Von "erfahrenden" Reisenden wurde ich vor meiner Abreise gewarnt. Es sei doch Wahnsinn gerade im August nach Barcelona zu fahren. Da würde sich die Stadt auf 40° Celsius und mehr erhitzen, bla, bla, bla.
Als wenn diese Reiseplanung irgend etwas mit den Wetteraussichten zu tun hatte. Die folgende Graphik zeigt die gemessenen Temperaturen für die Stadt Barcelona. Diese Werte wurden am Flughafen registriert. Selbst wenn ein Zuschlag von 2-5 Grad für die Innenstadt genommen wird, waren es während meines Aufenthaltes nur wenig über 30° im Schatten. Der Schweiß lief dennoch, da unsere Wege lang waren.
Der Höhenzug der Cordillera Costera schien eine Wettergrenze zu. Oft standen für viele Stunden dichte Wolken im Nordwesten. Zweimal kam es zu heftigem Starkregen, der als Torrente von den Hängen abfloss und die Kanalisation überflutete.
Auf den Islas Canarias haben ich Barrancos gesehen, die sich in die Hänge der Vulkankegel geschnitten hatten. Auch im Umland von Barcelona gibt es diese steil abfallenden, aber viel kleineren Täler, durch die Regenfluten abfließen. Wenn so ein Bach eine Ortschaft wie Premià de Dalt durchfließt, so ist er heute unter die Straße gezwungen. Im Fall eines Starkregens reicht die Kapazität dieses Kanals nicht aus. In der Nacht vor meiner Anreise kamen am Flughafen Barcelona 45 mm Regen herunter, der Kanal wurde in Premià de Dalt geflutet, ertränkte viele Ratten und spülte Ratten, Sand und Zweige der Nadelbäume auf die Straßen und auf den Strand. Mit wurde erzählt, dass am Strand alle paar Meter eine angespülte ertrunkene Ratte lag. Auf meinen Weg vom Bahnhof zur Unterkunft waren auf den Straßen noch Spuren der Erosion zu sehen.
Am Abend des 12. August, als ich mich eigentlich auf den Sternschnuppenschwarm der Perseiden in einer Neumondnacht gefreut hatte, ging ein heftiges Gewitter mit Starkregen nieder. Gegen Mitternacht war das Spektakel zu Ende und wir gingen hinaus. Auf der Riera de Premià de Mar waren an jedem Hindernis Sand 5 bis 10 cm hoch angespült und darüber und an den Seiten weiter 10 cm Zweige, Blätter und Nadeln zu finden. Es hatte hier keine Zerstörungen gegeben, aber wir waren ausdrücklich davor gewarnt wurden, bei diesem Wetter die Straßen zu verlassen und in die Berge zu gehen, wo wir am Tag einen idealen Platz für die Sternschnuppennacht gesucht und gefunden hatten. Wir lagen schließlich mit spanischen Landwein (rot) auf dem Wassertank der Gemeinde. Jede und jeder von uns hat bestimmt zehn oder mehr Sternschnuppen gesehen. Dabei waren sogar einige der Extraklasse mit einer langen Zugbahn.
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