Die Dauerbaustelle am Schlossplatz in Berlin hat zu einer Verlagerung des Marx- und Engels-Denkmal geführt. es ist nur noch wenige Meter von der Karl-Liebknecht-Straße entfernt und der Verkehr sowie die Baustelle erfüllen den Ort mit dröhnenden Lärm.
Um das Denkmal wurden andere Objekte gestellt, es hat damit den Charakter eines Abstellplatzes. Das trauen sich die Berliner Stadtfürsten auch nur, weil es Marx und Engels sind. Wenn andere Denkmäler für Philosophen und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts so behandelt werden würden, gebe es sicherlich einen Aufschrei im Feuilleton.
Es ist ein beliebtes Fotoobjekt. Ich musste mehrere Minuten warten, bis ich endlich die Gelegenheit hatte, die beiden Herren ohne davor posierende Touristen zu knipsen. Leider war die Sonne so grell und meine DigiCam so ungenügend, dass die Fotos meinen normalen Ansprüchen nicht genügen. Ein Bild habe ich bereits im vorherigen Beitrag veröffentlicht.
Es lässt sich klar erkennen, wo sich die Touristen positionieren. Die Hände von Friedrich Engels und die Knie von Karl Marx weisen klare glänzende Spuren von regelmäßigen Abreiben auf.
Zwei Fotographen fielen mir bereits bei der Annäherung an das Denkmal auf. Sie fotografierten nicht das Denkmal, sondern die Menschen, welche das Denkmal fotografieren. Einer mit Stativ und einer mit einer Handkamera. Es waren gute Geräte. Ich dachte zunächst, dass es Zufall sei, aber eine Gruppe nach der anderen machte Fotos vor dem Denkmal und jeweils hörte ich auch das Klicken der Kameras der beiden Herren.
Wenn ich nicht so irritiert durch das Unwissen einer Gruppe junger Frauen gewesen wäre, hätte ich sicherlich mal nachgefragt, was für ein Projekt die beiden Herren dort betreiben.
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