Die Schönheit einer Stadt erschließt sich erst vollständig auf den zweiten Blick, also wenn Orte, Straßen, Plätze, Häuser ein zweites Mal besucht werden. Doch es gibt auch Städte, die sofort ihren Charme, ihre Sammlung von Kuriosa, Formen und Farben zeigen, die den Blick verweilen lassen. Dann kommen noch akustische und olfaktorische Reize hinzu und es bleibt nur noch die Festsstellung: Barcelona ist schön!
Als ich mit S.R. [keine Abkürzung für einen akademischen oder sonstigen Titel, sondern einer der Richters aus Helsinki von dem auch alle Fotos stammen] von der Estació de França beginnend durch die Gassen der Stadtvietel La Ribera und Barri Gòtic spazierte, war die Vielfalt der Häuser und ihrer Verzierungen eine Augenweide. Immer wieder waren Figuren, Symbole oder Inschriften zu finden und oftmals begann ein mehr oder minder qualifiziertes Raten, was wir da vor uns sahen.
In diesem Viertel fanden sich auch Gebäude der letzten 50 Jahre, die glücklicherweise nicht durch Historismus glänzten, denn welchen Stil sollten sie auch nachäffen: Gotik, Renaissance, Barock? Es ist gerade diese Vielfalt, die gemeinsam ergraute Geschichte der Häuser, die das Interesse auf jede weitere Straße weckte.
Waren wir zu früh oder waren die Straßen im Südosten nicht in den üblichen Städteführern verzeichnet? Es waren erstaunlich wenig Menschen unterwegs und manchmal waren wir in einer dieser dunklen, engen Gassen auch alleine. Erst als wir die Via Laietana überquerten und uns dem Plaça de Catalunya näherten tauchten Reisegruppen auf.
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