Freitag, 27. September 2013

Klimawandel - Beispiel Hannover - Temperaturanstieg

(Dieser Beitrag ist von 2013, es gibt eine aktualisierte Graphik bis 2015)
 
Der Weltklimarat IPCC veröffentlicht aktuell den fünften Sachstandsbericht zum Klimawandel. Die nicht wirklich ernst zunehmenden "Klima-Skeptiker" leugnen den Wandel und konzentrieren sich diesmal darauf, dass angeblich der Temperaturanstieg, der neben Gletscherschmelze und Meeresspiegelanstieg das offensichtlich Anzeichen für eine Veränderung ist, nicht so ausfällt, wie in früheren Berichten prognostiziert.
Innerhalb der verschiedenen Fachwissenschaften gibt es seit langem ein Konsens, dass der Klimawandel real ist. Die Skeptiker behaupten immer wieder, dass viele Wissenschaftler den Modellen nicht zustimmen. Ja eine Germanistin, ein Zahnmediziner, ein Volkswirtschaftler und eine Theologin haben auch jeweils eine wissenschaftliche Ausbildung hinter sich und vielleicht sogar akademische Titel erworben, doch diese Wissenschaftler sind deshalb keine Experten für Klimatologie, Glaziologie und Ozeanographie.

Ich habe drei Zeitreihen der Temperaturentwicklung in Hannover zusammengestellt.
Klimawandel, Klimaskeptiker, IPCC, Temperaturanstieg, Klimanormalwert
Die Datenquellen sind vielfältig: Alle Werte seit 1946 und einige ausgewählte Jahre davor entstammen der Datenbank des Deutschen Wetterdienstes. Frühere Daten stammen aus Statistischen Reihenpublikationen für Hannover oder das Deutsche Reich.
Es wurde Quartalsweise gerechnet. Der erste Wert der 5-Jahresreihe steht zum Beispiel für den Durchschnittswert aller Monatswert vom April 1880 bis März 1885, für die 10-Jahresreihe steht der erste Wert für alle Werte von April 1875 bis März 1885 und schließlich für die  20-Jahresreihe entsprechend für alle Werte von April 1865 bis März 1885.
Mit jeden neuem Quartal entfällt das früheste Quartal und so entsteht ein gleitender Durchschnittswert. Fett eingetragen ist der Klimanormalwert für Hannover von 8,9°. Die 5-Jahreslinie zeigt deutlich für die 1910-er und 1930-er Jahren warme Perioden an. Erst in den 1980-er wurden danach neue Rekordwerte aufgestellt. Die 20-Jahreslinie passiert in den späten 1980-er Jahren die 8,9° Markierung, erreicht wenige Jahre später einen neuen Rekordwert, stieg weiter und verharrt seit etwa fünf Jahren auf einem sehr hohen Niveau.

Um dies ein wenig deutlicher zu zeigen, habe ich die Periode 1980-2013 vergrößert
Klimawandel, Klimaskeptiker, IPCC, Temperaturanstieg, Klimanormalwert
Hier ist nun ein eindeutige Quellenangabe möglich, denn alle Originalwerte stammen vom DWD. Der bisherige Rekordwert von 10,3° wurde 2008 erreicht. Der 5-Jahresdurchschnitts liegt 1,4° über den langjährigen Mittelwert, alle Werte seit 1989 liegen über diesen Mittelwert. Lange, kalte Winter haben den 5-Jahreswert auf 9,6° gesenkt. Doch selbst dies ist 0,7° zu warm.
OK, Kritiker der bisherigen Ausführen mögen sagen, ich vergleiche Äpfel mit Birnen, wenn ich 5-Jahresdurchschnittstemperaturen mit den langjährigen Mittelwert vergleiche. Nach internationaler Definition wird der langjährige Mittelwert oder das Klimanormal/CLINO aus den Werten von 30 Jahren gebildet.
Klimawandel, Klimaskeptiker, IPCC, Temperaturanstieg, KlimanormalwertIn hellblau ist der gleitende 30-Jahresdurchschnittswert dargestellt. Seit 1993 liegen alle Werte über den Klimanormalwert und die Werte passierten 2012 9,7°. Die "kalten" Winter senkten die Temperatur bisher um weniger als 0,1°. Solche Tendenzen gab es bereits 1987 und 1996 (wirklich kalter Winter), aber der Trend zeigt dabei stets nach oben.

Wenn die Klimaskeptiker doch bitte endlich mal ihre Klappe halten würde und ehrlich zugeben würden, dass sie sich für reaktionäre Parteien und Industrieverbände der fossilen Energieerzeugung (Kohle, Erdöl, Ölschiefer) prostituieren.

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