23. Mai 2011, 20 Uhr im Schauspielhaus Hannover
Konzerte aus Ländern, die dem Publikum nicht geläufig sind, werden in der Masala-Broschüre mit Referenz auf andere Künstler aus diesem Land beworben. Dies kann irreführend sein, wie auch bei diesem Konzert.
Carmen Souza ist meiner Meinung nach nicht vergleichbar mit Cesária Evora (ebenfalls Kap Verde), wie im Booklet geschehen, sondern eher mit der portugiesischen Jazzsängerin Maria Joao zu vergleichen. Denn es war ein Jazzkonzert mit afrikanischen und brasilianischen Verweisen. Jazz wird von vielen als DIE Weltmusik dargestellt, da hier die Virtuosen Musik aus allen Kulturen verarbeiten.
Konzerte im Schauspielhaus sind problematisch. Da sitzt man im sehr bequemen Sessel und wippt vielleicht mit dem Fuß, aber das führt nicht zu der unmittelbaren Begeisterung, die an anderen Spielstätten möglich sind, wenn man die Musik im Körper spürt und sich in die Musik fallen lassen kann. Der Sound und das Raumklima sind natürlich viel besser als in der Masala-Heimat Pavillon.
Die relativ junge Sängerin Carmen Souza (auch akustische Gitarre) fiel besonders durch ihre Vokalimprovisationen auf. Es gab längere Passagen in einigen Songs, wo sie keine Worte sang, sondern Töne stark variierte. Ihre Begleitmusiker an Bass, Flügel und Schlagzeug hatten viele Gelegenheiten zu eigenen Soli. Doch Musik kann ich nur unbeholfen in Worte fassen und verweise stattdessen auf einige Links:
Carmen Souza und Band "Sodade" (Live 2009)
Weitere akustische Beispiele und Informationen zu kommenden Konzerten bei MySpace
Das Konzert war sehr gut besucht, aber nicht ausverkauft und das bei einem Jazz-Konzert mit einer Preisspanne von 15 bis 35 Euro. Im Pavillon reduziert sich das Publikum bei Konzerten radikal, wenn die Preise eine Schmerzgrenze überschreiten und diese liegt nach meinen Beobachtungen deutlich unter 30 Euro. Doch hier war ein anderes Publikum in der Lobby des Schauspielhauses zu sehen, als im Pavillon anzutreffen ist.
Das Konzert gefiel mir. Ich war aber nicht so begeistert, um im Anschluss dies Musik auf CD mit nach Hause zu nehmen.
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