Viele erinnern sich an seinen Roman "Das letzte Einhorn" (deutsche Erstausgabe 1975) oder den daraus entstandenen Zeichentrickfilm von Jules Bass und Arthur Rankin Jr. (1982). Als ich nun das hier besprochene Buch bei Zweitausendeins erheblich im Preis reduziert fand, las ich mit Interesse den Klappentext und in den letzten Woche war es oftmals meine Bettlektüre.
Es ist ein reizvoller Erzählstil, der sich durch seinen Perspektivenwechsel auszeichnet. Zuletzt hatte ich dies bei Rebecca Wells (1992) "Wie Himmel und Hölle" kennen gelernt. Die Geschichte wird von vielen Personen erzählt, die eine unterschiedliche Sprache pflegen und zum Teil wird dasselbe Ereignis nacheinander von zwei Personen geschildert. Die Handlung hat damit oftmals die Faszination von erzählten Geschichten.
Zur Handlung
Eines Tages kommen drei unbekannte Frauen hoch zu Pferde in einer kleinen Stadt an und finden im Wirtshaus "Fischhaken und Schlägel" des Eigners Karsch eine unbefristete Unterkunft. Die schwarze Lal, die braune Nyateneri, die einen Fuchs mit sich führt und die leichenblasse Lukassa sind auf der Flucht vor anonymen Verfolgern und auf der Suche nach einen alten Freund.
Dieser Freund hat seine Schülerinnen Lal und Nyateneri gerufen, weil er sich in akuter Lebensgefahr durch einen ehrgeizigen Schüler befindet. Es ist die alte Geschichte vom Zauberer, dessen Zauberling so schnell lernt, dass er die Macht seines Lehrers anzweifelt und ihn verdrängen möchte.
Dies ist nur ein Erzählstrang, denn es gibt noch die Liebesgeschichte zwischen Tikat und Lukassa und in langen Passagen werden biographischen Informationen zu vielen der erzählenden Personen eingewoben. Die Geschichte wird von den sechs (ja auch der Fuchs erzählt!) bisher genannten und dem wachsenden Personal im Fischhaken und Schlägel erzählt. Die Erzählgeschwindigkeit variiert wie auch die Länge der Kapitel. So hat ein Kapitel zum Beispiel nur eine Zeile mit drei Sätzen.
"Der Fuchs: Jajajaja, ich rieche ihn. Ich rieche sie alle. Auch die Tauben." (S. 119)Der alte Zauberer wird erst nach langer Suche gefunden, als Zauberer musste er sich vollständig vor seinen Nachfolger und Todfeind Arschadin verstecken und wird als Häufchen Elend von den Frauen und dem Personal gepflegt. Lal und Nyateneri machen sich auf den Weg Arschadin entgegen zu treten.
Ich denke hiermit habe ich nicht zu viel von der Handlung verraten, um auch den bisherigen Nichtleser neugierig auf den Verlauf der Handlung und den Erzählstil zu machen.
Nach etwa Zweidrittel des Buches ging mir leider das Interesse verloren, lag es am Teilthema Tod oder gefielen mir einfach nicht die literarischen Umschreibungen der Anderwelt. Es waren zähe Seiten,. die mehrmals nach bereits nach wenigen Minuten zum abendlichen Abbruch des Lesens führten. Doch es lohnt sich natürlich, das Buch bis zum teilweise überraschenden Ende zu lesen.
Der Übersetzer Hans J. Schütz ist bekannt für seine Arbeit an anderen Fantasy-Geschichten und hat an der Übersetzung von Nebenwerken aus Tolkiens Mittelerde-Zyklus (Die Kinder Húrins, Nachrichten aus Mittelerde) mitgewirkt.
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Zwei Formulierungen fielen mir auf und werden hier zitiert:
Abschiedsgruß und Das Problem zu großer Vorsicht
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