Das Sprichwort geht „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf den Dach“ und verweist auf den Widerspruch zwischen Hoffnung und Realität. Den Spatz hat man und er hilft gegen den täglichen Hunger - denn es sollte nicht vergessen werden, dass beide sprichwörtlichen Vögel auch eine Mahlzeit sein können, die Taube für den großen Appetit und die Versorgung auch anderer Menschen (Familie) kann stets wegfliegen.
Diese Bilder schwirren seit dem Herbst in meinen Kopf. Die Suche nach einem Taubenschlag blieb erfolglos. Mir wurde mitgeteilt, dass ich bereits zu alt bin, um so etwas anzufangen.
Dann kam ein Anruf und plötzlich saß eine Taube auf einem Dach und es sollte sogar die Möglichkeit geben, diese zu fangen. Telefonate und Emails später saß ich im Auto einer Taubenzüchterin auf dem Weg zum Taubenschlag und hier wurden neben den Tauben auch gleich weitere Vögel angeboten, die auf die Größe von zwei fetten Truthähnen anwuchsen. Die Tiere erschienen mir bereits auf der Rückreise viel zu groß und die zuvor zu fangende Taube wurde mit zunehmender Entfernung kleiner, war nicht mehr so gut zu erkennen und vielleicht doch nur ein Spatz.
Es brauchte einen zweiten Besuch vor Ort, um mir zu zeigen, dass dieser Vogel sehr schmackhaft sein würde und ich mich ehrlich darum bemühen werde, mindestens diesen Vogel zu bekommen. Von dort gab es auch noch einmal ein Telefonat mit der Taubenzüchterin. Die Truthähne wurden zwar noch einmal erwähnt, blieben diesmal aber nur schemenhaft. Nur eine gute Zubereitung der lokalen Vogelspezialität und ein Teilen dieser Mahlzeit würde überhaupt näher an einen Taubenschlag und vielleicht sogar zu größeren Tieren führen.
In den dunklen Monaten sah ich dann weder Tauben noch Spatzen und es brauchte viel Kraft dies zu erkennen.
Erst als ich einen weiteren Spatz angeboten bekam, war ich wieder in der Lage, mit der Taubenzüchterin zu kommunizieren, die einmal mehr als Antwort auch wieder auf einen Truthahn verwies.
Dann ging es relativ schnell. Ich schrieb ein Konzeptentwurf über die Bedeutung von Spatzen. Dieser Text soll nun Futter einwerben. Ich erhielt positive Rückmeldungen sowohl vom Experten, vom Taubenschlag und der Taubenzüchterin. Nun braucht es Zeit, um zu klären, ob es Geld gibt und ich mich um den Taubenschlag kümmern kann.
Aktuell habe ich drei Spatzen und eine Taube und werde bis in den Herbst nicht hungrig sein. Bis dahin wird sich auch entscheiden, ob der neue Vogel ein solcher ist oder doch nur ein fetter Spatz und - dies wäre ein sehr großer Schritt für mich - ob ich weiter im Westen in einem kleineren Ort unter die Taubenzüchter gehe.
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