Samstag, 12. März 2016

Missglückte Vorfilme und Teaser

Wenn ich mit Freunden ins Kino gehe, werden die werbenden Ankündigungen vor dem Hauptfilm gerne kommentiert. Es gibt die Perlen, die wirklich neugierig machen und entsprechend wieder ins Kino führen. Und dann gibt es die vielen missglückten Beispiele.
Es ist oftmals Werbung für eine "Jungs"-Film, junge männliche Erwachsene müssen Abenteuer bestehen und alles mit ach so coolen Sprüchen würzen. Die Abenteuer sind mit  Verfolgungsjagden, Schüssen und Explosionen sowie schönen, jungen Frauen verbunden. James Bond für Arme!
Die großen Produktionsgeschichten aka Hollywood recycelt gerne Klassiker der Filmgeschichte oder macht aus einer guten Idee für einen Film, der deshalb erfolgreich ist, eine Filmserie, die mit teure B-Movies zu umschreiben sind.

Neuinterpretationen einer Geschichte können sehr interessant sein, wenn ich zum Beispiel an "Die Zeitmaschine" nach dem Roman von H.G. Wells denke. George Pal hat 1960 mit Rod Taylor in der Hauptrolle und den damals möglichen Tricks dieses futuristische Gedankenspiel verfilmt. Für die Spezialeffekte gab es den Oscar. Der Vorfilm für  Simon Wells 2002 Version mit Guy Pearce in der Hauptrolle lockte mich ins Kino. Es stand das digitale Handwerkszeug der Illusion zur Verfügung, doch es ist die Geschichte, die dann auf der Leinwand überzeugt.
Doch es gibt dann auch die Vorfilme, die sind so abstrus, dass kein Geld an der Kinokasse gelassen wird. Zum Beispiel die Neuverfilmung der "Drei Musketiere" durch Paul W. S. Anderson (2011 Trailer). In der Literatur ein Klassiker und oftmals (u. a. 1948, 1973, 1993 und 1998) erfolgreich verfilmt, zeigte diese Werbung, dass deren Drehbuchautoren entweder nicht lesen können oder eigentlich nur einen Actionfilm, der in der Vergangenheit handelt und zufällig 3 Musketiere heißt, konstruierten. Als der Film Jahre später im Fernsehen lief, zeigte sich auch, dass er so schlecht ist, wie in den zusammengeschnitten Szenen der Werbung angedeutet.

Doch es gibt auch Vorfilme, die so schlecht sind, dass auf einen Kinobesuch verzichtet wird, aber dann auf DVD oder im Fernsehprogramm sehr unterhaltsam sind. Jurassic Park (1993) von Steven Spielberg brachte Dinosaurier zurück auf die Leinwand und wurde in einem zweiten (ganz OK) und dritten Teil (na, ja) fortgesetzt. 2015 wurde der vierte Teil im Kino beworben. Die ausgewählten Szenen ließen einen Krawall-Film für Jungmänner erwarten. Das ist mir kein Geld wert.
Nun sah ich den Film auf dem Bildschirm und wunderte mich über den Qualität des Films. Er war ähnlich unterhaltsam wie Star Wars und wäre sicherlich im Kino beeindruckend gewesen. Kritisch wird die Unterhaltungsindustrie à la Disney World gezeigt, die mit imposanten Kunststücken, Traumwelten, Streichelzoos und Andenkenläden vor allem sehr viel Geld verdienen möchte. Die Rendite der Investoren ist wichtiger als die Sicherheit. Es wird auch einmal mehr das Motiv der dummen, Macht verrückten Militärs gezeigt. Leider wird sehr offensichtlich eine Spur gelegt, die einen 5. oder 6. Teil erwarten lassen, obwohl am Ende dieses Films der Jurassic World als Tourismusziel zerstört ist. Im 5. Teil ist zu befürchten, dass die "bösen" Dinos dann für das US-Militär zur Jagd auf Daesh (= IS) oder Kim Jong-un genutzt werden.

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