Am Samstag, dem 4. März 1967 war die Familie mal wieder im Jägerhof. Im etwa 40km entfernten Wenzendorf lebte ein prominenter Jäger, der an diesem Nachmittag zu Besuch kam.
Der ehemalige Schwergewichtsboxweltmeister Max Schmeling und einige seiner Freunde kamen in den Rotenburger Jägerhof zum Schießen. Mein Vater bat ihn um eine Unterschrift von ihn und anderen Gästen des Tages. Dieser Zettel wurde in ein leeres Photoalbum meiner Mutter eingeklebt und seitdem hatte der Jägerhof ein Gästebuch. Zwischen den Seiten mit Unterschriften hat meine Mutter Fotos eingeklebt und Zeichnungen angefertigt. Max Schmeling und seine Freunde waren im Frühjahr 1967 mindestens vier Mal Gäste des Jägerhofs.
Der Kalender und das Gästebuch verzeichnet aber auch Teilnehmende an den Kreis-Waldlaufmeisterschaft 1967, Reisegruppen vom Automobil und Touring Club ATC, DKW, ADAC, der Post, Soldaten und Reservisten verschiedener Einheiten, den Rod and Gun Club der US-Army in Bremerhaven oder einem Bläser-Corps.
(Hinter diesen Klappen saß ein Jäger, der die Tontauben mit einer Schleuder hochschoss) |
(Neben den Jägern, gab es auch Sammler) |
Mehrmals waren meine Schwester und ich in Begleitung einer erwachsenen Person in dem Bereich des Unterholzes, wo die Tontauben hinflogen. Hier wurden dann die nicht getroffenen Tontauben, die für uns Kleinkinder schwer waren eingesammelt und zu Türmen gestapelt. Ein Erwachsener holte die Scheiben ab und vermutlich wurden diese Tontauben dann am nächsten Wochenende wieder für die Schützen hochgeschleudert.
(Außenansicht des Jägerhofs vom Schussfeld für die Tontauben. Zu sehen ist der Wall, der die Schießbahn begrenzte und wir zwei Kinder in der damals wieder einmal populären "Matrosen"-Kleidung) |
Dies ist der zweite Teil eines Textes über den
ehemaligen Jägerhof in Rotenburg i.H.
in Gedenken an meinen Vater
Hans-Peter Müller (1939-2013)
Zum ersten Teil.
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