Hier formierte sich auch die Grüne Stadtteilgruppe, als Vorläufer von zwei der heutigen Ortsverbände. Wir waren ein größerer Kreis, der vermutlich vielen anderen damals entstehenden grünen und alternativen Gruppen entsprach. Es waren Leute aus den K-Gruppen der 1970-er, Frauen- und Friedensbewegte, Umweltschützer und einfach Menschen, denen ihr Stadtteil am Herzen lag.
Im regelmäßigen Gesprächskreis, der oftmals in der Kneipe endete (Plümecke oder Spektakel), entstanden Strukturen. Wir wählten einen Vorstand und erhielten vom entstandenen Stadtverband die Aufgabe die Mitgliedsbeiträge zu kassieren. Es wurden Aktionen organisiert (zum Beispiel: Umfrage zu Gefahren von Radfahrern, Anfahrten zu Anti-Atom-Aktionen) und oft standen wir in der Lister Meile und machten die Grünen bekannt.
(Grafitto der Friedensbewegung der 1980-er Jahre in der Edenstr. "entspannt euch!", Foto: JDM) |
Das ist jetzt 30+ Jahre her. Die Grünen Hannover luden aktuell langjährige Mitglieder zu einer Feier und es erschienen mehrere Dutzend Personen neben den Gewählten aus dem Vorstand, Stadtrat, Landtag und Bundestag.
Ich suchte, aber nicht ein bekanntes Gesicht aus meiner Zeit im Stadtteilladen war zu finden. Das sind dann wohl die Häutungen der Partei. Einzelne Beschlüsse auf Bundesebene haben immer wieder langjährige Mitglieder dazu motiviert, die Partei zu verlassen. Es kamen neue Menschen hinzu, aber mit jedem frühen Mitglied ging auch ein Teil des Idealismus verloren. Es gab ideologisch verbohrte "alte" Grüne, die zusammen mit den Idealisten als Fundamentalisten diffamiert wurden. Heute ist alles so rational und realistisch, dass nur noch selten das Feuer, wie ich es bei Petra Kelly erleben konnte, auflodert.
Ich bin und bleibe als Idealist dabei. Einem Vorstandsmitglied sagte ich, dass meine Aufgabe (im Wahlkampf) sei, mir bekannte Ehemalige zur Wahl zu motivieren, wohl darauf vertrauend, dass sie weiterhin Grün wählen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen