Im alten Handwerk der Färber gab es einen Topf in dem blauer Farbstoff aus Färberwaid (Deutschen Indigo) gewonnen wurde. Am Boden des Topfes befanden sich Eisenkugeln, die den Rohstoff zerkleinerten. Es war ein kostbarer Rohstoff und entsprechend bemühte sich der Blaufärber durch beständiges Klopfen ("pingeln") von außen ein Ansetzen der Farbe im Topf zu verhindern.
Diese sorgfältige, sparsame Verhalten erhielt wandelte seine Konnotation und so wurde aus den "pingeln" pingelig und Pingelpott. Im Rheinischen Wörterbuch von 1944 finden sich noch eine Wortbedeutung von pingeln, die zum Teil positiv ist (siehe Zitat am Ende).
Quellen: Lutz Röhrich "Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten", 3. Auflage, S. 1185; Rheinisches Wörterbuch und Einträge in der Wikipedia zu Blaudruck, Indigo, Indigopflanze, Färberwaid
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Aktuell habe ich auch noch einen Beitrag zur Etymologie von killefit geschrieben; siehe auch die weiteren Beiträge (wie zum Beispiel: ciao, Razzia, Kakerlake) die in ihrer Gesamtheit über das Label Etyms in der linken Spalte zu erreichen sind.
"pingeln (...) um geringe Beiträge, Kleinigkeiten hartnäckig handeln, feilschen, z.B. im Marktverkehr; nicht nachlassen, zu drängen"
Josef Müller (1944) "Rheinisches Wörterbuch" Band VI, S. 847, Erika Klopp-Verlag
Berlin.
Siehe hierzu auch allgemein in der linken Spalte vom Blog die gesammelten Eintragungen zum Thema/Schlagwort Etyms.
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