Am 11. September 2011 fanden im Rahmen der Kommunalwahlen auch die Wahlen zum jeweiligen Kreistag und im Fall der kreisfreien Städte der Stadträte statt. Die Nazis von der NPD kandidierten in sieben Landkreisen und in der Stadt Oldenburg und in allen diesen regionalen bzw. kommunalen Parlamenten sind sie mit 1,1 bis 3,1% der Wählerstimmen mit jeweils einem Abgeordneten eingezogen. Bis zur Kommunalwahl gab es sechs Abgeordnete auf dieser Ebene, jetzt sind acht.
In den Medien wird meiner Meinung nach viel zu wenig darüber berichtet, wo denn unsere Nazis, sprich die Wählerinnen und Wähler leben, wo sie sich in Niedersachsen etabliert haben. Der Landeswahlleiter liefert die Zahlen für jeden Landkreis und die Landkreise geben zum Teil sehr detaillierte Zahlern von Wahlbezirken und zum Teil sogar von Wahllokalen im Internet bekannt.
Im Landkreis Stade holte die NPD insgesamt 1,5% der Stimmen, aber in den Gemeinden Sauensiek, Bargstedt, Brest und Heinbockel waren 3,1 bis 4,0% oder anders gesagt jeder 25 bis 32 Wähler hat dort Sympathien für Nazis.
Im Landkreis Rotenburg/Wümme, der eine unrühmliche Vergangenheit mit Alt-Nazis hat, erreichte die NPD 1,2%. Hemsbünde (2,9%), Vahlde (3,1%) und Seedorf (3,2%) fallen unangenehm auf. Gerade das Ergebnis in Seedorf mit seiner sehr großen Bundeswehrkaserne gibt mir zu denken und es war dann auch auffällig, dass um den sehr großen Militärstandort NATO-Truppenübungsplatz Bergen (Landkreis Soltau-Fallingbostel) die NPD zwischen 4 und 7% der Stimmen bekam. Im einzelnen: Ostenholz auf dem Truppenübungsplatz mit 5,0%, Breloh bei Munster 5,2%, Munster Stadtwerke 6,8%, Munster Rathaus 6,1%, Munster, Am Hanloh 7,3 und in Schneverdingen 5,7-9,4% (!) der Wählerstimmen. Ich habe mir die Satellitenbilder (via Google-Maps) rund um die Wahllokale angeschaut. Und es waren wie vorher vermutet viele Reihenhäuser, wie sie in diesen Kleinstädten vor allem für Militärangehörige gebaut wurden.
Sind das die befürchteten Nazis, die sich freiwillig zur Bundeswehr melden, um dort eine Waffen und Kampfausbildung zu bekommen?
Doch ähnlich große Sorgen machen mir die Nazis, die sich etabliert haben. In der Samtgemeinde Nord-Elm im Landkreis Helmstedt erhielt die NPD 8,3% der Stimmen und war dort die drittstärkste Partei. Ähnlich erschreckende Zahlen gibt es aus Bartolfelde (bei Bad Lauterberg, Landkreis Osterode) mit 5,2%.
Alle genannten Zahlen stammen von den Seiten der jeweiligen Landkreise:
Landkreis Stade, dort den Link am Ende der Darstellung folgen
Landkreis Rotenburg/Wümme, Seedorf
Landkreis SFA, Munster
Landkreis Helmstedt, Samtgemeinde Nord-Elm
Landkreis Osterode, Wahlbezirk Bartolfelde
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