- Wartezeiten am Eingang von 90 Minuten
- Drei Getränkestände für 12.000 Besucher
Wir hatten uns in Kiel verabredet und standen um etwa halb sieben am Sportzentrum und folgten nun den Hinweisschildern zum Eingang, während im Hintergund eine der angekündigten Bands spielte. Der Fußweg neben dem Gelände war eine einzige breite Schlange von Menschen und es ging schubweise immer wieder ein paar Meter vorwärts. So ging es eine halbe Stunde und die Musik der Band (es spielte Pohlmann) wurde lauter und endete schließlich. Als nach einer Umbaupause die nächste Band begann, kam ein wenig Unruhe bei den Wartenden auf, denn ein Eingang war immer noch nicht zu sehen und die Schlange bewegte sich manchmal für Minuten keinen Meter.
Der Auftritt von Dennis Lisk (Website) war für einige in der Schlange ein Grund zum Festival zu gehen. Einzelne Textzeilen und Refrain wurden in der Schlange mitgesungen. Es ging dann doch weiter, weil viele in der Schlange frustriert diese verließen und am Rand durch den Matsch und schließlich über eine Wiese nach vorne drängten. Es gab das Gerücht, dass das weiße Zelt, dass weit vor uns zu sehen war, nun endlich der Eingang sein sollte. Der Auftritt der dritten Band ging zu Ende, als wir schließlich so nahe am Eingang waren, dass die Hinweisschilder zu sehen waren. Regenschirme waren auf dem Gelände nicht erlaubt. Ein Hohn an einen von diesen vielen regnerischen Tagen und so waren die Bäume und Absperrgitter mit vielen Regenschirmen behängt.
Nach mehr als einer Stunde passierten wir nach einer Taschenkontrolle, Abtastung und dem Vorzeigen der Tickets den Eingang. Die breite Menschenschlange staute sich nun hinter den Eingang, denn es gab nur einen schmalen Weg, der über eine Wendung endlich zu einen durch Sichtschutzplanen umzäunten Platz führten. Der Gang auf den Platz bestätigte einen Verdacht: Die Organisatoren hatten doch tatsächlich nur einen Zugang für 12.000 Besucher zum Gelände ermöglicht. Nach 90 Minuten Schlange stehen hatten wir wenigstens die Chance die letzten beiden Bands zu erleben.
Nach diesem Ärgernis führte uns wie auch viele andere unser erster Weg zum größten Getränkestand. Es durften selbstverständlich keine eigenen Getränke mit auf das Festivalgelände gebracht werden, aber auf dem Gelände gab es für die 12.000 Menschen nur 3 (in Worten drei) Getränkestände. Es brauchte Ellbogen (hier gab es keine Schlange, es galt das Recht des Stärkeren) und eine Viertelstunde, um ein Getränk zu bekommen.
Es begann nun der sehr gute Auftritt von Clueso.
Danach versuchte ich ein weiteres Mal ein Getränk zu bekommen. Der dichte Menschenring um den großen Getränkestand wurde ergebnislos nach wenigen Minuten verlassen und ein weitere Versuche Erfrischung zu kaufen an den beiden anderen Ständen gestartet. Doch auch hier wurde ich nach einiger Zeit von der Aggression der mit mir Wartenden abgeschreckt.
OK, also wenigstens noch mal kurz auf die Toilette, bevor die nächste Band beginnt. Auch hier wieder ein Zeugnis dafür, dass die Organisatoren total überfordert waren, auch wenn es konsequent war. Wer nur drei Getränkestände zulässt, braucht auch nur wenige Dutzend Toiletten. Doch dies wurde mit Humor genommen und selbst die Frauen hatten sich in den Sträuchern am Zugang zu den Dixis ihren Bereich für ein kleiner Bedürfnis erobert.
Es kam nun der große Auftritt von Fettes Brot, die nur ein Lied brauchten, um eine wunderbare Stimmung zu erzeugen. Die Band hat nach 15 Jahren eine Vielzahl von Klassikern und so wurden viele Lieder laut mitgesungen.
Ich hoffte nur, dass das Festival kein studentisches Projekt war, denn dies war eine so schlechte Organisation, dass dies auch nicht mit Unerfahrenheit zu entschuldigen wäre. Sie die (dann doch studentischen Organisatoren) hatten nur das große Glück, dass die aktuelle Generation von Studierenden mehr als harmlos ist und sich mit Lächeln und Sprüchen all dies gefallen lässt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen