Donnerstag, 15. März 2012
Die Sonntagsfrage
Telefonische Umfragen waren schon oft ein Thema im Kreis der Familie, der Freunde, Kollegen und Bekannten. Alle hatten Erfahrungen damit; alle hatten vielfältige Erfahrungen mit unterschiedlichen Meinungsforschungsinstituten und zu vielen Fragen.
Doch trotzdem wurde DIE FRAGE niemand gestellt und entsprechend gab es schon Spekulationen, wer sich hinter den über 1.000 zufällig ausgewählten telefonisch Befragten verbirgt, die stets als Quelle angegeben werden.
Es ist schließlich eine einfache Rechnung, dass bei 5-7 konkurrierenden Meinungsforschern, die zusammen im Jahresverlauf mehrere hundert Mal für den Bund und für einzelne Länder die Sonntagsfrage stellen, jährlich deutlich über 100.000 Mal diese Frage gestellt wird.
Seit gestern Abend kann ich sagen, zum Beispiel wurde ich befragt.
Forsa rief mit offener Nummer im Display an. Es waren knapp über 15 Minuten zu verschiedenen Themen der aktuellen Diskussion und Nachrichtenlage. Es fing bei Mediennutzung an, ging über Energiefragen, Lebensmittelverschwendung, Manager und deren Einkommen bis zum Allzeitthema Bahn. Manchmal konnte man die Auftraggeber hinter den Fragen erahnen (RTL, Bahn), doch die Mehrzahl waren wohl nur für kommende Torten- und Balkendiagramme.
Mitten drin kam dann die doppelte Sonntagsfrage:
Wen habe sie bei der letzten Bundestagswahl gewählt, wen würden sie wählen, wenn kommenden Sonntag Bundestagswahlen wären?
Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich bei Forsa in einem Pool gelandet bin oder es wieder mehr als zehn Jahre dauert, bis INFAS, Allensbach, Infratest oder eben Forsa wieder anruft.
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