot verbundene Punkte, die Tiefsttemperaturen als hellblaue Linie.Die Tageswerte können über die linke Skala ausgelesen werden. Hinzu kommt der tägliche Niederschlag in mm (entsprechend l/m²) als blaue Balken und die Zahl der Sonnenstunden als gelbes Flächensymbol.

Der Monat fing mit kühlen Tagen und Nächten an. Doch führten mehrere sonnige Tage zu angenehmen Tagestemperaturen, die bis zum Monatsende nur zweimal verlassen wurden. Es gab nur vier Sommertage. Im langjährigen Mittel sind 6 zu erwarten. Bemerkenswert war der 3. Juni. An diesen Tag wurde die tiefste Temperatur von 3,7° gemessen und es gab sogar Bodenfrost. Die höchste Temperatur wurde am 29. Juni mit 28,5° verzeichnet. An vier Tagen regnete es reichlich und davon am 29. Juni unwetterartig mit 27,7mm. Nur an vier Tagen gab es mehr als 10 Stunden Sonnenschein.


Die 24 Messungen des Tages werden zur Tagesmitteltemperatur (rote Linie) umgerechnet. Diese Werte werden durch einen 5-Tage-Filter (grüne Linie) geglättet und nun ist der wellenförmige Charakter der Witterung zu erkennen, mit einen langsamen aber stetigen Anstieg bis zum Monatsende.

Die Tagesmitteltemperaturen werden mit den langjährigen Monatsmittelwert verglichen.

Deutlich ist das überwiegen der zu kühlen Tage über die warmen Tage zu sehen.

Die Monatstemperatur (hier definiert als der gleitende Mittelwert für 31 Tage) erreichte nie den langjährigen Mittelwert.



Der letzte Blick auf die Temperatur vergleicht die Tageswerte mit Werten der letzten mehr als 60 Jahre.
Die aktuellen Werte sind als blaue Balken dargestellt. Die Rekordwerte für den wärmsten Tag (orange Linie) und den kältesten Tag (hellblaue Linie) geben die Grenzen der Darstellung. Im Juni 2012 gab es keine neuen Rekordwerte, obwohl wie oben dargestellt, der Monatsanfang sehr kühl und das Monatsende sehr warm war. Ein Großteil der Tageswerte war nahe den 30-jährigen Durchschnittswerten für jeden Tag. Im Juni steigt die Tagestemperatur von 13-15° auf 17°.

Der Monat war zunächst zu trocken. An 15 Tagen fielen 69,1mm oder 95% des langjährigen Mittelwertes. Damit war dieser Monat bereits der fünfte Monat in Folge, in dem die Niederschlagssumme unter den Durchschnittswert lag.

Wenn nun die Werte der trockenen Monate Februar bis Juni 2012 zusammengezählt werden (153,8mm) und diese mit den addierten Klimawerte der genannten Monatswerte (270,5mm) wird deutlich wie trocken das Frühjahr und der Frühsommer 2012 waren. Die Abbildung zeigt die jährlichen addierten Werte der Monate Februar bis Juni aufgereiht vom niedrigsten Wert 98mm im Jahre 1959 bis zum höchsten Wert von 446mm im Jahre 1981. Der Wert für 2012 wurde an der Stelle eingereiht, wo diese aufsteigende Linie den Klimanormalwert schneiden würde und nur in drei Jahren war es trockener.  

Da stellt sich die Frage, ob dies der Zufall des Wetters ist oder ob hier ein lokales Beispiel für den Klimawandel zu beobachten ist. Diesmal wurden die oben bereits dargestellt 66 Jahreswerte für die Monatssumme Februar bis Juni in chronologischer Reihenfolge dargestellt. Aus den ersten 30 Werten wurde der Mittelwert gebildet und für jedes weitere Jahr wurde der Mittelwert verschoben. Dieser 30-Jahre-Mittelwert unterschritt 1996 (Werte 1967-1996) den Klimanormalwert von 270,5mm und sinkt seitdem kontinuierlich und erreichte 2012 (Werte 1983-2010) 239,2mm und war damit schon um 12% gesunken.
Alleine für den Juni liegt der 30-Jahresdurchschnittswert der Jahre 1983-2010 mit 56,5mm 22% unter dem Klimanormalwert von 72,8%.

An 28 Tagen zeigte sich die Sonne. Doch da sie sich an vielen Tagen nur für kurze Zeit zeigte, addierten sich sich die Sonnenstunden auf nur 139 Stunden oder 67 % des langjährigen Mittelwert für diesen Monat. Bei den Sonnenstunden ist aber im Gegensatz zum Niederschlag kein Trend zu erkennen.

Es gab keine Windereignisse. Mehrmals wurde als Windspitze steifer Wind (=Windstärke 7) festgestellt, aber dies sind keine außergewöhnlichen Böen.

Zum Schluss noch einmal der Hinweis, dass alle Originalwerte der kostenlosen Datenbank des DWD entnommen wurden. Die Berechnungen von Mittelwerten und die daraus resultierenden Vergleiche und Beschreibungen sind aber auf meinen Mist gewachsen.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
2012

2011
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2010
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Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:
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Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
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Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern.