Der Monat April war in Hannover gemischt. Der Übergang zu den warmen Monaten wurde von einer intensiven Kälteperiode begleitet. Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert der Jahre 1961-1990 (CLINO) war der Monat zu trocken, die Sonne schien länger und die Monatsdurchschnittstemperatur war 0,7° zu warm.
Zu sehen sind die täglichen Messwerte der Wetterstation Hannover-Langenhagen des Deutschen Wetter-Dienstes, die kostenfrei im Internet zur Verfügung gestellt werden. Auf der linken Skala können die tägliche höchste und tiefste Temperatur und auf der rechten Skala die Niederschlagsmenge und die Sonnenstunden abgelesen werden.
Es fing sonnig und mit Niederschlägen wurde wärmere Luft herbeigeweht. Die nächsten zwei Wochen gab es Aprilwetter, sonnige und trübe Tage wechselten sich. Mit einem Hochdruckgebiet wurde es heiter, was zu frostigen Nächten führte. In der letzten Woche gab es wenig Sonne, viel Niederschlag und die Temperatur stieg nur langsam von ihrem monatlichen Tiefpunkt an.
Die höchste Temperatur wurde am 3. April mit 20,5° gemessen. Vom 24. bis zum 27. stieg die Temperatur nie über 10°. Die tiefste Temperatur wurde am 24. April mit -1,0° registriert. Es gab 2016 drei Frosttage, die langjährigen Werte verzeichnen dagegen 5 bis 6 Frosttage. Danach sind auch 7 bis 14 Tage mit Bodenfrost zu erwarten, 2016 waren es 15 Tage, dabei sank am 21. April die Temperatur am Boden auf -5,1°.
Aus den stündlichen Messwerten berechnet der DWD die Tagesmitteltemperatur.
Dargestellt sind die Tagesmitteltemperatur (rot) und der von mir errechnete 5-Tage-Mittelwert. Hier stellt sich der April fast bis zum Ende als ein Herbstmonat dar. Die Temperatur sank kontinuierlich. Der wärmste Tag war der 4. April mit 14,9° und der kälteste Tag der 24. April mit 3,1°.
Die Tagesmitteltemperatur im Vergleich zum Klimanormalwert für den April
Deutlich ist zu sehen, dass es häufiger und intensiver wärmer war, als der Klimanormalwert von 7.8°. Es war zwar kühl zum Ende des Monats, doch die Abweichungen der warmen Tage waren intensiver und dies erklärt, warum der April 2016 ein wenig zu warm war.
Die Tagesmitteltemperatur im Vergleich zu täglichen Durchschnittswerten.
Dargestellt sind die täglichen Klimanormalwerte für die Perioden 1951-1980 (rot) und 1981-2010 (grün), Grenzwerte für die Definition von extrem warmen (orange) und kalten (hellblau) Tagen und die Messwerte für den April 2016.
Im April sollte die Tagesmitteltemperatur von 5 bis 8° auf 10-12° stiegen. In der ersten Woche gab es vier extrem warme Tage, wobei der 3. April ein absoluter Wärmerekord für den Zeitraum 1951-2016 war. Bis zum 22. April gab es nur am 12. April eine deutliche Abweichung von den Klimanormalwerten. Vom 24. bis zum 27. war es extrem kühl und am 24. und 26. April wurden absolute Kälterekorde für diese Tage aufgestellt.
Die 1. Abbildung hat bereits gezeigt, dass nur in Perioden Niederschlag fiel. Es gab 18 trockene Tage (0,0 bis 0,1mm). Der intensive Regen am 26. April verbesserte den Monatswert, aber dennoch summierte sich der gesamte Niederschlag nur auf 32,6mm, entsprechend 65% des langjährigen Mittelwerts.
Ein sonniger Tag wird von mir definiert, als ein Tag an dem mindestens die Hälfte des Tages die Sonne scheint. Mit der zunehmenden Tageslänge entspricht dies 6,5 Sonnenstunden am 1. April und 7,4 Sonnenstunden am 30. April.
Ausgehend von dieser Definition gab es es 11 sonnige Tage und nur der 5. April war ein trüber Tag an dem noch nicht einmal für eine Minute die Sonne zu sehen war. In der Summe waren es 167,5 Sonnenstunden, entsprechend 112% des Klimanormalwerts.
Es gab nur ein Windereignis. Am 6. April wurden Spitzenwerte von 18,5 m/s erreicht. Dies ist stürmischer Wind oder Windstärke 8 der Beaufort-Skala.
Vor drei Jahren hatte ich darauf verwiesen, dass der April für Hannover das Paradebeispiel für den regionalen Klimawandel ist. Die damals genannten 30-Jahreswerte haben sich weiter verschärft.
Für die CLINO-Periode 1961-1990 wurde für Hannover für den April eine Temperatur von 7,8° berechnet. bis 2013 stieg der Wert auf 9,1° und liegt nur bei 9,3°. Es ist also 1,5° wärmer geworden.
Für den Niederschlag war der CLINO-Wert 49,8mm, dieser fiel bis 2013 auf 36,9mm und liegt aktuell bei 36,7mm oder 26% unter dem CLINO-Wert.
Der CLINO-Wert für den Sonnenschein verzeichnet 150,2 Sonnenstunden. Bis 2013 stieg der Wert auf 167,2 und aktuell liegt der 30-Jahre-Durchschnittswert bei 170,6 Sonnenstunden. Dies ist eine Steigerung um 14%.
Diese Tendenz reicht über den April hinaus, gilt aber nicht für das gesamte Frühjahr. Regionaler Klimawandel bedeutet für Hannover im April, es wird wärmer, sonniger und trockener.
Alle Messwerte stammen wie jeden Monat vom Deutschen Wetterdienstes.
Berechnungen, Abbildungen und Vergleiche stammen vom Blogautor.
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Die folgenden Symbole führen jeweils zum genannten rückblickenden Monatsbericht:
2012
2011
2010
Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier sind die Monatsberichte 2009:
Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier sind die Monatsberichte 2008:
Neben diesen monatlichen Berichten habe ich bisher dreimal zum Klimawandel am Beispiel von Hannover gebloggt: 2007 schaute ich auf Monatswerte der 2000-er Jahre, 2013 untersuchte ich speziell den Monat April, der langfristig immer sonniger, trockener und wärmer wird, und nochmals 2013 in langen Zeitreihen den Temperaturanstieg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern, ein Vergleich zwischen den Winter 1985/86 und 2011/12 und aktueller zum langen Winter 2012-2013.
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Siehe auch die frühsten, noch sehr einfach gehaltenen Wetter-Darstellungen:
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