Die langen Wege in den Stationen, der Wechsel von einer Linie zu einer anderen, das Warten auf die Anschlussverbindung und schließlich wieder der lange Weg um eine Station zu verlassen, bedeuteten stets mehr als eine halbe Stunde im Untergrund. Wenn dann auch noch Circle und Central Line verwechselt werden, dann dauerte es schon mal eine Stunde bis das Tageslicht wieder erblickt wird.
Acht Jahre sind seit meinem letzten Aufenthalt in dieser Metropole vergangen. Die Veränderungen im ÖPNV sind bemerkenswert. Es wurde offensichtlich in die Gleise investiert. Langsamfahrten auf alten Strecken und Pannen waren diesmal nur eine Erinnerung an frühere Aufenthalte. Die Baustellen von 2005 bedienen nun als Jubilee Line sehr schnell den Nordwest-Innenstadt-Nordost-Verkehr.
Als ich den neuen Übersichtsplan von Transport for London in der Hand hielt, fiel mir sofort eine neue Linie auf: London Overground.
Kunst von David Shrigley auf den Plan von Feb. 2006 |
Touristen sollten wissen, dass eine Fahrt mit der Overground nun wenig Blicke auf die Stadtteile ermöglicht. Es geht oftmals durch Gewerbegebiete. Wälle oder Lärmschutzwände begrenzen die Strecken. Hier gilt immer noch, dass ein Doppeldeckerbus mit einer einstelligen Nummer die kostengünstige Alternative zu den touristischen Bussen ist. Habe mal die Buslinie 6 für eine lange Strecke benutzt. Da ich bereits in der Mitte der Zone 2 zustieg war in der oberen Etage ein Frontsitz frei und ich hatte eine sehenswerte Fahrt von Maida Vale in die City.
In der langen Rush Hour ist vom Bus abzuraten. Da kann dann erlebt werden, dass auch schlendernde Fußgänger deutlich schneller sind.
Eine weitere Neuerung betrifft die Zweiräder. Barclays hat an sehr vielen Orten Leihstellen für Fahrräder errichtet. Diese wohl eher für Touristen interessante Form der Erkundung und die Räder der Einheimischen mischen sich an vielen Stellen mit den Straßenverkehr, aber es gibt auch Strecken, wo die Zweiräder bevorrechtigt sind. Ich kann mich gar nicht erinnern, ob ich überhaupt Fahrräder bei meinen vorherigen Aufenthalten gesehen habe, doch jetzt sind sie unübersehbar. Vor allem dort, wo an den Kreuzungen für Fahrräder Stellen direkt vor den Ampel markiert sind, damit dort die Räder in der Grünphase vor den Autos starten können.
Viele Autofahrer haben bloß noch nicht verstanden, was diese mit einem Fahrradzeichen markierten Bereiche für eine Bedeutung haben. Da sind die Autofahrer in London in guter Gesellschaft mit ihren Konservenfreunden in Hannover.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen