Am 11. März 2011 zerstörten ein Erdbeben und ein folgender Tsunami drei Atomreaktoren in Fukushima Daiichi. Dies zwang politisch Verantwortliche zu einer Neubewertung der atomaren Stromerzeugung.
Die französische Regierung und die staatliche dominierte Électricité de France eDF, welche die französischen Atomkraftwerke betreibt und neue Projekte für AKWs entwickelt, zogen keine Konsequenzen aus dem GAU in Japan.
Vor der Pariser Weltklimakonferenz hat Frankreich Propaganda für die sichere, saubere Atomkraft gemacht.
Ich sah dies zum Beispiel in Warschau am Schutzzaun der Botschaft.
Dort wurde besonders die Baustelle des neuen Reaktors am Standort Flamanville in der Normandie dargestellt. Es waren einfach schöne Bilder von einer Baustelle, die eDF Kopfschmerzen und finanzielle Probleme bereitet.
Zwei Reaktoren stehen dort bereits und so konnte ohne großen Protest - 700 Menschen arbeiten für das Atomkraftwerk - der Plan für einen dritten Reaktor entwickelt werden. Er sollte 2012 für Gesamtbaukosten von 3,3 Milliarden Euro fertig gestellt werden. Das Datum der Fertigstellung und die Baukosten veränderten sich stetig:
4 Milliarden Euro und 2013 am Netz, 5 Milliarden und 2014 am Netz, 6 Milliarden und 2016 am Netz, 8,5 Milliarden und 2017 am Netz. Aktuell wird eine Inbetriebnahme Ende 2018 verkündet und die Baukosten sollen bis dahin 10,5 Milliarden Euro betragen. Billig war Atomstrom noch nie, ohne staatliche Subventionen zum Beispiel versteckt in der Forschungs-Förderung wäre die Atomkraft aus wirtschaftlichen Gründen schon Geschichte.
Atomkraft zur Stromerzeugung ist in Deutschland demnächst Geschichte. Wir werden auch ohne neue AKWs noch für mehr 100 Jahre ernste Probleme mit dem Atommüll und die Finanzierung seiner sicheren Endlagerung haben. Für den Atommüll in der Asse (schwach- und mittel-radioaktiv) gibt es bereits Zeitpläne bis 2036. Die letzte Schätzung von 2010 geht alleine an diesen kleinen Standort von Kosten von 3,7 Milliarden Euro aus, die fast vollständig vom Steuerzahler bezahlt werden.
Sarkastisch kann gesagt werden, wer einen sicheren Arbeitsplatz sucht, sollte eine Ausbildung in der Atommüllentsorgung oder der Steuerverwaltung anstreben.
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