Donnerstag, 3. Dezember 2020

Science Fiction Film and Failure

In jedem Jahr gibt es die 1-2 Filme, die wirklich als Science Fiction verbleiben. Noch Jahre später werden diese Filme für ihren visuellen Ausdruck und für ihre Ideen geschätzt.
Doch dann gibt es jedes Jahr viele Filme, die von den Verleihern und der Werbung als Science Fiction bezeichnet werden, aber denen Science fehlt und wo die Fiction sehr schwach ist.
Ad astra - Zu den Sternen ist ein negatives Beispiel. Die Geschichte handelt in einer nahen Zukunft, doch mangelt es an wissenschaftlicher Entwicklung. Es ist ein Psychodrama mit großartigen Schauspielern, aber die die Geschichte könnte auch in einem Western erzählt werden. Geradezu peinlich ist die Manie einiger Produzenten und Regiseure, die meinen, das eine Spannung daraus entsteht, dass ein Einzelner die Welt zerstören möchte. Es ist die lauwarme Weltsicht, dass alles OK ist und einzelne Gruppen ("Piraten auf dem Mars" - Was für ein Schwachsinn !) oder Individuen (der Vater der Hauptrolle) diese Normalität gefährden. In Filmen wie Ad astra werden auch ständig Personen getötet, um eine Spannung in eine schlechte Erzählung zu bekommen. Was ist daran spannend darüber zu rätseln, welche Nebenrolle als nächstes sterben wird?

Als ich den Film zum zweiten Mal sah, dachte ich vorher, das ich den Film noch nicht kenne. Irrtum, der Film ist visuell und von seiner Erzählung so austauschbar, dass ich schlicht vergessen hatte, dass ich ihn schon einmal gesehen hatte.

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Ad Astra (USA 2019, 124 min., Regie: James Gray mit Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Donald Sutherland, Liv Tyler)

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Wenn Listen nicht so langweilig wären, würde ich jetzt eine Liste der gelungenen Science Fiction Filme der letzten 10 bis 25 Jahre dranhängen. 

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Volksbegehren Artenvielfalt Endergebnis

Bis zum 13. November 2020 wurden Unterschriften zum Volksbegehren Artenvielfalt Niedersachsen von den Wahlämter der Gemeinden auf ihre Gültigkeit überprüft und registriert.

Dies ist mein vierter und abschließender Bericht über das Volksbegehren. Diesmal mit dem Endergebnis.

Insgesamt 162.530 wahlberechtigte 'Niedersachsen*innen unterstützten die erste Phase des Volksbegehrens. Dies entspricht 2,67%. In dieser ersten Phase hätten wir nur 25.000 Unterschriften sammeln müssen, um dann das eigentliche Volksbegehren zu beantragen und dann noch weitere sechs Monate noch intensiver Unterschriften zu sammeln.

Die folgende Karte der Sammelergebnisse in den Landtagswahlkreisen zeigt eine erhebliche Varianz. Wolfsburg (Wahlkreis Nr. 07) war und blieb dem Volksbegehren fern. Nur 0,7% der Wahlberechtigten unterstützen das Volksbegehren. Der Südosten hat mit der Ausnahme der Universitätsstadt Göttingen (Nr. 17) zeigt generell nur eine geringe Zustimmung zu den Zielen des Volksbegehrens. Das Oldenburger Münsterland, wo die industrielle Fleischproduktion das Grundwasser ruiniert, hält auch nicht vom Völksbegehren.


Die höchste Zustimmung zu den Zielen des Volksbegehrens stammt aus der Universitätsstadt Oldenburg (Nr. 62-63) mit 5,71% der Wahlberechtigten. Gute Werte gibt es nördlich und westlich von Bremen und in Buxtehude (Nr. 55). Rund um Hannover (Nr. 24-28) gibt es auch sehr gute Werte.

Die Ziele des Volksbegehrens wurden mit einem Gesetzespaket beschlossen. Es ist offensichtlich, dass die Landesregierung eine Blamage kurz vor der Kommunalwahl vermeiden wollte. Die Motivation der Sammler*innen war sehr hoch und wir hätten bis Juni 2021 trotz Corona und der Propanda der Agrarlobby die notwendigen mehr als 600.000 Unterschriften eingesammelt. 

Nun ist es an uns, der Regierung weiterhin auf die Finger zu schauen, dass die ausführenden Verordnungen keine Verwässerung der neuen Gesetze ermöglichen. Die CDU-Agrar-Lobby ist stark und es ist zu befürchten, dass vor allem mit Übergangsfristen von vielen Jahren das Artensterben erst einmal noch weitergehen wird.

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In einem Kommentar zum Beitrag wurde die Frage gestellt, ob die Bevölökerungsdichte der einzelnen Regionen Niedersachsen einen Einfluss auf das Endergebnis hatte.

Nein! Es gibt keine Korrelation zwischen Bevölkerungsdichte und Unterschriftenquote. Selbst wenn nur die Landkreise mit weniger als 500 Einwohnern/Quadratkilometer betrachtet werden gibt es nur eine Wolke mit wenigen Ausreißern, aber keinen Trend.

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Frühere Berichte mit Karte sind hier zu finden:

Zwischenstand vom 1. August 2020, vom 1. September 2020 und 1. November 2020