Montag, 30. April 2012

Deaf Date: marie & the redCat. live 28. April 2012

Meine Heimatstadt wird von außen oft mit Spott bedacht, doch manchmal kann man seine Einwohner auch von innen verspotten. Hannover ist wahrlich keine kulturelle Wüste, die Angebote sind vielfältig, doch die Nachfrage kann einem Tränen in die Augen treiben. Wo waren die musikalisch Interessierten? Ihr habt etwas verpasst!

Am Samstag spielte für das GUT e.V. im Dreiraum. Dies war das Auftaktkonzert zu ihrer Frühjahrstournee unter den Titel MARIE-GO-ROUND, doch leider fanden sich nur wenige Menschen ein, um diesen Abend und diese Musik miteinander zu teilen.
Das GUT e.V. in der Königsworther Straße kann im Moment nicht bespielt werden und entsprechend finden deren Veranstaltungen sozusagen auch auf Tournee an anderen Orten in der Stadt statt. Der Dreiraum war mir bisher fremd und ich würde ihn auch nicht als ein Konzertort bezeichnen. Eine Bar ist nun mal eine Bar und ein vier Meter breiter Schlauch kann sich selber als Musikclub bezeichnen, doch es bleibt eine Bar, in der sich Klang nicht ausbreiten kann. Für mich war es einmal mehr ein Deaf Date Konzert. Ich kannte die Band nicht, aber verließ mich einmal mehr auf den guten Geschmack der Veranstalter und wurde nicht enttäuscht.

Die fünfköpfige Band spielt Wohnzimmer-Popmusik mit englischen Texten.
Lisa Marie Neumann (Gesang), Wolfgang Morenz (Gitarre, Gesang), Johann Seifert (E-Bass, Rhythmus-Gitarre, Gesang), Florian Donaubauer (Keyboard, Glockenspiel, Melodika, Akkordeon, Gesang), Sebastian Rotard (Schlagzeug).
Die Sängerin hatte manchmal ein sehr sympathischen Kiekser in der Stimme. Einmal versteckte sie ihre Stimme hinter einem Kazoo und bot damit ein Solo. Das alte Roland-Keyboard erzeugte einen warmen Sound und gleich in mehreren Stücken wurde gleichzeitig Glockenspiel und Tasteninstrument gespielt. Das Schlagzeug war entschlackt. Nur drei Trommeln und drei Becken waren neben wenigen Perkussionsinstrumenten und dem Bass die Rhythmus-Sektion. Doch zweimal wurde hierfür auch kein Instrument benötigt und ein Klatschrhythmus von den vier Herren zum Gesang der Frau konstruiert. Die akustische Gitarre ist in ihrem präzisen Sound neben den Gesang wesentlich.

Musik lässt sich zwar Kategorien zuordnen, aber nur schwer in Worte fassen. Die Band hat mehrere Videos auf ihrer Webseite.

"More Days"

Die Band ist ein Gewächs der Popakademie Mannheim und der SWR stellte die Band in seiner Sendung KulTour vor.
Die Musik gibt es auch auf CD. zur Tournee ist eine EP mit fünf Stücken erschienen, wovon sogar ein Stück beim letzten Konzert im GUT e.V., das ich leider verpasst habe, eingespielt wurde.
Und als Schlusspunkt ein Musikvideo. das in unserm wunderbaren Georgengarten aufgenommen wurde.


(Nachtrag: Die Band hat sich leider am 25.10.2013 aufgelöst.)
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Andere im GUT e.V. besuchte Konzerte:

Sonntag, 29. April 2012

1. Sommertag 2012 in Hannover

Gestern kurz nach 14 Uhr war es soweit. An der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes Hannover-Flughafen überschritt die Temperatur die 25°-Grenze und damit war der 28. April der erste Sommertag des Jahres 2012.

2011 war es der 7. Mai, 2010 der 6. Juni, 2009 der 26. Mai und 2008 der 29. Mai. Vor fünf Jahren wurde zuletzt bereits im April der Sommer registriert. Am 16. April 2007 wurde erstmals die 25°-Grenze überschritten und bis zum Monatsende wurden es vier Sommertage. Der erste Sommertag sagt leider nichts zum kommenden Sommer, denn 2007 gab es einen Sommer mit wenigen Sommertagen.

Der gestrige Sommertag war nicht vorgesehen. sowohl der DWD wie auch die private Konkurrenz vom wetter.com, die doch tatsächlich meinen, für jede Stunde des Tages einen Wettervorhersage zu machen, hatten nur maximal 22° vorhergesagt.

Donnerstag, 26. April 2012

Rotenburg in Zedlers Universallexicon 1742

Als ich vor kurzem etwas in Zedlers Universallexicon aus der Mitte des 18. Jahrhunderts suchte und fand, schlug ich danach als Kuriosität auch mal bei meiner Geburtsstadt nach. Der Eintrag war leider nicht sehr lang:
    Rotenburg,  eine  kleine  Stadt  in  dem  Für=
stenthum Verden am  Fluß  Wumma  oder  Ham=
ma1, allwo ein wol verwahrtes Schloß2, welches der
Bischoff zu Verden, Rudolph I3,  der  bis  1208  ge=
lebet,  zu  erst  erbauet,  und  der  36.  Bischoff  zu Verden, Nicolas4,  so  1334  gestorben,  befesti=
gen lassen: Der 13. Bischoff nach ihm,  Bert=
hold5, hat die Stadt selbsten  mit  tiefen  Gräben
und festen Mauren versehen.     In dem 30jähri=
gen Kriege wurde dieser Ort zu verschiedenen ma=
len eingenommen. Topogr. Westphal.

(Johann Heinrich Zedlers Grosses vollständiges Universallexicon aller Wissenschafften und Künste, (1731-1754) Band 32 (1742), Spalte 1099)
Der Eintrag im Zedler

Rotenburg/Wümme taucht sonst nur noch 1550 als Schauplatz eines Scharmützels der beginnenden Religionskriege auf (Band 19, Spalte 907-908). Zedlers Lexikon ist das umfangreichste Lexikon seiner Zeit mit mehr als 250.000 Artikeln in 68 Bänden. Die Bayrische Staatsbibliothek und die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel haben gefördert von der Deutschen Forschungsgesellschaft den gesamten Zedler digitalisiert und über www.zedler-lexikon.de können Artikel abgerufen und sogar in den Artikeln recherchiert werden.
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Über Rotenburg/Wümme gibt es ein lesenswerte Chronik des Stadtarchivars Dr. Kohlrausch:
Kohlrausch, Dietmar (1994) "800 Jahre Rotenburg (Wümme). Von der bischöflichen Residenz zur modernen Kreisstadt", Rotenburg.
1 Wümme und Hamme sind zwei verschiedene Flüsse. 60 Kilometer flussabwärts von Rotenburg vereinigt sich die Hamme mit der Wümme und fliesst nun unter dem Namen Lesum nach 10 Kilometern in die Weser..
2 Nach dem 30-jährigen Krieg wurde das Schloss zu einer Festung ausgebaut.
3 Rudolf I., Bischof von Verden (1189-1205).
4 Nicolaus von Kettelhut, Bischof von Verden (1312-31).
5 Berthold von Landsberg, Bischof von Verden und später auch von Hildesheim (1470-1502). Starb im Schloss Rotenburg, liegt im Verdener Dom begraben.

Montag, 23. April 2012

Arno Schmidt-Lesung bei Decius in Hannover

Ich war mal wieder auf den Weg in die Gelehrtenrepublik. Die Radfahrt in diese Schule der Atheisten wurde von hohen Regenwolken bedroht, aber es sah nach einem Abend mit Goldrand aus. Es wurden uns Geschichten aus dem Leben eines Fauns geboten. Erst die Kühe in Halbtrauer und dann Windmühlen wurden mit verteilten Stimmen gelesen. Eben Geschichten aus einem KAFF. Das Steinerne Herz schlug stärker, Leviathan wurde endlich mal vergessen. Zettels Traum verging zu schnell und als ich wieder auf die Straße trat, zeugten Schwarze Spiegel vom letzten Niederschlag.

Mist! Eigentlich wollte ich alle Titel der Romane und längeren Erzählungen verarbeiten.
Bernd Rauschenbach + Joachim Kersten lesen Arno Schmidt bei Decius, Hannover.

Bis zur nächsten Arno Schmidt-Lesung bei Decius (wenn wieder 20 Jahre vergehen, also 2032) wird es mir gelingen einen Kurztext mit allen Titel zu verfassen.

Donnerstag, 19. April 2012

Filmkritik - Iron Sky - Timo Vuorensola 2012

WARNUNG! Es werden Details des Films genannt. 

Jungs geht ins Kino, das ist ein Film für euch!

Wie kritisiert man eine Film-Satire, die gleich mehrere Genres höchst unterhaltsam umfasst. Denn Iron Sky ist nicht nur eine Satire auf SF-Filme, sondern auch auf Trash-Movies und Kriegsfilme und macht sich umfassend über die reaktionären Republikaner in den USA lustig.
Lustig wäre schon mal ein Stichwort, denn der Film ist lustig, auch wenn viele Witze nicht zu lautem Lachen führen. Alle Namen von Personen, Objekten und Orten sind Anspielungen, die um so lustiger sind, um so mehr Hintergründe bekannt sind. Es ist keine Komödie!

In den 70-er des 20. Jahrhunderts gab es einen so genannten Spruch über die damals noch jungen Neo-Nazis, dass diese ja hinter den Mond leben und keine Ahnung vom Leben in der Realität haben. Dies und eine der wirklich skurrilen Verschwörungstheorien über das Ende von Nazi-Deutschland, welche in Neuschwabenland und Neuberchtesgaden in der Antarktis oder eben auf dem Mond ihre Kräfte sammelten, ist eine von vielen Ausgangsideen dieses Films.

Ja, die Nazis leben auf der dunklen Seite des Mondes und haben damit die gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen der letzten 70 Jahre verpasst. Alle Menschen sind Arier und Menschen mit abweichender Hautfarbe sind unbekannt. Für den Transport werden Kübelwagen (aka Volkswagen Käfer) und Seitenwagenmotorräder (BMW) genutzt. Die Zuse-Rechenmaschine wurde zum Computer, aber es fand nicht der Schritt zur radikalen Verkleinerung der Bauelemente statt. In der Nazi-Mondbasis sehen die Lautsprecher noch aus wie sich öffnende große Tüten.
Die ganze Ausstattung der Siedlung und die Teile der Maschinen, die gezeigt werden, erinnern an Kriegsfilme der 1950-er Jahre und verweisen auf den Stil des Steampunk der seit den späten 1980-er Jahren immer mehr retro-futuristische Bilder ins Kino (u.a. Stadt der verlorenen Kinder, Wild Wild West, Hellboy) brachte.
Angriff der Mond-Nazis. Quelle: http://www.ironsky.net/
Nazi-Satiren haben es in Deutschland schwer. Da schwingen bei uns scheinbar immer wieder die zwei antrainierte Fragen mit
"Darf man darüber Witze machen? - Darf ich darüber lachen?"
Wenn der "deutsche Gruß" mit den Worten Heil Kortzfleisch, Sieg Heil oder Heil Hitler begleitet  oder ein Schwarzer als Neger bezeichnet wird, steckt das Lachen fest.

Die Bösen
Das wäre dann einer dieser stillen Witze, der durch Namen des Führer Kortzfleisch, eine Anspielung auf den überzeugten Nazi General Joachim von Kortzfleisch, noch eine besondere Note erhält. Für diese Rolle wurde Udo Kier gewonnen, der den Bösewicht überzeugend spielt. Was gleich zum Thema Trash führt. In Trash Genre gibt es Darsteller, die so steif agieren, dass dies bereits zum Lachen führt. Der zweite Nazi-Bösewicht (es kommen noch bösen Frauen auf der Erde hinzu) SS-Offizier Klaus Adler -gespielt von Götz Otto- zeigt mit seinem einen Gesicht ohne Ausdruck wie minimalistisch Trash sein kann. Der dritte Bösewicht auf dem Mond ist der verrückte Wissenschaftler, der sicher nicht nur zufällig Ähnlichkeit mit Albert Einstein hat (wieder die Frage: "Darf man darüber lachen?", natürlich!).
Die Bösewichte auf der Erde können lauter belacht werden. Die US-Präsidentin ohne Namen, gespielt von Stephanie Paul, ist eindeutig die reaktionäre Republikanerin Sarah Palin, die an der Seite von John McCain 2008 US-Vizepräsidentin werden wollte und als Tea Party-Drohung auch im Hintergrund des diesjährigen US-Präsidentschaftswahlkampf steht. Ihre Dummheit war bereit im damaligen Wahlkampf sehr unterhaltsam. Hier ist sie die machtbewusste Präsidentin, die mit einer Mondlandung ihre Wiederwahlkampagne sichern möchte und von den Nazis deren Sprachstil übernimmt. Die gezeigte Wahlkampfrede nutzt einerseits die Sprachschablonen der Nazis, zeigt aber gleichzeitig einen Auftritt eines US-Präsidentschaftskandidaten, wie er aus dem US-Wahlkampf hundertfach auch nach Deutschland übertragen wird.
Die andere böse Frau ist die Wahlkampfmanagerin der Präsidentin (gespielt von Peta Sergeant), die zum einen Idee mit der Mondlandung eines schwarzen Astronauten entwickelte und später im Film einen Krieg gegen die Alien-Nazis als Garantie für die Wiederwahl vom Kriegsraumschiff "George W. Bush" anführt (was an den Krieg gegen Albanien im Film "Wag the Dog" erinnert).
Ich verrate nicht viel, wenn ich schreibe, dass alle fünf genannten Bösewichte die Handlung nicht überleben und dennoch gibt es kein Happyend (?).
Eine der Guten. Quelle: http://www.ironsky.net/
Die Guten
Eigentlich gibt es nur zwei positive Protagonisten, die beide nicht wirklich sehr schlau sind.
Da wäre die Tochter des bösen Wissenschaftlers Renate Richter (gespielt von Julia Dietze), welche als idealistische Lehrerin den auf den Mond geborenen Kindern die Nazi-Ideologie und für die Welteroberung die englische Sprache beibringt. Sie ist die Verlobte des als Nachfolger des Führers aufgebauten Klaus Adler. Sie ist soweit Erd-Expertin, wie Sandra Bullock als Lt. Lenina Huxley in Demolition Man Expertin für die 1990-er Jahre ist. Artefakte und Medienkonserven werden mit der Geschichte und der Realität verwechselt.
Und dann ist dort Christopher Kirby als schwarzer Astronaut James Washington. Er ist kein Astronaut sondern Weltraumtourist im Propaganda-Auftrag der US-Präsidentin. Er soll einfach nur schön und schwarz sein und damit neue Wählerschichten erschließen. Er hat keine Ahnung von Raumfahrt, Politik oder Geschichte und nachdem er auf den Mond "arisiert" wurde (bleiche Hautfarbe und blonde, glatte Haare), ist auf zurück auf der Erde nicht mehr das bekannte Model sondern wird zu einem weißen Stadtstreicher, der vor den Nazis hinter dem Mond warnt.

Der finnische Regisseurs Timo Vuorensola und sein Team haben nicht nur die genannten Hauptrollen mit vielen kleinen Anspielungen gefüllt, sondern zitieren auch sonst ausgiebig vor allem aus dem Kanon der großen SF-Serien. Es gibt Verweise auf Alien, 2001 und vor allem auf Star Trek, womit Timo Vuorensola über zehn Jahre mit drei Star Wreck-Produktionen bekannt wurde. (kostenloser Download des letztes Star Wreck Film über archive.org)
Stanley Kubriks Dr. Seltsam war gleich mindestens zwei Mal zu sehen. Nicht nur in der Rolle des arisierten James Washington, der als er dem Führer präsentiert wird, einen zuckenden rechten Arm hat weil er den Hitlergruß unterdrücken will und natürlich in der langen Schlusssequenz, in der bereits der Abspann zu lesen ist.

Es könnte noch viel mehr geschrieben werden, so über die Filmmusik der slowenischen Industrial Band Laibach (die Mond-Nazis auf der tragen statt des Hakenkreuzes das Logo der Band am Oberarm), über weitere Filmzitate und wie Kürzungen den Inhalt eines Films verkehren können (Chaplins Großer Diktator), über Reichsflugscheiben und Zeppeline, über US-Politik, die von den Simposns bekannten kleinen Beschriftungswitze, Nord-Korea und den UN-Sicherheitsrat, ...

... Doch ich ende mal hier und denke, dass dies ein Film ist, der wegen der Vielzahl von Anspielungen zu einem Kultfilm wird, der von seinen Fans wieder und wieder angeschaut wird.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Film ein großes Publikum in den USA findet, da dort Satire nur von einer Minderheit geschätzt wird.
Ich selber gebe dem Film eine 7 (gut mit Einschränkungen) auf meiner von 0-10 reichenden Filmbewertungsskala, doch wenn ich den Film ein zweites und drittes Mal gesehen habe, erhält er vielleicht eine höhere Wertung.

Iron Sky (Finnland, Deutschland, Australien 2012, 93 Minuten)

Mehr kann über den langsam wachsenden Wikipedia-Artikel und die werbende Seite zum Film erfahren werden.
Auf soundcloud.com kann der Song "Under The Iron Sky" von Laibach angehört werden.
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Nachtrag:
Nach neun Wochen hatte der Film in 17 Ländern bereits mehr als 900.000 Besucher. Das Budget für Iron Sky lag bei 7,5 Mio. Euro, wovon 1,2 Mio. Euro durch Crowd Investment und Crowd Funding eingesammelt wurden. Das war sicherlich eine lohnende Investition für die Fans dieser Produktion. Office Mojo verzeichnet einen Gesamtumsatz von mehr als 9 Millionen US-Dollar.

Dienstag, 17. April 2012

EKNT08 Mardorf

Den folgenden Text habe ich aus dem Blog, der zum Europa-Kolleg Nachtreffen 2008 existierte, entnommen. Das war das erste offene Nachtreffen des Europa-Kollegs mit Teilnehmenden aus den Jahrgängen 2004-2007.
Die Verknüpfungen wurden nicht neu überprüft, aber alle Namen anonymisiert.
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(nur so als Erinnerungshilfe für die Teilnehmenden und den Redakteur. Die Fotos sind ja bekannt und einige auch im Gesichterbuch veröffentlicht)

(Man muss in Norddeutschland gewesen sein, um zu verstehen, dass in der lokalen Sprache ein Meer ein großer See ist)
  • Sonntag, 24. August
    Ankunft von T. in Hannover. Gemeinsame Fahrt zum 20. Open-Air Konzert der Chopin-Gesellschaft im Georgengarten. Es wurde Musik von John Williams (Harry Potter Suite, 2001), Carl Maria von Weber (Konzert für Klarinette und Orchester Nr. 2, 1811) und Franz Liszt (Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1, 1849/55) aufgeführt.
    Nach der Rückkehr in die Wohnung kam auch S. an. Zu dritt fuhren wir in die Kneipe "... und der böse Wolf", um dort die exzellente thailändische Küche als Abendessen zu genießen.

  • Montag, 25. August
    Am Bahnhof hatten wir uns mit J. verabredet. Nun ging es zu viert zum Ferienhof Syrup-Tahn in Mardorf via Neustadt am Rübenberge. Uns wurden die Zimmer gezeigt. Bis zum Abend kamen B., M., M. und für uns sieben wurde auf der Terrasse gegrillt. In der Nacht kamen dann noch I. und D.. Wir machten einen Nachtspaziergang zum Steinhuder Meer. Es wurde spät in der Unterkunft!

  • Dienstag, 26. August
    Eigentlich wollten wir heute unsere erste Tour machen, aber da sich D. und S. für heute angesagt hatten, verschoben wir diese Fahrt und gingen stattdessen zum Strand an der Weißen Düne. Die Sportlichen in der Gruppe erlebten nun eine Enttäuschung. Das Steinhuder Meer ist ein sehr flacher See. Selbst nachdem sie mehr als 100 Meter ins Wasser gegangen waren, hatten sie immer noch Grund. S. brachte spät am Abend die notwendigen Niedersachsentickets für die Reise am nächsten Tag mit.

  • Mittwoch, 27. August
    Wir fuhren relativ spät (nun zu elft) mit dem Bus nach Neustadt und weiter über Hannover nach Hameln. Ich führte die Gruppe zunächst zur Weser und gab dort eine Einführung in die Sage vom Rattenfänger. Vom Ufer ging es die Altstadt. Die Besteigung des Kirchturms der Münsterkirche St. Bonifati war wegen Renovierungsarbeiten leider nicht möglich. Die Bauarbeiter ließen uns aber dennoch in die Kirche, so dass der Altarbereich dieser schlichten Schönheit besichtigt werden konnte. Weiter ging es in die Altstadt. Die Seriengeschäfte verhunzen die ganze Schönheit. Nur wer als Hans-guck-in-die-Luft durch die Straßen geht, sieht die Schönheit der historischen Straßenzüge. Am Marktplatz machten wir Rast und bestiegen schließlich den Turm der Marktkirche St. Nikolai. Vorher wurde uns auf dem Marktplatz eine Horrorgeschichte über einen spektakulären Selbstmord vom Kirchturm aus erzählt. Der Aufgang zum Turm war schmal und wurde schmaler. Als wir schließlich über der Stadt standen, war die Stellfläche auch weitestgehend gefüllt. Vom Turm ging es zum Pfannkuchenhaus, wo wir unser Mittagessen zu uns nahmen. Die Stadt Hameln bot für uns nicht so viel. S. und ich hatten deshalb als Plan B die Weiterfahrt nach Hildesheim eingeplant.
    Es gibt eine direkte Zugverbindung nach Hildesheim. Dennoch war es bereits 18 Uhr als wir in der Stadt ankamen. Ich befürchtete, dass wir in einer stillen Stadt ankommen würden und hatte leider Recht. Die sehr kleine Großstadt Hildesheim fällt nach 18 Uhr in ihren täglichen Schlaf. Wir gingen zur St. Michaeliskirche, die Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist. Leider waren die Türen bereits geschlossen. Also weiter zum Dom. Der war wie auch der Rosenstock offiziell bereits für Touristen geschlossen. Im Dom fand eine Abendandacht statt und als diese beendet war gingen wir hinein und im Flüstertonfall bewunderten wir die Bronzetür und den großen Leuchter. Wir wurden schließlich nach draußen komplimentiert und schauten uns dort einen archäologischen Stichgraben an. Das Umfeld des Doms war früher ein Begräbnisplatz und entsprechend hatten die Archäologen verschiedene Gräber angeschnitten. Deutlich sichtbare Knochen waren zu sehen. Erstaunlich fand ich, dass einige der Gräber weniger als einen halben Meter unter der Oberfläche zu finden waren. Der Rückweg führte auch über den Marktplatz.
    Im Dunkeln ging es mit dem Zug zunächst nach Hannover und zu Fuß zu meiner Wohnung. Ich musste noch Post kontrollieren, meinen Rollkoffer für die Tagung in Loccum packen und die Wohnung für zwei Personen, die vor der Alumni-Tagung in Hannover ankommen wollten und denen ich meine Wohnung angeboten hatte, vorzubereiten. Doch dann war da die Nachricht, dass ich meinen Hausschlüssel nicht deponieren konnte, da die angesprochene Freundin kurzfristig wegfahren musste. Ich informierte die beiden in Porto und Bilbao und schlug ihnen vor, stattdessen direkt nach Mardorf zu fahren.
    Wir hatten seit den Pfannkuchen nichts mehr gegessen. Der Versuch, in der List auf die Schnelle zu Abend zu essen, scheiterte. Wir waren so spät in der Wohnung angekommen, dass die Geschäfte im Umfeld bereits geschlossen waren und als die Kundschafter schließlich mit Pasta und Pizza in der Wohnung ankamen (sie waren die Meile bis zum Bahnhof zurückgegangen), war die Zeit schon weit fortgeschritten. Es gab sogar die ernsthafte Diskussion, ob wir nicht einfach in der Wohnung übernachten. Wir brachen aber zum Bahnhof auf, um die letzte Bahn und den letzten Bus nach Mardorf zu erreichen. Im Zug wurde die schnell erwärmte Pizza ausgepackt und an alle verteilt.
  • Donnerstag, 28. August
    Da sich für heute L. und L. angekündigt hatten, wurde keine Fahrt unternommen. Sie kündigten sich individuell per SMS für den Nachmittag an. Als wir am frühen Nachmittag zum Supermarkt gingen, traute ich zunächst meinen Augen nicht. Eine farbenfroh gekleidete Frau kam uns entgegen.
    Das ist doch (...), nein das kann nicht sein (...), doch (...)
    Da kam uns M. entgegen. Sie hatte sich eigentlich erst für den nächsten Tag angekündigt. So war es eine freudige Überraschung.
    Es war ein wunderbarer Tag. einfach nur zu beobachten, wie sich alle freuten, als die nächste Person und dann die nächste ankam. Nun waren wir mit 14 Personen vollzählig. Abends hat S. mit Unterstützung für uns gekocht.
  • Freitag, 29. August
    Nach einen langen Frühstück verließen wir erst nach halb elf unsere Unterkunft und gingen zur Bushaltestelle. Wir mussten in Neustadt warten, was aber bei den guten Wetter kein Thema war. Eine Stunde später waren wir mit dem RE in Bremen und eilten zu unseren Anschlusszug. Auf dem Gleis waren Menschenmassen, die alle nach Bremerhaven wollten. Als uns versichert wurde, dass ein weiterer Sonderzug nach Bremerhaven fährt, ließen wir die Massen zum regulären Zug drängen und fuhren etwas später. Auch dieser Zug war gut gefüllt und in Bremerhaven standen viele, die auf den Bus zum Hafen warteten.
    Wir drängten uns in den Bus und nach zehn Minuten war der Grund für die Menschenmassen zu sehen. Es fand gerade die Lütte Sail statt und Dutzende große Segelschiffe lagen im alten Hafen. Unser Ziel war aber das Deutsche Auswandererhaus (DAH).
    Ich hatte im Herbst 2005, kurz nachdem das DAH eröffnet wurde, die erste Auflage der Unterrichtsmaterialien erstellt. Da es aber bereits nach 14 Uhr war und unser Magen auf Halbmast hing, ging ich erst einmal mit der Gruppe zum gegenüberliegenden asiatischen Restaurant, wo ich bereits 2005 mehrmals zu Mittag gegessen hatte. Es war voll und es dauerte entsprechend lange, bis wir alle unser Gerichte vor uns hatten. Nach der Mahlzeit musste ich feststellen, dass die Herrentoilette in einem schockierend ekelhaften Zustand war. In dieses Restaurant gehe ich nie wieder!
    Das DAH war für mich relativ teuer; 10,50 Euro musste ich für einen Besuch bezahlen. Die Alumni zahlten nur 6-8 Euro, weil sie internationale Ausweise der UNIs dabei hatten. Hinter der Kasse sah ich kurz die Direktorin und wechselte einige Worte mit ihr. Das DAH hat sich natürlich weiter entwickelt. Die einzelnen Räume sind noch intensiver zu nutzen. Es gibt mehr Figuren in der Inszenierung der Kaje und schriftliche Informationen waren verändert wurden. Meine Unterrichtsmaterialien werden wahrscheinlich nicht mehr genutzt, denn zur Beantwortung der Fragen an die Schüler waren einige dieser Informationen, die ich nun nicht mehr sah, notwendig. Die Galerie der 7 Millionen bietet deutlich mehr biographische Informationen. Die Gruppe bewegte sich sehr langsam und bereits in der Inszenierung der Überfahrt erfuhr ich, dass gleich zum letzten Mal der Film im Ocean Cinema laufen würde. Einige gingen nun an den Inszenierungen vorbei und direkt zum Kino. Ich probierte mit M. den Einwanderungstest, der auch erweitert wurde und probierten, wie wir eine Ablehnung erreichen konnten. Das Global Village existierte nicht mehr. Hier war nun ein Raum für Sonderausstellungen, aktuell ging es um die Auswanderung nach Argentinien.
    Wir blieben länger als vorgesehen und erst gegen 18:30 Uhr, also eine halbe Stunde nach der Schließung war die Gruppe vollzählig vor dem DAH.
    Nun ging es ins Hafenbecken, doch ich lotste die Gruppe schon bald zum Deich. Hier sah ich einige Köpfe auf einer Plattform des Edelhotels, dass die Szenerie dominiert. Schnell stellten wir fest, dass auch wir auf diese Plattform dürfen. In einem voll automatisierten Kassenbereich erhielten wir den Zugang und mit einen Expresslift ging es nach oben in neunzig Meter Höhe. Als höchstes Gebäude der Stadt, sah man das kleine Bremerhaven und sein Umland mit den Hunderten von Windrädern.
    Wieder unten trennte sich die Gruppe, auch wenn viele zusammen blieben. In einer Nordischen Runde machten wir schließlich Statements über den bisherigen Tag.
    Unsere Rückfahrt bereitete dann leider Stress. Zunächst verzögerte sich die Abfahrt unseres Zuges, so dass es fraglich wurde, ob wir unseren Anschluss in Bremen, der gleichzeitig die letzte Verbindung für uns war, erreichen würden. Es klappte, aber dann war da die Warnmeldung, dass sich Menschen auf den Gleisen befinden und nun ging es im Schritttempo aus Bremen heraus und die Abfahrtzeit des letzten Busses nach Mardorf rückte näher. Doch auch dies klappte und wahrscheinlich hatte ich mal wieder unnötig Stress.
    Leider wurde der Berichterstatter von der Gruppe vor der Unterkunft unbewusst ausgeschlossen und hatte danach Probleme ins Haus zu kommen.
  • Samstag, 30. August
    Wie am Vortag ging es am späten Vormittag mit dem Bus nach Neustadt und nach dem üblichen Warten mit einem RE Richtung Bremen. Diesmal stiegen wir aber in Verden um, und es ging nun nach Rotenburg (Wümme), wo wir einen Metronom nach Hamburg bestiegen. Es war zu merken, dass es ein Samstag ist. Der Zug war sehr gut ausgelastet. Auf dieser letzten Teilstrecke gab es sehr lustig klingende Ansagen. Die männliche Stimme hatte genau den norddeutschen Tonfall und sprach jeden Haltepunkt mit empathischer Freude aus, was stets zu einen Schmunzeln oder Lachen führte.
    In Hamburg hatten wir verschiedene Ziele, die schließlich in einer Nacht in der Stadt enden sollten und die Rückfahrt war erst nach dem Fischmarkt vorgesehen. Doch zunächst verabschiedeten wir uns von M., die weiter nach Norden fuhr.
    Wir gingen direkt in die S-Bahn zu den Landungsbrücken, wo wir nach kurzen Warten eine HADAG-Fähre nach Westen bestiegen. Leider war dieser ehemalige Geheimtipp keiner mehr. Diese Fähre war in der überwiegenden Mehrheit mit Touristen wie uns gefüllt. Auf dem Oberdeck war kein Platz frei und so war dieses von mir empfohlene Highlight zunächst ein Flop. Wir fuhren bis zum Endpunkt Finkenwerder, wo viel mehr Menschen ausstiegen als einstiegen. Nun hatten wir als Gruppe Plätze auf dem Oberdeck und konnten endlich bei guter Sicht eine Hafenfahrt genießen.
    Wir stiegen aber bereits an der Haltestelle Dockland aus, weil uns das dortige Bürogebäude anlockte. Wir stiegen die Treppen bis auf 30 Meter hoch und hatten nun einen Blick auf den Hafen. Es ging weiter zu den Landungsbrücken und von dort mit der U-Bahn nach Altona, wo wir zu Mittag essen wollten. Kurz vor der Fußgängerzone mussten wir an der Max-Brauer-Allee warten und der suchende Blick fand Werbung für portugiesische Küche. Die ausgehängte Speisekarte wusste nicht zu überzeugen, aber das benachbarte New Africa Restaurant - Africa Point, dass den Charme einer italienischen Eisdiele ausströmte, wurde betreten und ich denke keiner hat es bereut. Für wenig Geld gab es westafrikanische Küche, ich vermute mal aus Nigeria oder Ghana.
    Nach dem Essen fand ein Ratschlag statt. Es stellte sich heraus, dass gleich mehrere kein Interesse hatten, die Nacht in Hamburg zu verbringen. Lange Rede - kurzer Sinn. Nur drei der Männer wollten PARTY in der Stadt machen, für uns anderen galten nun zwei mögliche Abfahrtzeiten vom Hauptbahnhof via Bremen nach Neustadt, wo wir dann ein Taxi nach Mardorf nehmen wollten.
    In Hamburg konnten wir via SMS erfahren, dass S. hundemüde in Mardorf angekommen war. Wir hatten ihr mitgeteilt, wo sie einen Zimmerschlüssel und damit ein freies Bett finden kann.
    Wir spazierten auf der Reeperbahn als eine von vielen Gruppen bis zum Spielbudenplatz. Eine Gruppe von Jungmännern verabschiedete einen Junggesellen, der sich in aller Öffentlichkeit in einem Kostüm lächerlich machen musste. Nachdem wir für den Abend und die Nacht noch einiges eingekauft hatten, wurde auch eines der spezialisierten Kaufhäuser besucht. Na ja, das gehört dazu. Danach ging es für uns bereits zum Bahnhof und nach Mitternacht standen wir in Neustadt und erfuhren vom Taxiruf nur, dass wir etwa eine Stunde auf ein Fahrzeug warten sollten. Kundschafter wurden ausgeschickt, da irgendwo in der Nähe eine Party war und dort vielleicht ein Taxi gefunden werden konnte. Das klappte! Und von den einen Taxi wurde ein weiteres Großtaxi gerufen. Wir waren ein gutes Geschäft und vor ein Uhr waren wir in der Unterkunft, wo wir von S. begrüßt wurden.
  • Sonntag, 31. August
    Es war ein ruhiger Sonntagmorgen. Nach den Frühstück gingen S. und ich zur Vermieterin und bezahlten die Unterkunft. Trotz der ständig wechselnden Zahl von benötigten Betten (und Frühstück) zahlten wir eine Pauschalsumme, die ein wenig niedriger als der Listenpreis war. Am Ende kostete B+B €16,05 je Tag plus einmalig €6,00 für Bettwäsche und Handtücher. Als wir mit dem Frühstück fertig waren, kamen mit großem Hallo die Nachtschwärmer aus Hamburg zurück. Sie waren total aufgekratzt und es gingen ihnen offensichtlich sehr gut! Sie wollten sich aber erst einmal hinlegen.
    Das Wetter war gut und am Nachmittag gingen wir alle noch einmal zum Strand. Da erreichte mich dann auch die Nachricht, dass nun auch F. angekommen war. Er wurde über unsere Ziele informiert und während wir am Strand lagen, kam er dazu.
    Am Abend gingen wir schließlich gemeinsam in ein italienisches Restaurant (Inselblick Ristorante und Pizzeria Venezia). Nach Pasta und Pizza ging es entlang der Hauptstraße zurück. Nach wenigen Hundert Metern fielen drei von der Gruppe auf, die laut im Gleichschritt zählten 2 - 4 - 6 - 8 - ...ich - 2 - 4 - 6 - 8 - ...ich - 2 - 4 ... Als ich einmal zuhörte waren Sie bereits irgendwo zwischen 300 und 400 angekommen. Ungefähr auf halber Strecke zur Unterkunft wurde die 900 überschritten und dann war die 1.000 erreicht und Sie setzten sich auf den Fußweg: "Nach dem Essen sollst du ruh'n oder 1.000 Schritte tun". sie hatten beides gemacht und schließlich waren es 1.600 oder 1.700 Schritte (?Die Herren Zähler werden es genauer wissen?) zwischen dem Restaurant und der Herberge.
  • Montag, 1. September
    Vor, während und nach dem Frühstück fand das Packen statt. Eigentlich sollten wir bis 10 Uhr die Zimmer geräumt haben, aber wir hatten uns so verständigt, dass wir um 10 Uhr ein erstes Zimmer zum Beginn der Reinigung verlassen würden. Es waren ruhige Stunden mit Briefen, Gesprächen und Tischtennis.
    Für 14 Uhr war ein Sonderbus der Firma Eberhardt aus Loccum gebucht, der uns über Wunstorf nach Loccum fahren sollte. Der Bus war pünktlich und über Rehburg und Altenhagen ging es zum Busbahnhof. Der nervöse Blick auf die Uhr zeigte, dass wir einige Minuten zu spät angekommen waren. Die anderen Alumni warteten bereits. Es tat gut, die vielen Gesichter wieder zu sehen. In einem Kleinbus saßen die Offiziellen.
    Wir verabschiedeten uns noch schnell von M., der leider keine Zeit für die Alumni-Fachtagung hatte und dann fing das nächste Kapitel an, als der Bus nach Loccum fuhr.
  • Dienstag, 7. Oktober
    Ein Rückblick: Mardorf und schließlich Loccum waren sehr wichtig, um das Netz über Europa zu stärken. Ich hoffe, dass viele Freundschaften und Bekanntschaften aufgefrischt und entstanden sind.
    Ich habe ein gutes Gefühl!
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2 Kommentare

dana said...
Wann war denn unser Aktion; bitten wir den Unbekannten mit dem Motorrad um Hilfe damit wir Bier haben?
dana
P.S.:2070 Schritte
14 Oktober 2008 09:10

Ulaya said...
Das war am Freitag nach unserer Fahrt nach Bremerhaven. Ich meine mich daran so gut zu erinnern, weil ich einen ersten Wadenkrampf noch auf dem Busbahnhof hatte, der dann in Mardorf wieder kam und zu der Situation führte, die mich vor verschlossener Tür zurück ließ. :-(
Das Moto-Bier versöhnte ein wenig! :-)
15 October 2008 13:25

Donnerstag, 12. April 2012

Komfort der modernen Bahn

(Foto: Jürgen Götzke, wikimedia commons)
Es schwankte
es ruckte
die Augen mussten immer wieder die begonnene Zeile suchen.

Es lärmte
es kühlte
von den Wagenübergängen.

Es war voll in den Gängen und vor den Türen,
es gab nur 4-er Sitzbänke, statt sich dazu zu setzen,
standen sie lieber.

Die Doppelstock-Waggons gibt es seit den 1990-er Jahren, dies war einer der alten "Silberlinge" (n-Wagen) im roten Kleid. Waggons mit Sitzbänken, Schiebefenster und mechanischen Türen. Selbst die Regionalbahn hat heute neue Waggons.

Es braucht solche Fahrten wie am heutigen Morgen, um zu realisieren, wie weit sich der Komfort für uns Bahnreisende entwickelt hat.

Dienstag, 3. April 2012

Hannover Wetter März 2012


Der erste Frühlingsmonat 2012 war oftmals sonnig und deutlich zu trocken und deshalb ist es auch nicht ungewöhnlich, dass die Monatsdurchschnittstemperatur mit 7,7° immerhin 3,7° wärmer war, als der langjährige Monatsdurchschnittswert für den März.
Die erste Abbildung zeigt wie für jeden Monat seit Januar 2008 die tägliche Höchsttemperatur (orange-rote Linie) und Tiefsttemperatur (hellblaue Linie). Diese Werte können über die linke Skala abgelesen werden. Der tägliche Niederschlag (dunkelblaue Balken) und die Zahl der Sonnenstunden (gelbe Flächensignatur) können über die rechte Skala abgelesen werden.
Alle Werte stammen von der Wetterstation 10338 Hannover-Lagenhagen des Deutschen Wetterdienstes.


Der Monat fing mit angenehmen Temperaturen an, erlebte eine kurze Frostperiode, um dann mit viel Sonnenschein in den Vorfrühling überzugehen. Der Monat endete mit frostigen Nächten.
Die höchste Temperatur wurde am 16. Februar mit 20,0° gemessen. Die tiefste Temperatur betrug -0,6° am 9. und 31. März. Es gab vier Frosttage. Im langjährigen Mittel gibt es 11-15 Frosttage im März. An 13 Tagen wurde Bodenfrost registriert, der am 9. März -4,7° erreichte.

Aus den stündlichen Messungen errechnet der DWD die Tagesmitteltemperatur

Dargestellt ist die Tagesmitteltemperatur und um die Extreme zu glätten der 3-tägige gleitende Mittelwert. Deutlich ist die für das Frühjahr bekannte Wellenform der Erwärmung zu erkennen. Jeder Wetterumschwung führt zu heftigen Temperaturschwankungen.

Die dritte Abbildung zeigt die täglichen Abweichungen der Tagesmitteltemperatur vom langjährigen Monatsdurchschnittswert von 4,0°.


Nur selten ist in einem Monat nur eine Flächensignatur zu sehen. Am 6. März betrug die Tagesmitteltemperatur "nur" 4,0°, an allen anderen Tagen wurde der Klimanormalwert überschritten. An 25 Tagen war es mehr als 2° zu warm und an sieben Tagen sogar mehr als 5°. Der wärmste Tag war der 28. März mit 11,4°.


Die aktuellen Werte sind als dunkelblaue Balken dargestellt. Verglichen werden diese mit den langjährigen Mittelwert für jeden Tag für die Jahre 1950-1979 und 1980-2009 sowie den Tagesrekordwerten für den gesamten Zeitraum.



Es gab keine neuen Rekordwerte. Die Durchschnittswerte zeigen, dass im März die Temperatur von 1-3° auf 5-8° steigt. Selbst auf der Skala der durchschnittlichen Tagestemperaturen war nur der letzte Tag unterdurchschnittlich.

An 23 Tagen wurden 132,8 Sonnenstunden registriert, dies entspricht 126 Prozent des langjährigen Mittelwerts. Dies ist noch keine ungewöhnliche Abweichung.

An 7 Tagen fielen insgesamt 13,1 mm Niederschlag, davon mehr als die Hälfte am 7. März. Der Monatswert erreichte nur 27 Prozent des langjährigen Mittelwert für den Monat März und war nach dem Februar bereits der 2. extrem trockene Monat. Beim Niederschlag und bei den bereits behandelten Sonnenstunden gibt es eine extreme Varianz bei den Monatswerten, so eine Abweichung von 50% vom Klimanormalwert noch als normal bezeichnet werden kann.
Hierzu eine Abbildung der monatlichen Niederschlagmengen im März für 1947 bis heute.

Die Monatswerte sind als blaue Balken dargestellt und der Klimanormalwert als schwarze Linie. Die hellblaue Fläche steht für die Quartile Q.25 und Q.75, dass heißt das 50% aller Werte innerhalb dieser Fläche zu finden sind. Als rote Linie habe ich zusätzlich noch einen gleitenden 30-jährigen Durchschnittswert dargestellt.


Das zwei extreme Jahre hintereinander beobachtet werden ist danach nicht weiter ungewöhnlich. 1978 und 1979 und wieder 2007 und 2008 gab es Monatswerte die zum oberen Viertel aller Werte gehörten. 2011 und 2012 wurden nun erstmals hintereinander zwei Monatswerte registriert die zum unteren Viertel aller Werte gehören. Die rote Linie zeigt den Trend ...
und der zeigt im Gegensatz zu den Temperaturen nichts!

Es gab nur am 31. März ein Windereignis, als die Windspitzen mit 18,0 m/s Windstärke 8 stürmischer Wind erreichten.

Ich ärgerte mich am 31. März über die HAZ. Der Wahn der schnellen Zahl führte dazu, dass dort bereits an diesen Tag der Monatsbericht veröffentlicht wurde, also nach 30 von 31 Tagen. Das ist mindestens so dämlich wie frühzeitige Publikation von anderen "Monatsziffern" (Arbeitslosigkeit, etc. pp.). Der letzte Tag hat die Monatstemperatur gesenkt, die Zahl der Sonnenstunden gesteigert und die Menge des Niederschlags erhöht. Aber deren Quelle für die Nachricht sind auch die Angaben des privaten wetter.com.

Zum Schluss noch einmal der Hinweis, dass alle Originalwerte der kostenlosen Datenbank des DWD entnommen wurden. Die Berechnungen von Mittelwerten und die daraus resultierenden Vergleiche und Beschreibungen sind aber auf meinen Mist gewachsen.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
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Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:
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Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
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Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern.