Der Mai 2014 war ein durchgewachsener Monat. Es gab sehr sonnige Perioden, aber auch eine verregnete Woche. Es gab die ersten Sommertage und dreimal schüttete es so lange und heftig, dass die Temperatur um mehr als 10° sank. In der Summe war die Monatstemperatur mit 12,8° um 0,2° wärmer als der langjährige Mittelwert.
Anfang Mai kam noch einmal Kaltluft nach Hannover. Die Minimumtemperatur sank am 3.5. auf 0,1°. Es gab noch zwei Nächte mit Bodenfrost und am 3.5. sank der Wert auf -2,8°. Das sind normale Werte für den Monat März. Im langjährigen Mittel ist mit einem Frosttag und bis zu drei Nächten mit Bodenfrost zu rechnen. In den Medien wird in der zweiten Woche gerne über die Eisheiligen schwadroniert, die es aber zumindest in der Region Hannover nicht gibt, wie ich 2010 mit einem speziellen Wetterbericht gezeigt habe.
Es gibt zur Mitte des Monats und am Ende regelmäßig noch einmal eine nördliche Luftströmung, die auch in Hannover zu kalten Nächten führt, aber den Heiligen fehlt das Eis.
Vom 20.-22. Mai gab es drei Sommertage (siehe separaten Bericht). Die höchste Temperatur des Monats wurde sowohl am 21. als auch am 22. Mai mit 28,4° erreicht. Am 26. gab es einen weiteren Sommertag und damit wurde der langjährige Mittelwert von 2-3 Sommertage leicht überschritten.
Aus den stündlichen Messungen berechnet der Deutsche Wetterdienst die Tagesmitteltemperatur.
In rot ist diese Tagesmitteltemperatur und in grün der über 5 Tage gleitende Mittelwert dargestellt. Erst mit der kurzen Wärmeperiode im letzten Drittel kam es zu einem merklichen Temperaturanstieg. Der kälteste Tag war der 4. Mai mit 6,2° und der wärmste Tag der 21. Mai mit 22,1°.
Wenn die Tagesmitteltemperatur mit dem langjährigen Monatsmitteltemperatur verglichen wird, zeigen sich die bisher genannten Werte überdeutlich.
Bis zur Monatsmitte war es bis auf einen Tag immer zu kühl. Dabei sogar zwei Tage um 5° zu kühl. Dann kam sehr plötzlich Wärme, davon vier Tage mit mehr 5° zu warm und in der Summe wurde damit annähernd der Mittelwert erreicht.
Der letzte Blick auf die Temperatur vergleicht die Tagesmitteltemperatur mit den Durchschnittswerten für jeden Tag und den Rekordwerten.
Die beiden Tage mit der höchsten Temperatur des Monats waren gleichzeitig auch neue Rekordwerte für die letzten 60 Jahre. Im Monat Mai steigt in Hannover die Temperatur von 10-12° auf 14-15. Nur die warmen Tage wichen signifikant (+/-5°) von diesen täglichen Mittelwerten ab.
Mit dem Mai endet für die Meteorologen der Frühling.
Alle drei Frühlingsmonate waren zu warm, wobei aber nur der April deutlich zu warm war.
Es gab die sonnigen Tage im Mai 2014 in Hannover (siehe erste Abbildung). An zehn Tagen zeigte sich die Sonne für mehr als 10 Stunden und am letzten Tag des Monats sogar für 14,5 Stunden. Doch es gab auch erstaunlich viele graue Tage, wo die Sonne gar nicht oder nur für Minuten zu sehen, geschweige denn zu spüren war.
Im langjährigen Mittel ist der Mai der 2.-sonnigste Monat und im Mai 2014 waren es immerhin auch 174,5 Stunden. Doch das sind nur 85% des langjährigen Mittelwert.
Die verregneten Tage wurden einleitend schon angesprochen. Am 27. und 28. Mai gab es keinen Wolkenbruch sondern einen kontinuierlichen Regen. Sprühregen, Nieselregen, Landregen, alles war da. Ich dachte schon der Regengott Rob McKenna aus H2G2 besucht die Region Hannover.
Im gesamten Monat fielen 102,1mm Niederschlag, das waren 164% des langjährigen Mittelwerts. Auch der Mai 2013 war verregnet. Ergibt sich hier ein Trend?
Die Abbildung zeigt den monatlichen Niederschlag in Hannover von 1971 bis 2014 (blaue Balken). In Schwarz ist der langjährige Mittelwert von 62,4mm zu sehen und in grün der 30-jährige gleitende Durchschnitt der monatlichen Werte. Und hier zeigt deutlich, warum lange Zeitreihen zur Bestimmung von Klimanormalwerten notwendig sind. Niederschlag hatte extreme Varianz (1989 7,6mm bis 170,7mm 2007). Ein zwei verregnete Monate verändern noch nicht den bisherigen Trend das der Mai trockener wird.
Es gab genau ein Windereignis. Am 11.5. erreichte der Wind in Böen eine Geschwindigkeit von 17,3 m/s, was Beaufort 8 oder stürmischen Wind entspricht.
Alle Tageswerte basieren auf den kostenlosen Service des Deutschen Wetterdienstes. Berechnungen, Vergleiche und Abbildungen stammen aus der Hand des Autors dieses Blogs.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Monatsbericht:
2012
2011
2010
Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:
Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
Neben diesen monatlichen Berichten habe ich bisher dreimal zum Klimawandel am Beispiel von Hannover gebloggt: 2007 schaute ich auf Monatswerte der 2000-er Jahre, 2013 untersuchte ich speziell den Monat April, der langfristig immer sonniger, trockener und wärmer wird, und nochmals 2013 in langen Zeitreihen den Temperaturanstieg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Es gibt außerdem noch ein Blick auf das Wetter in Hannover im Jahre 2007, speziell den Sommer 2007. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern, ein Vergleich zwischen den Winter 1985/86 und 2011/12 und aktueller zum langen Winter 2012-2013.
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Siehe auch die frühsten, noch sehr einfach gehaltenen Wetter-Darstellungen:
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