Hugh Masekela und seine fünfköpfige Band spielte am 11. Mai im Schauspielhaus Hannover im Rahmen des Masala-Festivals. Hugh Masekela spielte bereits 2008 am selben Ort im Rahmen des 14. Masala. Die vorgesehene Band South African Vibes hatten vor wenigen Monaten abgesagt. Damit hier kein Missverständnis aufkommt, Hugh Masekela ist kein Ersatz oder eine zweite Wahl und Gerd Kespohl & Christoph Sure als Veranstalter waren wahrscheinlich genauso glücklich wie wir Besucher des Konzerts, dass der „alte Herr“ des Afro-Jazz einen weiteren Auftritt in Hannover machte.
Hugh Masekela hat in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert, doch davon zeugten nur die grauen Haare und die Falten im Gesicht.
Das Konzert fing ruhig an. Das erste Stück hatte Swing, war aber diese Art von Musik, die einen die Augen schließen lassen, um ganz in diese Form der Entspannung einzutauchen. Bereits ab dem zweiten Stück kamen die Gesangmikrofone zum Einsatz, auch wenn es zunächst statt Worte Scat war.
Dass Jazz aus afrikanischen Ländern (glücklicherweise) anders klingt, als zum Beispiel aus Europa, wurde mit den Anleihen am südafrikanischen Kwela hörbar. Es lässt sich auch zu europäischen Jazz tanzen, aber Musik aus afrikanischen Ländern ist stets immer auch Tanzmusik. Tanz ist im Schauspielhaus nicht vorgesehen und auch nicht möglich, aber wenn gleich mehrere in einer Sitzreihe den Rhythmus aufnehmen, dann wackelt die Reihe.
Er beklagte sich gleich mehrmals, dass wir hier in Hannover so ruhig und cool seien und motivierte uns zu schreien, mitzuklatschen oder den Refrain einzelner Lieder mit zu singen. Ob die herausragende Akustik des Schauspielhauses auch in die Richtung zur Bühne funktioniert? Es war auf jeden Fall laut Begeisterung im Auditorium nach diesen Animationen und zwischen den Stücken und zweimal konnte er nicht mit dem nächsten Stück anfangen, weil das Publikum so ausgiebig klatschte..
Hugh Masela spielte seine Trompete, sang und nutzte verschiedene Rhythmusinstrumente, wenn der Gitarrist eines seiner Solo spielte oder die Führung übernahm. Der Gitarrist mit seiner Feuerwehr-roten Gitarre war ein Lichtblick und plötzlich meinte ich, doch sogar den Klang der charakteristischen Zaire-Gitarre zu hören. Hm, war dies Kwela, konnte es sein, dass sowohl Zentralafrika, als auch Ost- und Südafrika einen ähnlichen Klang der Gitarre haben? Nein, denn das war die Fusion verschiedener Musiktraditionen auf der Bühne.
Der großartige Gitarrist stammte aus Lilongwe und Blantyre in Malawi und der Perkussionist aus Freetown in Sierra Leone. Schlagzeuger, Bassist und Keyboard-Spieler stammten aber wie Hugh Masekela aus Südafrika.
Es gehört schon eine lange musikalische Erfahrung dazu, African Women von Fela Kuti überzeugend zu interpretieren und die schauspielerischen Einlagen von Hugh Masekela zu diesem Klassiker waren ein Genuss. Ähnlich wenn der Schlagzeuger und Gitarrist die treibende Musik des südöstlichen Afrikas brachten, denn dann zeigte sich, dass Hugh Masekela außerdem ein begeisterter, begeisternder Tänzer ist.
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Eine ausführliche Widmung findet sich hier auf den Seiten des Masala.
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