Auf meiner Fahrt nach Krähenbüttel stiegen in P. mehrere Schulklassen der Mittelstufe zu. Auf der anderen Seite des Zuges saßen vier Mädchen und zwei von ihnen unterhielten die anderen so angeregt und aufgeregt, dass es unmöglich war, sich auf die morgendliche Zeitung zu konzentrieren und nicht mitzuhören.
Ich vermute, dass es Schülerinnen einer 8. oder 9. Jahrgangsstufe waren, da es auch Bemerkungen zu Jungen aus dem 10. Jahrgang gab. Und dann hörte ich den folgenden Halbsatz:
„...ich mach doch nicht den N e g e r...“
Die vier hatten keine Merkmale oder Symbole, die auf eine rechte Gesinnung verwiesen, wie ich beim Hinsetzen und nun beim Aufschauen sah. Es war dies auch eine Bemerkung in einer längeren Ausführung und der Halbsatz führte zu keiner akustischen Reaktion der anderen. Der Halbsatz war in einem Kontext von ungewollter Arbeit.
Ist es wieder mal ein Beispiel für Jugendsprache, für dumme, unreflektierte Phrasen oder bewusste Provokation? Oder ist dies ein regionales Beispiel einer Region in der viele Ultras und Rechtskonservative gibt und wo Nazisprache auch im Alltag in der Öffentlichkeit selbstverständlich ist?
Mich erinnert dies an die offene, laute Xenophobie, die ich in den 1990-er Jahren in Hemmoor erlebte. Ich will die dort oftmals gehörten Worte für Ausländer speziell für Menschen aus afrikanischen und asiatischen Ländern und einigen europäischen Ländern nicht wiederholen, da die Suchmaschinen dann die falschen Menschen zu diesem Blog lotsen.
Ich habe noch überlegt, ob ich die Mädchen anspreche. Doch ich wusste noch nicht einmal, wer dies gesagt hatte, da ich hinter meiner Zeitung saß.
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1 Kommentar:
Traumkirschen hat gesagt:
oha!
das ist..hart.
komische leute gibts heutzutage.
man muss aber sagen, dass nicht jeder so ist, es gibt auch andere. man kann wohl auch in dieser jugendsprache wie es hier genannt wird nichts verallgemeinern wie ich finde... alles liebe
16. Februar 2011 19:26
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