Montag, 13. Oktober 2014

Kassandra ruft Ebola

Die WHO warnt vor der raschen Ausbreitung des Ebola-Virus in den offiziell betroffenen westafrikanischen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea, um die notwendigen finanziellen Mittel für die Eindämmung dieser Pandemie (!) einzuwerben. Bestätigte Fälle wurden bereits aus dem Senegal und Nigeria gemeldet. In beiden Fällen lässt sich die Infektion auf Rückkehrer aus den vorher genannten Ländern zurückführen.
Guinea, Liberia, Sierra Leone, Senegal, Nigeria, Westafrika

Die Virusausbreitung ist in keiner Weise bisher gestoppt und die Angaben über Erkrankte und Tote werden mit erheblicher Verzögerung publiziert. Es ist erfreulich, dass es eine zunehmende Zahl Immunisierter gibt, die nach dem Ende ihrer Erkrankung als geheilt aus den Ebola-Stationen entlassen wurden.

Wenn ich die Karten der WHO zur aktuellen Ausbreitung sehe, dann fühle ich mich an den Unsinn erinnert, der bei anderen internationalen Krisen publiziert wird.
Nach Tschernobyl erhielten die radioaktiven Wolken keine Einreisegenehmigung nach Frankreich, dort gab es keine Verstrahlung. So ein Quatsch.
Oder die mexikanisch-kalifornische Influenza-Pandemie des Jahres 2009, die einige Länder scheinbar nie erreichte.
Ebola, Morbidität, Morbiditätsquote, Erkrankungsquote, Guinea, Liberia, Sierra Leone, Senegal, Nigeria, Westafrika Dargestellt sind die Schwerpunkte der Pandemie nach einem logarithmischen Maßstab. Die WHO veröffentlicht Karten basierend auf absoluten Zahlen.

Jetzt schauen alle auf die Katastrophe in Guinea-Liberia-Sierra Leone. Die WHO markiert zumindest in ihren Karten die Nachbarländer, doch mir kann keiner erzählen, dass bisher der Virus nicht die Grenze zu Cote d'Ivoire überschritten hat. Es gibt neue Fälle in Guinea im Grenzbereich sowohl zu Mali und Cote d'Ivoire. In Liberias Grenz-Provinz Nimba wurden bisher offiziell 223 Fälle registriert. Die dort lebenden Dan und Mandinka lebten auf beiden Seiten der Grenze, die hier durch den Cestos River markiert wird. In vielen afrikanischen Ländern existieren diese Grenzen nur auf Karten und an den offiziellen Grenzübergängen.
Der Ebola-Virus breitet sich aus und die große Gefahr ist, dass Erkrankungen und Todesfälle verschwiegen werden. Nur wenn das Schweigen durchbrochen wird, kann eine Infektionskette durchbrochen werden.

Hierzu zum Abschluss ein positives Beispiel. Die WHO berichtet von einer Epidemie in der Region Kankan in Guinea. Im Mai kam eine Frau aus der Hauptstadt Conakry zurück, erkrankte und verstarb im Krankenhaus. Nach weiteren tödlichen Erkrankungen wurde Ebola bestätigt. Medécins Sans Frontières (MSF) schuf ein Notfallkrankenhaus und im ständigen Kontakt mit lokal respektierten Personen und Krankenpflegern wurden 250 Kontaktpersonen identifiziert und beobachtet. Es kam zu 26 Erkrankungen mit 10 Toten und seit Juli gibt es keine neuen Fälle. Die niedrige Mortalität von 38% ist ein Ergebnis der frühen Krankenpflege.
Der Virus kann wieder kommen, aber nach diesem Erfolg kann die Ausbreitung in dieser Region auch wieder gestoppt werden.

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