Dienstag, 9. September 2014

Jägerhof in Rotenburg 1966-1967 - Teil 2

Wer kam zum Jägerhof in Rotenburg? Zum einen natürlich die lokalen Jäger, aber eben auch Gäste aus dem Umland.Max Schmeling, Gästebuch, Unterschrift, Jägerhof, Rotenburg
Am Samstag, dem 4. März 1967 war die Familie mal wieder im Jägerhof. Im etwa 40km entfernten Wenzendorf lebte ein prominenter Jäger, der an diesem Nachmittag zu Besuch kam.
Der ehemalige Schwergewichtsboxweltmeister Max Schmeling und einige seiner Freunde kamen in den Rotenburger Jägerhof zum Schießen. Mein Vater bat ihn um eine Unterschrift von ihn und anderen Gästen des Tages. Dieser Zettel wurde in ein leeres Photoalbum meiner Mutter eingeklebt und seitdem hatte der Jägerhof ein Gästebuch. Zwischen den Seiten mit Unterschriften hat meine Mutter Fotos eingeklebt und Zeichnungen angefertigt. Max Schmeling und seine Freunde waren im Frühjahr 1967 mindestens vier Mal Gäste des Jägerhofs.
Tontaubenschießen, Jägerhof, Rotenburg i.H.
Der Kalender und das Gästebuch verzeichnet aber auch Teilnehmende an den Kreis-Waldlaufmeisterschaft 1967, Reisegruppen vom Automobil und Touring Club ATC, DKW, ADAC, der Post, Soldaten und Reservisten verschiedener Einheiten, den Rod and Gun Club der US-Army in Bremerhaven oder einem Bläser-Corps.

Tontaubenschießen
(Hinter diesen Klappen saß ein Jäger, der die Tontauben mit einer Schleuder hochschoss)
Tontauben, Jäger und Sammler
(Neben den Jägern, gab es auch Sammler)
Zu den für uns gesperrten Bereichen gehörten natürlich die Schießbahnen und die Freifläche für das Tontaubenschießen. Wir durften aber nach dem Schießen dort hin, wo die Schützen auf die Tontauben geschossen hatten. Da lagen dann diese große Schrot-Hülsen, die sehr intensiv nach Pulver rochen.

Mehrmals waren meine Schwester und ich in Begleitung einer erwachsenen Person in dem Bereich des Unterholzes, wo die Tontauben hinflogen. Hier wurden dann die nicht getroffenen Tontauben, die für uns Kleinkinder schwer waren eingesammelt und zu Türmen gestapelt. Ein Erwachsener holte die Scheiben ab und vermutlich wurden diese Tontauben dann am nächsten Wochenende wieder für die Schützen hochgeschleudert.








(Außenansicht des Jägerhofs vom Schussfeld für die Tontauben. Zu sehen ist der Wall, der die Schießbahn begrenzte und wir zwei Kinder in der damals wieder einmal populären "Matrosen"-Kleidung)
  Dies ist der zweite Teil eines Textes über den 
            ehemaligen Jägerhof in Rotenburg i.H. 
                           in Gedenken an meinen Vater 
                       Hans-Peter Müller (1939-2013) 
Zum ersten Teil.

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