Als Beitrag möglichen Stress zu reduzieren, hatte ich mir vorgenommen, mehr als zwei Stunden vor dem Abflug am Schalter von Air Berlin zu erscheinen. Mit diesem Zeitplan schuf ich mir Stress.
Duschen, Putzen von Bad und Klo, ein letzter Abwasch und plötzlich waren nur noch 25 Minuten um meinen Kaffee zu trinken und gefrühstückt hatte ich auch noch nicht. Also Stullen geschmiert und letztmalig meine Pflanzen gewässert. Erst auf der Straße merkte ich deutlich, dass eines der Räder am Koffer nicht immer rollte, so schleifte ich meine etwa 20 kg zum Lister Platz und zog mehrmals eine schwarze Spur.
Mein kümmerliches Frühstück aus dem restlichen Knäcke mit viel NN-Creme und Banane (oder die Kunst systematisch vor einer Reise alles Verderbliche zu essen) wurde in der S-Bahn begonnen.
Am Schalter hieß es dann, dass sich der Abflug verzögert. Die Umsteigezeit auf Mallorca reduzierte sich nach Angaben der Frau am Schalter auf weniger als eine halbe Stunde. Doch mir wurde gesagt, dass dies zu schaffen sein und mir wurden entsprechend Boarding-Karten bis Malle und bis Málaga gegeben.
Ich hatte alles versucht, aber mein Koffer wog 20,7 kg, was kann ich hinter mir lassen?
Ich lungerte im Flughafen herum, aß meine Reste, las, doch die Unruhe führte mich immer wieder zur elektronischen Anzeige. Zwischendurch zeigte die Anzeige, dass der Flug vielleicht nicht ganz so verspätet starten würde, doch dieser Optimismus wurde wieder aufgehoben und ich war froh, als endlich die Maschine, die mich auf einer ersten Etappe bis PMI bringen sollte, ihre Passagiere entließ.
Die Zeit im internationalen Bereich verging und mit dem Wissen, dass die Zeit zwischen der Ankunft in PMI und dem Weiterflug nach Málaga sehr knapp wird und ich entsprechend in einem fremden Flughafen hetzen würde, nahm ich Platz. Es war deshalb kein entspannter Flug und die Minuten zwischen Andocken in PMI und der ersten Bewegung in der Schlange der Passagiere verging zäh. Murphy ließ grüßen, ich hatte keine Zeit, saß in Reihe 25 und wartete weiter, dass die Bewegung auch mich erreichte. In den Gängen drängte ich mich an entspannten Urlaubern vorbei und stand plötzlich im Flughafen. Mein Blick suchte eine Anzeigetafel oder andere Hinweise auf meine Weiterreise. An dem Gate aus dem ich stürmte, stand als nächstes Flugziel MALAGA.
Verfluchte, ignorante Air Berlin-Deppen am Check-In in Hannover! Das hätte die Frau doch wissen können, dass das Flugzeug aus Hannover nach Palma de Mallorca dann weiter nach Málaga fliegt. Ich hätte einen entspannten Flug gehabt.
Die negative Energie hätte ich heraus schreien können, steckte ich dann aber ersatzweise in einen langen Spaziergang durch den Terminal und stieg erst wieder in das Flugzeug als die Schlange der Einsteigenden sich langsam auflöste.
In Málaga erwartete mich Wärme und als ich endlich mein Gepäck in den Händen hatte, war auch bereits ein weiterer Teilnehmer aus Mainz gelandet und so fuhren wir gemeinsam in die Stadt und schleppten unser Gepäck mit einem Halt zum Wassertanken und für einen Snack an einem Día Discounter (Air Berlin hat kein Mittagessen im Preis inbegriffen) zur Casa in der Residencia San Carlos, wo wir freudig begrüßt wurden.
Eine Dusche später war die Welt wieder schön und nachdem spät am Abend ein weiterer Teilnehmer aus Dublin ankam ging es im Dunklen erstmals an den SEHR nahen Strand zum Plantschen und Schwimmen.
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