Samstag, 2. April 2011
Hannover Wetter März 2011
Der Monat März 2011 war in Hannover mit einer Monatsdurchschnittstemperatur von 4,8° ein wenig wärmer als der Klimanormalwert (4,0°). Es war ein extrem trockener Monat mit sehr viel Sonnenschein.
Die erste Abbildung zeigt für jeden Tag die Höchsttemperatur, die Tiefsttemperatur (für beide gilt die linke Skala), die Zahl der Sonnenstunden und den Niederschlag in mm (rechte Skala).
Es dauerte bis zur Monatsmitte bis erstmals erträgliche Temperaturen erreicht wurden und zum Ende führte die Kombination von aus dem Süden herbei gewehter warmer Luft plus Sonnenschein zu angenehmen Temperaturen.
Die höchste Temperatur wurde am 30. März mit 17,2° gemessen. Die kälteste Temperatur wurde am 3. und 4. März mit -6,2 bzw. -6,3° registriert.. An 18 Tagen gab es Frost. Der Klimanormalwert wäre zwischen 11-15 Frosttagen. Es gab keinen weiteren Eistag; im langjährigen Mittel ist für den März noch ein Eistag eingetragen. An 23 Tagen (bzw. Nächten) gab es Bodenfrost. Der Extremwert wurde am 7. März mit -9,6° gemessen.
Die 24 stündlichen Messungen führen zur Tagesmitteltemperatur
Die Tagesmitteltemperatur hatte im März eine Spanne von -2,2° am 4. des Monats und 12,1° am Monatsletzten. Deutlich ist in der Abbildung der wellenförmige Anstieg der Temperatur im Monatsverlauf zu erkennen. Eine Wetterlage hält sich in der Regel über mehrere Tage, so dass sich dieses Bild von Wellen ergibt.
Wenn die Tagesmitteltemperatur nun mit den Klimanormalwert für den Monat verglichen wird, ergibt sich das folgende Bild.
Bis zum 8. März waren alle Tage unter dem CLINO-Wert von 4,0° für Hannover. Abgesehen von den beiden Wellentälern waren danach alle Werte höher als dieser Wert. Doch diese negativen und positiven Abweichungen haben sich bei der Berechnung der Monatstemperatur fast aufgehoben. Ein Plus von 0,8° ist eine normale Abweichung innerhalb der jährlichen Schwankungen.
Am 1. März endete der meteorologische Winter; am 21. März um 00:21 (MEZ) erreichte die Erde das Äquinoktium (Tag-und-Nacht-Gleiche) und damit endete kalendarisch der Winter. Die kalte Jahreszeit endete am 31. März.
Das folgende ist subjektiv, denn in der Meteorologie gibt es keine „kalte Jahreszeit“. Ich definiere die kalte Jahreszeit als den Zeitraum in den über mehrere Tage die Tagesmitteltemperatur unter 10° liegt.
Die Abbildung zeigt den 5-Tage-Durchschnittswert der Temperatur für den Winter 2010-2011. die Tagesmitteltemperatur sank erstmals am 26. September unter 10°, doch erst ab dem 10. Oktober blieb sie auch für mehrere Wochen unter diesen gesetzten Grenzwert. Ende Oktober sowie Anfang und Mitte November gab es noch einmal kurz Perioden über 10°, die aber im letzten Fall durch die kalten Tage davor und danach ausgeglichen wurden. Der Witterungsverlauf des Winters 2010-2011 zeigt auch die charakteristischen Wellen zwischen sehr kalten und nicht so kalten Perioden. Seit Ende Februar geht es aufwärts mit den Temperaturen und seit dem 31. März sind die Durchschnittswerte über der 10-Grad-Grenze. Der Winter endete in diesem Jahr früher als gewohnt.
Hierzu einige Vergleichswerte der Winter 2005/06, 2006/07, 2007/08. Für den Zeitraum ab März 2009 gibt es noch keine bestätigten Messwerte, so dass auf ältere Zahlen zurückgegriffen wurde.
Im Winter 2005-2006 begann die kalte Jahreszeit am 14. Oktober und endete am 18. April.
Im Winter 2006-2007 begann die kalte Jahreszeit am 31. Oktober und endete am 8. April.
Im Winter 2007-2008 begann die kalte Jahreszeit am 7. Oktober und endete am 22. April.
Im Vergleich mit diesen drei Wintern zeigt sich in dieser Saison ein relativ früher Beginn der kalten Jahreszeit und ein sehr frühes Ende.
Zum Abschluss der Vergleich der Tagesmitteltemperaturen mit den Werten der letzten mehr als 40 Jahre.
Am 13. März wurde ein neuer Temperaturrekord mit 11,0° aufgestellt. Anfang April kamen dann noch zwei weitere Temperaturrekorde hinzu, aber dazu mehr im nächsten Monatsbericht.
Die Tagesdurchschnittswerte steigen im März von 2-4° auf 6-8°.
Deutlich ist zu erkennen, dass die Durchschnittstemperaturen für den Zeitraum 1989-2008 bis auf wenige Ausnahmen deutlich über den Durchschnittstemperaturen für den Zeitraum 1968-1987 liegen. Für 16 Tage sind die jüngere Werte mindestens 2° wärmer als die älteren Werte. Dies ist ein lokaler Hinweis auf den Klimawandel.
Es gab nur an sechs Tagen Niederschlag. Dieser summierte sich auf 10,2mm. Dies entspricht nur 21 Prozent des langjährigen Mittelwerts und ist damit der trockenste März in der Periode 1947-2011. Das an 15 Tagen hintereinander keinerlei Niederschlag fiel ist dabei nicht ungewöhnlich. Solche trockenen Perioden gibt es in fast jeden Jahr. Auffälliger sind stets die extremen Niederschläge. So fiel am 3. April gleich doppelt soviel Niederschlag, wie im gesamten Monat März.
Nur an vier Tagen in der Monatsmitte wurde kein Sonnenschein registriert. Es war (siehe Abbildung oben) ein gelber Monat. Insgesamt 162,7 Sonnenstunden oder 154 Prozent des langjährigen Mittelwerts wurden gemessen. Dies ist der 2.-höchste Monatswert für den Zeitraum 1968-2011.
Ich möchte die Sonnenstunden als ein Beispiel dafür nehmen, wie ein Extremwert berechnet wird.
Die Abbildung zeigt die monatlichen Sonnenstunden für den März 1968-2011. Der langjährige Mittelwert der klimatologischen Referenzperiode (1961-1990) liegt bei 105,7 Stunden.
Die letzte Abbildung zeigt die Werte sortiert nach Größe. Der Wert für 2011 wurde beim CLINO-Wert einsortiert. Deutlich ist zu erkennen, dass es erhebliche Abweichungen von diesen Referenzwert gibt. Wenn von extremen Abweichungen bei Sonnenstunden oder Niederschlägen gesprochen wird, so lässt sich dies nur bedingt in Prozentzahlen als Abweichung vom Durchschnittswert ausdrücken. Sinnvoller erscheint es die 10. und 90. Perzentile als Referenzwert zu nehmen. Im Fall der Sonnenstunden wären Extremwerte damit definiert, wenn es weniger als 70 oder mehr als 138 Sonnenstunden im März gibt.
Es gab nur ein Windereignis. Am 10. März wurde eine maximale Windgeschwindigkeit von 20,2 m/s gemessen. Dies ist stürmischer Wind, entsprechend Windstärke 8 der Beaufort-Skala. Es ist bemerkenswert, dass es damit nunmehr 13 Monate ohne ein Sturmereignis sind.
Alle Angaben basieren auf den frei zugänglichen Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes. Die Berechnung aller Durchschnittswerte und vor allem die Graphiken und Aussagen in diesem Bericht sind aber auf meinem Mist gewachsen.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:
Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. 2008 habe ich bereits einen Vergleich der Wintertemperaturen in Hannover vorgenommen. Damals basierte alles auf Monatswerten und hatte auch nur wenige Details und aktuell gibt es einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010. Im Mai 2010 kam dann noch eine statistische Analyse zur Frage, ob es auch Eisheilige in Hannover gibt, hinzu. Als kleinere Beiträge sind auch noch Graphiken zu den eisigen Tage zum Jahreswechsel 2008/2009 und die eisigen Tage im Dezember 2009 zu finden.
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