Da hat mich der Streik der Lokführer kalt erwischt.
Das Europa-Kolleg hat mich in den letzten Jahren in viele europäische Länder geführt (FIN, EST, CZ, SK, RO, ES (2007), ES (2009), PT, wieder FIN und EST, IT, HU und diesen Sommer wieder IT wie mehr als ein Dutzend Blogbeiträge dokumentieren).
Seit dem Frühjahr gaben es zunächst Gedankenspiele und dann Planungen für eine Reise in den Osten. M. hatte mich nach Warschau eingeladen und J. vorgeschlagen, dass ich auf dieser Reise in Posen einen Zwischenstopp mache.
Zunächst war der Sommer anvisiert, doch das ließ sich nicht realisieren. Mit Frühbucher ist so eine Reise H-B-W und zurück für weniger als 100 Euro möglich. Ich buchte früh und mit BahnCard25 waren es dann nur €84,75. Dafür hatte ich gebundene Züge und für die Rückfahrt sogar einen direkten EN-Liegewagen gebucht.
Es sind scheinbar politische Erwägungen, welche das Management der Bahn dazu bewegen, welche Linien trotz des Streiks bedient werden. Einige gut ausgelastete Linien werden nicht befahren und andere schwach besetzte Linien verkehren. Der EC Berlin-Warschau und auch der IC Berlin-Amsterdam werden nicht bedient. Es sind dies zwei stets gut gefüllte Züge. Von einem weiß ich es aus langjähriger Erfahrung und vom anderen wurde mir dies von meinem Gastgeber in Warschau gesagt.
Als Veranstaltungsorganisator suchte ich in den Ersatzfahrplänen nach einem Plan B. Ich muss um 11 Uhr den EC an der ersten polnischen Station erreichen, den nur für den habe ich Platzkarte. Also Abfahrt um Mitternacht in H nach B, fünf Stunden Aufenthalt in B, dann mit einem Regionalzug nach Frankfurt/Oder und dann mit einem anderen Zug die 5-10 km zur ersten polnischen Station. Tja, die Bahn setzt keine Zugführer auf den letzten Kilometern ein.
Plan A und B waren nicht umsetzbar. Am Schalter wurde gar nicht erst versucht, im Dschungel der Informationen nach einer Alternative C zu suchen. Ohne Formular, nur mit einer Unterschrift, die den Empfang des Gelds bestätigt, erhielt ich meine €84,75 zurück.
Was bleibt. Stunden der Gedankenspiele, Recherche und Planung und vor allem dabei stets die Vorfreude.
Wenn ich nächster Jahr nach Warschau fahre, bin ich bereits mit vielen Vorabinformationen versehen.
Schade für den Moment, aber es gibt einen weiteren Versuch (und wieder Vorfreude).
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