Technically Normal ist ein Nebenprojekt von Marc Van Eyck, der zusammen mit Boulon den Kern der Weltmusik-Band Studio Pagol bildet. Daher kenne ich auch Marc van Eyck und so kam ich auch zu dieser für mich sehr ungewöhnlichen CD.
Studio Pagol spielte am 7. Juli 2007 im Rahmen des Masala-Festivals in Hannover und nach ihrem herausragenden Konzert (hier meine Konzertnotizen) wurde von Musiker CDs verkauft. Da kauft man keine Katze im Sack, doch leider hatte ich an diesen Tag zu wenig Geld eingesteckt. Auf dem Verkaufstisch der Band befand sich auch eine CD die in einer ungewöhnlichen schlichten Hülle ohne weitere Informationen verpackt war und deutlich günstiger angeboten wurde. Auf der CD stand zwar ein Copyright von Studio Pagol aber nicht der Bandname. Da griff ich zu und staunte, als ich die Musik erstmals zu Hause hörte. Denn das klang überhaupt nicht, wie die Musik im Konzert. Ich hatte also doch eine unbekannte Katze gekauft.
Auf der CD befinden sich offiziell fünf Stücke, doch nach dem letzten Stück gibt es 60 Sekunden Ruhe und einen sehr langen hidden track.
- 1. 002 (13:05) Der kryptische Titel verweist schon auf den elektronischen Minimalismus der mit hypnotischen Schleifen und einen tanzbaren Beat (!) abwechseln.Was dann nach 9:10 einsetzt ist einfach geil!!! Leider konnte ich es bisher nur mit Kopfhörer in der richtigen Lautstärke hören, da dies Partylautstärke braucht und der extreme Bass hier im Haus wohl als Ruhe störenden Lärm verstanden würde.
- 2. Sonic (8:07). Ich musste unwillkürlich an den Midnight Man (1985) der australischen Studioband Flash and the Pan denken. Sie haben eine treibenden Beat, der wie eine aufschlagende Tischtenniskugel klingt. Marc van Eyck sein Rhythmus oder besser drum loop ist schneller, klingt aber auch nicht wie eine Trommel. Nach etwa drei Minuten setzt als Sample David Gilmours Gitarrenimprovisation aus der Liveaufnahme von Careful With That Axe, Eugene ein. Doch eigentlich ist dies kein Sample, denn das Stück bildet bis zum Ende zunächst den Hintergrund bis die aufgelegten loops verklingen und eine Minute nur noch Pink Floyd bis zum Schlußapplaus von 1969 zu hören ist.
- 3. 001 (5:14). Zunächst klingt es wie ein Beispiel für die Musikkunst, die auf einen Computer möglich ist, doch nach etwa zwei Minuten beginnt ein sehr tanzbarer elctronic beat auf den verschiedene sich scheinbar wiederholende Sample gelegt werden. Zum Ende geht es aber klar zurück zum Computer und es klingt wie bei einen frühen Computerspiel.
- 4. Exercice de Jonglerie (2:49). Ein einfacher monotoner Elektrobeat erhält verschiedene Zutaten. Es folgt 62 Sekunden Stille,
- 5. Vendredi 13 (5:36) Zwei loops, die sich überlagern und von einem Schlagzeug unterstützt werden und dann setzt ein Keyboards ein, dessen Passagen als loops wie ein Echo ausklingen. Die plötzliche Stille am Ende kommt jetzt nicht mehr so überraschend, da dieses Stück auch mit Stille eingeleitet wurde.
- 6: ohne bekannten Titel (11:02) Es beginnt als ein Reprise des ersten Stückes, doch hier werden andere elektronische Spielereien auf drum loops gelegt. Leider endet es relativ unvermittelt.
Dies ist eine CD, die man auf eine Party mitnehmen sollte und die dort sehr gut so gegen 3-4 Uhr morgens eingesetzt werden kann.
Ich verstehe den Namen des Projektes als eine Anspielung auf den Bandnamen Studio Pagol [= Hindi für verrückt]
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