Freitag, 21. September 2007

Horst Evers 2005 Gefühltes Wissen

Es muss ja nicht immer gleich schwere Kost sein. Die Satiren von Horst Evers werden auf dem Klappentext als "Lageberichte mitten aus dem Leben" bezeichnet.
Er ist einer von den Berliner Kleinkünstlers, der natürlich nicht aus Berlin stammt.

Kein Witz: Er stammt aus Evershorst im Landkreis Diepholz, Niedersachsen. Alleine das ist schon Grund genug ein Dorf zu verlassen. Die wenigen Menschen mit den Familiennamen Brauel leben auch überall zum Beispiel in Lemgo) nur nicht in Brauel. Ich habe dieses Sammlung von kurzen Texten zum Geburtstag geschenkt bekommen und es war leichte und entsprechend schnelle Kost. Ich musste mich zügeln, um nicht alles an einen Tag zu lesen.

Es sind Satiren und Glossen eines oftmals wiederkehrenden Charakters, der sich mit Halbwissen und Unwissen durch das Leben mogelt.
Misslungen sind die Fahrtenschreibertexte über seine Lesereisen. Das Problem ist ja auch aus der Popmusik bekannt. Nach einen erfolgreichen Album, wird eine Band auf eine so lange Tournee geschickt, dass auf dem zweiten Album Lieder über das Reisen, die Langeweile in den Hotelzimmern und die Routine erscheinen. Wladimir Kaminer hat hieraus ein ganzes Buch gemacht (Mein deutsches Dschungelbuch), dass relativ gut unterhält.

Ein Buch bei dem ich manchmal Schmunzeln musste. Lautes Lachen wollte nicht aufkommen, obwohl wir in der gleichen Witzlandschaft sozialisiert wurden.

Horst Evers (Selbstdarstellung) 2005 "Gefühltes Wissen", Eichborn-Verlag und 2007 bei rororo.
Hier stelle ich sein früheres Buch "Die Welt ist nicht immer Freitag" (2002 / 2006) vor.

2 Kommentare:

Stefan Richter hat gesagt…

Und was hältst du von dem Max Goldt, den Martin dir geschenkt hat? :)

Stefan

Brauel in Ulaya hat gesagt…

Max Goldt ist dagegen eine ganz andere Liga! Ich hatte ihn bereits vor Barcelona durchgelesen, aber bisher dahin keine Zeit gefunden, außer das kleine Zitat http://ulaya.blogspot.com/2007/08/zitat-max-goldt-aktuelle-musik.html
etwas hierzu veröffentlichen.
Und wie mit jeden guten Buch, ist es längst schon auf Reisen und wird zur Zeit in Deventer genossen. Wenn es dann zu Weihnachten (?) erstmals ins Bücherregal kommen könnte, dann gibt es bestimmt vorher noch einige Bemerkungen von mir.
Ich wollte den Horst Evers nicht verreißen, aber wenn ich eine Wertung machen soll, dann würde ich mit der Harmlosigkeit des mittleren und späten Ephraim Kishon vergleichen. Max Goldt ist aktuell und hat den notwendigen Biss um für den Zynismus der Realität die richtigen Worte zu finden.