Samstag, 16. Juli 2011

Hannover Wetter Juni 2011


Im Juni 2011 gab es in Hannover von allem ein wenig mehr! Überdurchschnittlich waren sowohl der Niederschlag, die Sonnenstunden als auch die Zahl der Sommer-- und Tropentage. Die monatliche Durchschnittstemperatur war mit 17,2° schließlich auch noch 1,4° höher als der langjährige Mittelwert für diesen ersten Sommermonat.
Doch eigentlich dokumentieren diese Monatswerte nur, dass Durchschnittswerte nicht die Varianz der Tageswerte wiedergeben können.

Die einleitende Abbildung zeigt die tägliche Höchsttemperatur (orangerote Linie) und Tiefsttemperatur (hellblaue Linie), wofür die linke Skala gilt. Gleichzeitig werden der tägliche Niederschlag (dunkelblaue Balken) in mm (=Liter je Quadratmeter) und die Sonnenstunden (gelbe Flächen) dargestellt; hierfür gilt die rechte Skala. Alle Werte stammen von der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes in Hannover-Langenhagen.

Es gab eine große Varianz in den Temperaturen mit einem warmen, trockenen, sonnigen Monatsanfang und -ende und kühlen, feuchten Tagen dazwischen. Die monatliche Tiefsttemperatur wurde am 2. Juni mit 3,9° gemessen. Am 5. Juni wurde mit 30,9° der monatliche Höchstwert erreicht. Es gab mit sieben Sommertagen (Höchsttemperatur ≥25,0°) einen mehr als im langjährigen Mittel. Genauso verhält es sich mit den zwei Tropentagen (Höchsttemperatur ≥30,0°). Es gab keine Tropennacht (Tiefsttemperatur ≥20,0°)

Der nächste Blick geht auf die Tagesmitteltemperatur.

Dargestellt sind die tägliche Tagesmitteltemperaturen und der über drei Tage gemittelte gleitende Durchschnittswert dieser Temperaturen, um Extreme auszugleichen. Der kälteste Tag war der 25. Juni mit 12,9° und der wärmste Tag der 28. Juni mit 24,0°.

Wenn diese Tagesmittelwerte nun mit der monatlichen Durchschnittstemperatur verglichen werden, ergibt sich das folgende Bild.

16 Tage waren über den Wert und 13 unter den Wert. Die wärmeren Tage waren vor allem auch viel wärmer, so dass trotz der vielen kühlen, regnerischen Tage der Monatswert mehr als einem Grad zu warm war. Übrigens liegen alle sechs Monatswerte des Jahres 2011 über den Klimanormalwerte.


Der gleitende Monatsdurchschnittswert, den ich aus den Tageswerten von 31 Tagen errechnet habe, überschritt bereits am 5. Juni den langjährigen Monatsdurchschnittswert und blieb bis zum Ende des Monats über diesem Wert.

Zum Abschluss vergleiche ich die Tagesmitteltemperaturen mit den Werten der letzten 42 Jahre.

Die Abbildung zeigt neben den aktuellen Werten (blaue Balken) den 20-Jahresdurchschnittswert für die Jahre 1968-1987 (rote Linie) und 1989-2008 (grüne Linie) und die absoluten positiven (orange Linie) und negativen (hellblaue Linie) Rekordwerte für jeden Tag. Die Durchschnittswerte zeigen, dass im Juni die Tagesmitteltemperatur von 15-16° auf 17-18° steigt. Die Wärmeperiode am Monatsende führte am 28. Juni zu einen neuen Rekord; auch wenn der alte Rekordwert nur um 0,2° überschritten wurde.

Dieser Blick auf die absoluten Rekordwerte verschleiert dann doch wieder, dass die Wärmeperioden am Monatsanfang und -ende ungewöhnlich waren.
Es fällt beim Wetter schwer von Normalwerten zu sprechen, aber ich definiere für mich die 80%-Percentile als Normalwert. Für diesen Normalwerte werden jeweils die wärmsten und kältesten 10% aller Werte nicht berücksichtigt. Die verbleibenden Werte zeigen die „normale“ Varianz der Tagesmitteltemperatur. Während bei den Rekordwerten im Juni eine Varianz von 11 bis 18° bei den täglichen Temperaturen besteht, reduziert sich diese Varianz auf 7 bis 11° bei den Normalwerten.

Vom 4. bis zum 6. und am 28. Juni wurde diese Normalwerte überschritten. An keinen Tag kam es zu einer Unterschreitung der „normalen“ Temperaturspanne.

Im Juni fielen 86,9mm Niederschlag an 22 Tagen, das entspricht 119 Prozent des langjährigen Mittelwerts, was keine ungewöhnliche Abweichung ist. Am 29. Juni fielen insgesamt 38,0mm.

Nur an einem Tag schien nicht die Sonne. Insgesamt gab es 221 Sonnenstunden, dies entspricht 106 Prozent des langjährigen Mittelwerts. An sieben Tagen gab es mehr als 12 Stunden Sonne und am 4. und am 28. Juni wurden 15,6 Sonnenstunden registriert.

Die Spitzenwerte des Windes erreichten an vier Tagen Windstärke 8 (stürmischer Wind, 62-74 km/h). Am 18. Juni wurde während ein Tiefdruckgebiet über Hannover zog ein Maximalwert von 19,6 m/s gemessen.

Alle Angaben basieren auf den frei zugänglichen Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes. Die Berechnung aller Durchschnittswerte und vor allem die Graphiken und Aussagen in diesem Bericht sind aber auf meinem Mist gewachsen.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
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Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:
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Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
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Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. 2008 habe ich bereits einen Vergleich der Wintertemperaturen in Hannover vorgenommen. Damals basierte alles auf Monatswerten und hatte auch nur wenige Details und aktuell gibt es einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010. Im Mai 2010 kam dann noch eine statistische Analyse zur Frage, ob es auch Eisheilige in Hannover gibt, hinzu.

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