Der Monat November 2010 zeigte in Hannover eine große Varianz bei den Temperaturen. Bis zur Monatsmitte war es zu warm, doch am 24. kam mit nordöstlichen Winden der Winter. Die Monatsdurchschnittstemperatur betrug 5,0° und dies entspricht exakt dem Klimanormalwert für diesen Monat. Nur an wenigen Tagen war die Sonne zu sehen und fast ein Drittel des Monatsniederschlags ging als Dauerregen am 5. November nieder.
(ein Klick auf die Graphik und die Details werden deutlich)
Die erste Abbildung zeigt die täglichen Messwerte der Wetterstation Hannover-Langenhagen, die vom Deutschen Wetterdienst veröffentlicht werden. In Orangerot ist als Linie die Höchsttemperatur eines jeden Tages und in einer hellblauen Linie die Tiefsttemperatur dargestellt (für die genauen Temperaturen siehe die linke Skala). Als gelber Hintergrund sind die Sonnenstunden und als dunkelblaue Balken der Niederschlag in Millimetern entpsrechend Litern je Quadratmeter zu sehen (hierfür gilt die rechte Skala).
In den Wintermonaten sind die Nulllinien der beiden Skalen verschoben. Um dies zu verdeutlichen, wurde die Null-Gradlinie verstärkt.
Die monatliche Höchsttemperatur wurde am 14. November mit 16,4° gemessen. Die Tiefsttemperatur mit -8,4° am 28. November. Der Monat hatte sieben Frosttage und fünf Eistage. Im langjährigen Durchschnitt gibt es 7-8 Frosttage, aber nur 1-2 Eistage. Der Winterbeginn ist ungewöhnlich. Bodenfrost gab es an 8 Tagen, am 28. sank die Temperatur auf -10,5°.
Die Tagesmitteltemperatur zeigt zunächst einen Wellenverlauf, aber seit dem 20. sank dann die Temperatur zunächst um 12° und verharrte unter dem Gefrierpunkt.
Verglichen mit dem letzten Winter setzte die Kälte früher und intensiver ein.
Die dritte Abbildung zeigt die tägliche Abweichung der Tagesmitteltemperatur vor Klimanormalwert für den Monat November. Nachdem es zunächst in zwei Perioden mehr als 5° zu warm war, wurde ab dem 20. der Normalwert unterschritten und seit dem 25. November war jeder Tag mindestens 5° zu kalt.
Wie in jeden Monat vergleiche ich abschließend die Tagesmitteltemperaturen mit den Durchschnittswerten und den Rekordwerten für jeden einzelnen Tag. Im Durchschnitt sinkt in Hannover im November die Temperatur vom Monatsanfang von 6-9° auf 3-6°. In den letzten 36 Jahren wurde bis auf einen Tag für jeden Tag schon einmal +10° erreicht und bis auf drei Tage wurde eine Tagesmittelwert unter 0° errechnet.
Im November wurden gleich vier neue Rekordwerte erreichte. Am 4. und 5. November wurden neue Wärmerekorde (0,3° bzw. 2,0° wärmer als die bisherigen Spitzenwerte) und am 27. und 28. November neue Kälterekorde (1,7° bzw. 3,1° kälter als die Rekordwerte) aufgestellt. Als Vorgriff auf den Wetterbericht Dezember 2010 können gleich vier neue Kälterekorde für den 1. bis 4. Dezember genannt werden.
Nur an zwölf Tagen wurde Sonnenschein registriert. Insgesamt waren es nur 21 Stunden, entsprechend 41% des langjährigen Mittelwerts. In den letzten 35 Jahren gab es nur einen November an dem sich die Sonne noch weniger zeigte.
An 18 Tagen fiel insgesamt ein Niederschlag von 74,4 mm. Das sind zwar 142% des langjährigen Mittelwerts, doch die Varianz beim Niederschlag ist so extrem, dass alleine in den letzten 60 Jahren in 14 Jahren noch mehr Niederschlag im November gemessen wurde.
Der Wind erreichte an keinem Tag Sturmstärke 9. Am 4., 5., 11. und 12. November wurden Spitzenwerte von bis zu 20,7 m/s gemessen, doch dies entspricht nur der Windstärke 8 (stürmischer Wind).
Wie stets ist meine Datenbasis die öffentlich zugängliche Datenbank des Deutschen Wetterdienst (Rubrik Wetter + Klima, dann links in das Verzeichnis Klimadaten) und alle Angaben sind für die Station 10338 Hannover-Langenhagen. Die Berechnungen von Durchschnittswerten und die Graphiken stammen von mir.
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Die folgenden Symbol führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:
Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. 2008 habe ich bereits einen Vergleich der Wintertemperaturen in Hannover vorgenommen. Damals basierte alles auf Monatswerten und hatte auch nur wenige Details und aktuell gibt es einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010. Im Mai 2010 kam dann noch eine statistische Analyse zur Frage, ob es auch Eisheilige in Hannover gibt, hinzu. Als kleinere Beiträge sind auch noch Graphiken zu den eisigen Tage zum Jahreswechsel 2008/2009 und die eisigen Tage im Dezember 2009 zu finden.
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