Montag, 14. Januar 2008

Richard Matheson 1954 Ich bin Legende

Richard Matheson (1954) Ich bin Legende (Bibliothek der Science Fiction Literatur Band 12), Wilhelm Heyne Verlag München, Deutsche Übersetzung von Lore Strassl 1982, 220 Seiten.

Der aktuelle Film mit Will Smith ist angeblich die dritte Umsetzung des Romans gleichen Titels. Ich würde es besser als „frei nach den Roman ..." bezeichnen.

Der Roman ist im Kontext des sich erhitzenden Kalten Krieges und der massiven militärischen Forschung entstanden. Es wird angenommen, dass die radioaktive Strahlung der überirdischen Atombombenversuche zu verschiedenen Mutationen bei Krankheitserregern geführt haben, die durch blutsaugende Insekten übertragen werden. Die Krankheit hat fast die gesamte Menschheit ausgerottet und hinterließ nachtaktive Vampire.

Es wird die Geschichte von Robert Neville erzählt. Er lebt alleine in Los Angeles und sieht seine Aufgabe im Überleben und einer Vernichtung der Vampire. Im Tageslicht erneuert er beständig, die sein Haus beschützenden Knoblauchringe und sucht in den Häusern die Überreste der Verstorbenen, denen er einen Pfahl durch das Herz rammt. Es sind also die klassischen Vampirmotive (nachtaktiv, blutsaugend, Knoblauch, Pfählen).
Es wird als wissenschaftliche Erklärung zum einen darauf verwiesen, dass der Krankheitserreger (ein Bakterium) bei Sonnenlicht (nachtaktiv), direktem Luftkontakt (pfählen zerstört die Blutbahnen) oder den Wirkstoff des Knoblauchs abstirbt.
Der Roman ist in vier Kapitel gegliedert, die für vier Monate in einem Zeitraum von drei Jahren stehen. Die Handlung setzt im Jahr nach der tödlichen Pandemie ein. Das erste Kapitel beschreibt die verzweifelnde Einsamkeit von Robert Neville, der jede Nacht das wütende Geheul der Vampire ertragen muss. Seine Frau und sein Kind sind auch an der Krankheit gestorben und als er die Gruft besucht, vergisst er die Zeit und kommt erst nach dem Sonnenuntergang zurück zu seinem Haus. In einem Kampf tötet er viele Vampire und kommt verletzt ins Haus. In seiner Wut geht er bewaffnet wieder heraus und kämpft weiter, bis nach einer Verletzung sein Überlebenswille dominiert und er sich ins Haus zurückzieht.
Das zweite Kapitel handelt kurz darauf und beschreibt, wie er sich nun in dieser einsamen Welt eingerichtet hat. Ein Generator versorgt ihn mit Strom und sein Haus ist gegen die Vampire isoliert wurden. Vor allem kann er sie jetzt nicht mehr so deutlich hören und damit mit klassischer Musik am Abend die ihn umgebende Realität vergessen. Er hat nun mit medizinischen Experimenten begonnen und injiziert den Vampiren, die er am Tag in Häusern antrifft, Allylsulfid, den Knoblauchwirkstoff. Er erkennt nun auch, dass es zwei Formen dieser neuen Art gibt. Lebende Vampire und Zombies. Es taucht auch ein Hund auf, der sehnsüchtig von Robert Neville angelockt wird. Dieser lebende Kamerad, stirbt aber kurz nachdem er in den Haushalt aufgenommen wurde, an der Krankheit.

Das dritte Kapitel setzt zwei Jahre später ein. Eines Tages taucht eine Frau im Tageslicht auf und im Dialog erfährt der Lesende, was sich bis dahin entwickelt hat. Robert Neville ist weiterhin auf der systematischen Suche nach Vampiren und Zombies, die er final beseitigt und damit ein immer größeres Areal um sein Haus von diesen Nachtwesen befreit. Neville hat den begründeten Verdacht, dass die Frau auch zu den Infizierten gehört, nimmt sie aber dennoch in sein Haus auf. Sie gehört zu dieser Gruppe, aber innerhalb dieser Gruppe haben einige zwischenzeitlich ein Medikament entwickelt, dass den weiter mutierten Krankheitserreger an seiner Ausbreitung hindert. Sie ist eine Spionin dieser neuen Gesellschaft, die sich langsam organisiert und Neville als ihren Todfeind ansieht, weil er ohne Unterscheidung alle anderen Wesen final tötet. Sie rät ihn, dass er als einer der letzten seiner Art, sein Haus verlässt und sich in die Berge zurückzieht.

Im vierten Kapitel kommt es zum Showdown zwischen Robert Neville und Vertretern der neuen Gesellschaft. Vor seinen Haus muss er sehen, wie bewaffnete Vertreter eine Gruppe von Vampiren abschlachten und ihn danach zur Aufgabe auffordern. Es kommt zum Kampf, er wird festgenommen, erhält von der Frau aus dem vorherigen Kapitel die Möglichkeit zum Selbstmord durch Gift. Seine letzten Gedanken sind, dass er der Abnormale ist, eine Bedrohung für die neue Gesellschaft und bereits eine Legende.

Und dies macht dann auch den großen Unterschied zum aktuellen Film aus, in dem Robert Neville als ein Held stirbt und es eine Art von Happy End gibt.
Das Internetarchive www.archive.org biete eine kostenlose Kopie der ersten Verfilmung "The Last Man On Earth" von Ubaldo Ragona und Sidney Salkow mit Vincent Price als Dr. Robert Morgan (Die Handlung und der Name des Protagonisten wurden verändert) aus dem Jahre 1964.

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