Im Märzbericht hatte ich thematisiert, dass die Monate in denen die Durchschnittstemperatur unter den langjährigen Mittelwert der Klimanormalperiode 1961-1990 liegen, selten geworden sind. Zuletzt war es der August 2014 und jetzt der Mai 2015.
Der Monat war mit 12,1° ein wenig zu kühl. Außerdem war der Monat Mai extrem trocken und auch die Sonne zeigte sich selten.
Dargestellt sind einige der Messwerte des Wetterstation Hannover-Langenhagen vom Deutschen Wetterdienst. Für die Graphik wurden die täglichen Temperaturextreme (Werte der linken Skala), Niederschlag und Sonnenstunden (Werte der rechten Skala) ausgewählt.
Warme Tage waren selten und die zwei Sommertage kamen nur durch herbei gewehte angewärmte Luft zustande. An beiden Sommertagen gab es nicht viel Sonnenschein. Die höchste Temperatur wurde am 5. Mai mit 25,3° gemessen. Im langjährigen Mittel sind 2-3 Sommertage im Mai zu erwarten. Ansonsten war der Monat durchwachsen im ironischen Sinne.
Die tiefste Temperatur wurde am 15. Mai mit 0,8° gemessen. Bemerkenswert ist die hohe Zahl an Frosttagen. Im langjährigen Mittel sind im Mai 0 bis 3 Frosttage verzeichnet. Im Extrem waren es im Mai 1973 6 Frosttage, im Mai 2010 8 Frosttage und im Mai 1980 sogar 9 Frosttage. Im Mai 2015 wurde ein neuer Rekord aufgestellt. 12 Nächte mit Bodenfrost, wobei am 15. Mai die Temperatur auf -3,2° sank. Dennoch bleibe ich meiner Aussage, dass für Hannover keine Regel der Eisheiligen (11.-14./15. Mai) gültig ist. Die Bodenfrostgefahr besteht bis Anfang Juni und wann die Kaltluftwellen aus dem Norden uns erreichen, ist in jedem Jahr unterschiedlich.
Aus den täglichen Messungen berechnet der DWD die Tagesmitteltemperatur.
Die Tagesmitteltemperatur (rote Linie) habe ich in eine gleitende 5-Tage-Durchschnittstemperatur umgerechnet, um die Extreme, wie die beiden genannten Warmfronten auszugleichen. Der kälteste Tag war der 1. Mai mit 7,5° und der wärmste Tag der 12. Mai mit 17,4°.
Zunächst vergleiche ich die Tagestemperatur mit den Monatswert.
Auch hier zeichnen sich die beiden Warmfronten deutlich ab und das danach eine Kaltfront nach der anderen über Norddeutschland zog. In der Summe waren es diese Luftmassen, welche für den zu kühlen Monat verantwortlich waren.
Abschließend vergleiche ich die Tagestemperatur mit den täglichen Durchschnittswerten.
Im Mai steigt die Tagestemperatur von 10-12° auf 14-15° (siehe rote und grüne Linie). Nur bis zum zweiten Sommertag gab es deutliche positive Abweichungen von diesen Mittelwerten. Es gab auch extreme Temperaturen. Zum einen waren der 1. Sommertag und der Tag davor zu warm und der 16. und 17. Mai waren zu kühl.
Was sind extreme Temperaturen? Von den für jeden Tag vorliegenden Werten der 60 Jahre von 1951-2010 ist der Grenzwert jeweils der 6.-wärmste bzw. 6.-kühlste Tag. Zwischen diesen Extremen liegen damit 80% aller Tageswerte.
An 16 Tagen fiel Niederschlag, dabei aber nur an acht Tagen mehr als 1 mm, entsprechend 1l/m². Insgesamt waren es 20,4mm und damit nur ein Drittel des langjährigen Mittelwerts für den Monat Mai.
Die Sonne zeigte sich an jedem Tag, doch nur zehn Tage lassen sich als sonnig bezeichnen, da die Sonne sich mehr als die Hälfte des Tages zeigte. Insgesamt wurden 180,8 Sonnenstunden verzeichnet. Dies entspricht 88% des langjährigen Mittelwerts der Klimanormalperiode 1961-1990.
Es gab zwei Windereignisse. Am 5. und am 30. Mai erreichte der Wind in Spitzen Werte von 23,0 m/s bzw. 22,3 m/s. Dies entspricht Sturmstärke oder Windstärke 9 der Beaufort-Skala.
ZAlle Messwerte stammen wie jeden Monat vom Deutschen Wetterdienstes.
Berechnungen, Abbildungen und Vergleiche stammen vom Blogautor.
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Die folgenden Symbole führen jeweils direkt zum genannten Monatsbericht:
2012
2011
2010
Der Jahresbericht 2009 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2009:
Der Jahresbericht 2008 ist hier zu finden und hier geht es zu den Wetterberichten für alle Monate im Jahre 2008:
Neben diesen monatlichen Berichten habe ich bisher dreimal zum Klimawandel am Beispiel von Hannover gebloggt: 2007 schaute ich auf Monatswerte der 2000-er Jahre, 2013 untersuchte ich speziell den Monat April, der langfristig immer sonniger, trockener und wärmer wird, und nochmals 2013 in langen Zeitreihen den Temperaturanstieg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Es gibt außerdem einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern, ein Vergleich zwischen den Winter 1985-1986 und 2011-2012 und aktueller zum langen Winter 2012-2013.
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Siehe auch die frühsten, noch sehr einfach gehaltenen Wetter-Darstellungen:
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