Dienstag, 18. März 2008

De Zevensprong

Die TV-Serie De Zevensprong von 1982 behandelt in 13 Folgen ein Abenteuer in einer kleinstädtisch-ländlichen Idylle mit diversen Rätseln und daraus resultierenden Handlungssträngen. Astrid Lindgren zeigte eine schwedische Idylle im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts vor der Durchdringung von Technik (Elektrizität, Radio, Auto) in jedem Haushalt. In dieser Geschichte von Tonke Dragt wird eine Idylle der frühen 60-er Jahre des 20. Jahrhunderts gezeigt, in der sich die Moderne durchgesetzt hat, aber es auch noch Orte gibt, die schwierig zu erreichen sind und ohne Strom und Telekommunikation existieren.

Unter der Regie von Karst van der Meulen entstanden etwa halbstündige Folgen, die einen interessanten sich stets wiederholenden Übergang zwischen den einzelnen Folgen verwendet. In einem Wald steht der Zevensprong (Siebensprung) ein Wegweiser, mit Schildern in sieben Richtungen, obwohl offensichtlich sechs Wege von diesem Wegweiser abgehen. Jede Folge beginnt und endet am Zevensprong. In der Schlussszene treffen sich jeweils einige Akteure an der Kreuzung und es sind noch ein-zwei rätselhafte Sätze zu hören bis die Kamera langsam zu einer Totalen aufgezogen wird und sich nach oben durch die Bäume bewegt. Währenddessen geht die Handlung weiter, doch im Abspann sind nur noch die beschriebenen Bilder zu sehen. Mit der nächsten Folge fährt die Kamera wieder auf den Zevensprong zu und die letzten dreißig Sekunden der vorherigen Folge werden aus einer anderen Perspektive wiederholt und nun wird die weitere Handlung auch verständlich. Ein echter Cliffhanger für die Kinder und ihre Eltern, die jeweils eine Woche auf die nächste Folge warten mussten.


Ich hatte nun die DVD und habe gestern einfach mit einer Pause zwischen den drei DVD’s die 312 Minuten gesehen. Dies war für mich eine Übung in Nederlands.

Würde diese Filmserie heute noch funktionieren, würden Grundschüler sich über drei Monate diesen Film anschauen? Ich habe da so meine Zweifel, denn ein Großteil der Spannung basiert darauf, dass nur wenige Informationen von den verschiedenen Akteuren bekannt sind. Das fängt bei solch einer Banalität an, dass nur eines der Kinder in der Schulklasse den Luxus einer Armbanduhr hat und (Festnetz-) Telefonie nicht selbstverständlich ist. Viele Fragen wären mit einem Telefonat zu beantworten gewesen. Mobiltelefonie und Internet sind natürlich unbekannt. Das muss für 9-12-jährige eine sehr fremde Welt sein.

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