In den letzten Monaten habe ich die gesammelten Science Fiction Erzählungen von Philip K. Dick (=PKD) gelesen. Diese 118 Stories entstanden zwischen 1947 und 1980 und spiegeln damit einen Teil der literarischen Welten, die PKD zwischen seinem 19. und 52. Lebensjahr entwickelte.
Philip K. Dick ist nicht durch die Qualität des Schreibens bis heute berühmt, sondern dafür, dass seine Geschichten den Lesenden mitnehmen in eine fremde Welt. Es ist keine pulp fiction oder Groschenroman wie Perry Rhodan, aber es fanden sich in seinen Kurzgeschichten keine Zitate, die von ihrer Thematik und/oder Wortwahl so außergewöhnlich sind, dass sie notiert wurden. Eine der Spezialitäten von PKD ist ein oftmals gewitzter und überraschender Schluss. Seine Versuche im Bereich der Satire sind leider eher misslungen.
Die Erzählungen spiegeln die Ängste und Hoffnungen der Nachkriegszeit. Der Kalte Krieg mit seinen heißen Stellvertreterkriegen u.a. in Korea und Vietnam ist gleich mehrmals Thema, auch wenn bei PKD die Geschichten in Konflikten zwischen der Erde und seinen Kolonien oder zwischen Menschen und ETs stattfinden. Die Absurdität des Krieges wird oftmals herausgestellt. Militärische Logik ist ein Oxymoron und ein beliebtes Thema des Science Fiction.
Die zunehmende Bedrohung und hier vor allem die individuelle Angst vor dieser Bedrohung prägen viele seiner späten Geschichten. Heute ist bekannt, dass PKD zum einen Erfahrungen mit psychedelischen Drogen hatte, als auch reale Verfolgung durch das FBI erlebte.
Die guten Grundideen vielen Geschichten und die packende Handlung führten fast zwangsläufig dazu, dass es zu Verfilmungen kam. Diesen besonderen Erfolg seiner Erzählungen und Romane konnte er leider nicht mehr erleben, da Philip K. Dick 1982 wenige Monate vor dem Erscheinen des ersten Films Blade Runner (Ridley Scott, 1982) verstarb.
118 Erzählungen in fünf Bänden mit etwa 3.000 Seiten waren gelunge Gutenacht-Geschichten für mehrere Monate.
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