Samstag, 19. März 2011

Der GAU in Fukushima-Daiichi und die Informationen

Im Verlauf der letzten Woche gab es viele Sondersendungen und auch das Internet (spiegel.de, taz.de) boten viele Beiträge zum GAU (oder Super-GAU?) im AKW Fukushima-Daiichi, doch war und ist viel zu oft zu hören, dass Informationen nicht bestätigt werden können oder vermutet wird, was vor Ort passiert.
Die wenigen Strahlenwerte, die in den Medien zirkulieren (zum Beispiel hier), beruhigen überhaupt nicht und erinnern an das Vernebeln und Leugnen nach der Tschernobyl-Katastrophe.
Wenn ich von Chikako Yamamoto lese, dass Antiatom-Aktivisten nun ungefragt in das Sperrgebiet fahren, um dort Pflanzen, Erdproben und Wasser zu sammeln, damit dieses in einem unabhängigen Labor getestet werden kann, dann fällt mir sofort Friedrich Zimmermann ein, der als Bundesinnenminister dafür sorgte, dass kurz nach dem extremen Ansteigen der Radioaktivität in Deutschland infolge von Tschernobyl, die Messwerte nicht mehr veröffentlicht werden durften. In Deutschland waren damals alle Geigerzähler ausverkauft und die Menschen fanden unabhängige Labore die Proben testeten und damit die Schweigepolitik der Regierung Kohl konterkarierten.
Aus der Anlage Fukushima-Daiichi gibt es wenige Angaben, weil die Schäden so umfassend sind, dass Menschen nicht nahe an die Reaktoren herankommen. Es wurde sogar schon gemeldet, dass überhaupt nicht bekannt ist, in wie weit die sechs Reaktoren und Abklingbecken beschädigt sind.
Hm, denke ich an das Technologieland Japan, dann denke ich sofort an Roboter. Eine Woche ist vergangen und ich habe bisher noch in keiner Meldung gehört, dass Roboter mit Messgeräten oder zumindest einer Kamera genutzt wurde. Die Luftaufnahmen sind eine Mischung aus Satellitenbilder, Aufnahmen aus den Hubschraubern, die für Löscheinsätze genutzt werden und einmal Aufnahmen einer Drohne. Das dort nicht regelmäßig Drohnen eingesetzt werden ist mir ein Rätsel. Kosten sollten kein Problem sein. Wenn die Drohnen nach so einen Einsatz durch die Strahlung zerstört sind, so wäre dies kein Problem, denn jeder Mensch, der dort vor Ort verstrahlt wird, ist ein Opfer zu viel. Militär und vermutlich auch die Polizei sollte über Drohnen verfügen, die dort eingesetzt verwenden können.
Polemisch kann ich nur empfehlen, dass die niedersächsische Polizei ja die Drohnen, die sie zur Beobachtung der Atomkraftgegner im Wendland verwendet, nach Japan schicken kann.

Und was ich überhaupt verstehe ist, dass es Probleme bei der Versorgung und Evakuierung gibt. Nach Wikipedia hat Japan ein Luftwaffe mit 46.000 Mann und dem entsprechenden Fluggeräten. Transporthubschrauber können nicht nur Löschwasser transportieren, sondern auch die Menschen aus den Notunterkünften in den Westen und Süden evakuieren.

1 Kommentar:

Alex H hat gesagt…

Das Ding ist eben, dass Japan nicht nur sehr viele Rettungskräfte und sonstiges Gerät hat, dass man verwenden könnte sondern noch viel viel mehr Menschen. Ich glaube die stehen vor ganz anderen Problemen als wir es uns vorstellen können.