Jupiter Ascending
USA 2015
125 Minuten
Regie: Wachowski Geschwister
Viel zu viele Film-"Kritiken" sind nur verschleierte Werbung für einen Film. Die echte Kritik widmet sich dem Stil, dem Rhythmus und Flow der Handlung, der Überzeugungskraft der Akteure, etc.
Wie sollte in diesem Kontext ein Weltraummärchen gewürdigt werden. Die Wachowskis lieben Science Fiction (Matrix, V, Cloud Atlas) mit einer Botschaft.
Jupiter Ascending sollte nicht auf die beiden zentralen Botschaften, dass Zeit der wichtigste Rohstoff ist und das Kapitalismus grundböse sein kann, abgeklopft werden, sondern vor allem auf seinen Unterhaltungswert.
Es gibt viel an diesem Film zu kritisieren. Eine Space Opera wie Star Wars oder Star Trek hat lange Action Sequenzen. In Jupiter Ascending erscheint jede zu lang und kippt damit die Handlung ins Lächerliche.
Die voluminöse Musik von Michael Giacchino konkurriert in diesen Szenen mit dem Krach von Waffen und Zerstörung. Vielleicht ist die Überwältigung des Publikums gewünscht, doch der Lärm vor allem der Musik zehrt an den Nerven.
Dialoge des sich findenden Paars sind vielleicht nur in der deutschen Übersetzung mehrmals unfreiwillig komisch.
Erklärungen für Situationen außerhalb unserer Realität, seien es nun die schwebenden Schuhe oder das Bienenphänomen oder alles zur Genetik sind peinlich. In einem Weltraummärchen muss keine Pseudoerklärung mit Fachwörtern im falschen Kontext erfolgen. Es reicht, wenn das Publikum staunt und wir nur wissen, dass Bienen das Besondere in einer Person erkennen.
3D ist in diesem Film unnötig und hat nur die Produktionskosten unnötig erhöht. 3D ist hier nur ein Gimmick ohne das ein Mehrwert als Schauwert den Film aufwertet wie in Avatar oder Hobbit 3.
Kritik ist nicht grundsätzlich negativ und deshalb nun zum Lob. Es ist ein Weltraummärchen und selbst wenn Chicagos Skyline zu Beginn beschädigt wird, gibt es eine gute Erklärung, warum am nächsten Tag alles wieder erneuert ist und keiner sich an die Zerstörung erinnern kann. Was die Menschen nicht wissen wollen, vergessen sie!
Die reale Welt ist nur Hintergrund und alleine dadurch ist diese Geschichte besser als der Großteil des DC und Marvel-Trash mit seinen "normal" wirkenden Menschen mit Superkräften in einer US-Wirklichkeit.
Leider sind nur wenige Dialoge lustig, die dann aber wirklich. Ich sage nur "Ich liebe Hunde". Und dann die wunderbar lange Sequenz zum Thema Bürokratie. Hier wird Douglas Adams und sein Alptraum der Bürokratie in Form der Vogonen zitiert.
Die weiteren Zitate aus dem Schatz von Science Fiction Filmen sind eine einzige Freude und haben oftmals einen ironischen Twist.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass wenn der Film um 30 Minuten gekürzt würde, wäre er deutlich besser. Ich wurde gut unterhalten, aber Film bekommt nur 6 von 10 möglichen Punkten auf meiner Filmbewertungsskala.
Diese Großproduktion war an den deutschen Kinokassen trotz der aufwändigen Werbung nicht erfolgreich. Bis Ende März 2015 wurden 440.000 zahlende Besucher gezählt. (Quelle: Filmförderungsanstalt)
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