Freitag, 3. Januar 2014

Hannover Wetter Dezember 2013


Es war warm, es war sogar 3,4° wärmer als im langjährigen Durchschnitt (1,9°) für einen Dezember in Hannover. Der Monatswert lag nur 0,3° niedriger als im November 2013. Gleichzeitig zeigte sich in diesem sonnenärmsten Monat unser Tagesgestirn länger.
Grundlage der folgenden Darstellung sind die vom Deutschen Wetterdienst im Web veröffentlichten Messwerte der Station Hannover.
-Vergleiche den Bericht des Vormonats und des Folgemonats-
Der Monat war von großen Temperaturschwankungen geprägt, die besonders offensichtlich von den vorbeiziehenden Stürmen geprägt waren. Der Sturm Xaver (8. und 9.) brachte warme, feuchte Luft vom Atlantik. Entsprechend hoch war der Niederschlag und die Temperatur stieg schnell um 7° ohne das die Sonne schien.
Der zweite Sturm am Heiligabend brachte die höchste Temperatur des Monat mit 13,9°. Es gab zwei kurze Kälteperioden zu Beginn und nach Xaver. Am 13. wurde eine Tiefsttemperatur von -3,4° gemessen. Insgesamt gab es 7 Frosttage, aber keinen Eistag. Im langjährigen Mittel sind für den Dezember 14 bis 15 Frosttage und 5 bis 6 Eistage zu erwarten. Es gab 16 Tage mit Bodenfrost. Das entsprach dann wieder dem Durchschnitt von 14-20.

... und waren die Weihnachtstemperaturen nun wirklich ungewöhnlich?
Nein, denn in den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder warme Tage rund um Weihnachten. Dargestellt sind die Höchsttemperaturen 2013 im Vergleich zu den Rekordtemperaturen der letzten Jahrzehnte für jeden Tag zwischen dem 20. und 28. Dezember. Selbst der warme Heiligabend wurde 1977 um 2,4° übertroffen. Nur am 25. Dezember wurde mit 13,1° ein neuer Rekordwert erreicht.

Die diversen täglichen Temperaturmessungen werden vom DWD in die Tagesmitteltemperatur umgerechnet. Rot ist die eigentlich Tagesmitteltemperatur und in grün ist der von mir berechnete 5-Tages-Durchschnittswert dargestellt, der insbesondere die extremen Temperaturen an den Sturmtagen und den beiden kurzen Frostperioden nivelliert. Ungewöhnlich ist die der Wellenverlauf der gemittelten Temperatur. Bis Weihnachten wurde es kontinuierlich wärmer. Der wärmste Tag war Heiligabend mit 12,3° und der kälteste Tag der 3. Dezember mit 0,3°.

Wie verhalten sich die Temperaturen zum langjährigen Monatsmittelwert?
Hier sind nur sogar drei kurze Frostperioden zu erkennen. Doch dem stehen 27 wärmere Tage gegenüber, wovon 11 mehr als 5° zu warm waren.

Abschließend der Blick auf die Tagesmitteltemperatur im Vergleich zum langjährigen Mittelwert für jeden einzelnen Tag und zu den Rekordwerten für jeden Tag.
Im Dezember sollte die Temperatur von 2-3° auf 0-1° sinken (hellgrüne und rote Linie), doch dies ist nur ein langjährigen Mittelwert, denn für fast jeden Tag sind auch Abweichungen von 8-10° notiert. Es gibt nur noch wenige Tage an denen nicht in den letzten Jahrzehnten eine Tagestemperatur von +10° oder -8° gemessen wurde.
Heiligabend brachte einen neuen Rekordwert und deutlich ist zu sehen, dass alle Tage seit dem 15. über den langjährigen Mittelwerten liegen.

Es war ein sonniger Monat. Im langjährigen Durchschnitt zeigte sich die Sonne 33,5 Stunden im Dezember. 2013 waren es 52,2 Stunden (=156%). 6 Tage sind sogar als sonnig zu bezeichnen, da die Sonne mehr als 4,5 Stunden schien, was die Hälfte der möglichen Sonnenscheindauer entspricht. Dem standen aber auch 18 trübe Tage gegenüber, an denen sich die Sonne weniger als eine halbe Stunde oder sogar gar nicht zeigte.

An 16 Tagen fiel Niederschlag, davon an vier Tagen mehr als 5mm oder umgerechnet 5 Liter je Quadratmeter. Insgesamt waren es 42,4 mm Niederschlag oder 71% des langjährigen Mittelwerts für Dezember.

Der Wind wurde bereits im zweiten Absatz thematisiert. Zwei Stürme in einem Monat sind selten geworden. Der Orkan Xaver wurde lange vorher angekündigt, wütete zwei Tage an der Nordseeküste und in Hannover wurde immerhin noch Spitzenwerte von 20,1 m/s am 6. Dezember und 21,9 m/s am Folgetag erreicht. Dies entspricht Windstärke 8 "stürmischer Wind" bzw. Windstärke 9 der Beaufortskala "Sturm". Über den Tag gemittelt erreichte der Wind die Stärke 5. Der kürzere Sturm zu Weihnachten ließ das Barometer 15 Punkte tiefer sinken als bei Xaver und brachte einen Tageswert von Stärke 6 und in der Spitze 19,2 m/s. Am 27.12. gab es gleich noch ein Windereignis. Der Wind erreichte einen Spitzenwert von 18,0 m/s. Beide Werte entsprachen der Definition für "stürmischer Wind" oder Windstärke 8 der Beaufortskala.

Zum Schluss noch einmal der Hinweis, dass alle Originalwerte der kostenlosen Datenbank des DWD entnommen wurden. Die Berechnungen von Mittelwerten und die daraus resultierenden Vergleiche und Beschreibungen stammen vom Autor dieses Blogs.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Bericht:
2014
2013

2012

2011

2010

Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:

Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:

Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern.
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Siehe auch die frühsten Darstellungen:

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