Wer es schon erlebt hat, weiß was der größte Schaden bei einem Wohnungseinbruch ist. Da ist die beschädigte Wohnungstür, wenn es in einem mehrstöckigen Gebäude passierte oder eben ein Fenster. Dann ist da das Chaos von den schnellem Öffnen von Schränken, Schubläden und Kisten, deren Inhalt durchwühlt oder zerstreut ist und schließlich der materielle Verlust der verschwundenen Dinge.
Doch das ist nicht der größte Schaden!
Es ist der Verlust der Privatsphäre, die Feststellung, dass die Sicherheit der eigenen Wohnung eine Illusion ist.
Ich war im Frühjahr 1995 von einem Wohnungseinbruch betroffen; gestern wurde in unserm Mehrparteienhaus die Wohnung direkt unter meiner aufgebrochen. Am helllichten Tag!
Keiner hatte die Geräusche vom Aufbruch der gehört, obwohl die Spuren zeigten, dass acht Mal ein Brecheisen angesetzt wurde bevor die Tür so weit beschädigt war, dass diese eingedrückt werden konnte. Ein aufmerksamer Nachbar hatte beider Rückkehr vom Einkauf die Spuren gesehen und die Polizei gerufen. Da andere Nachbarn aussagten, dass sie auf den Weg zum Einkaufen noch keine Schäden registriert hatten, konnte der Polizei ein Zeitfenster von 13:15 bis 13:50 Uhr als Tatzeit genannt werden.
Als Vertrauensperson der abwesenden Mieterin hatte ich die Wohnunsschlüssel und war die Kontaktperson für die Streifenpolizisten und die später dazu kommenden Spurensammler von der Kripo.
Irgendwann durfte ich in Wohnung und sammelte einen Eindruck für die Mieterin. Geöffnete Schranktüren, Schubladen und Schatullen. Wenige offensichtliche Schäden in der Wohnung und die wirklichen Verluste kann nur die Besitzerin feststellen.
Im Gespräch mit einer Mieterin ging es vor allem um den psychischen Schaden. Um die irrationale Angst, dass jemand in der Nacht in die Wohnung eindringt (einer Freundin, die bisher drei Einbrüche ertragen musste, ist genau das schon passiert) oder das persönlich Wertvolles (Erinnerungswerte) beschädigt oder verloren gehen.
Ein Mitarbeiter der Kripo sagte mir, dass die Aufklärungsquote bei Einbrüchen in Hannover bei 20 Prozent liegt.
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