Während meine niederländische Familie mal wieder zu Besuch war, fand vor dem Wilhelm-Busch-Museum im Georgengarten das jährliche Klassik-Open-Air der Chopin-Gesellschaft statt.
Da wird die Studentenwiese von einem ganz anderen Publikum belegt. Das Bürgertum macht Picknick mit Möbel und reichhaltigen Körben. die Mehrheit stellen natürlich Menschen wie wir, denn das Bürgertum ist schon lange eine Minderheit.
Der Himmel sah nicht vielversprechend aus. Es war ein Tag für wind- und regendichte Kleidung. Wir stopften jeweils ein Kissen in eine Plastiktüte als Sitz und machten uns auf den Weg. Wir kamen sehr pünktlich an und kurz nachdem wir uns gesetzt hatten, fing das Konzert an.
Es wurde zuerst ein frühes Werk von George Gershwin gegeben, dass seine Qualität als Musical- und Filmmusik-Komponist zeigte. Die Instrumente erzählten Geschichten. Ähnlich war das folgenden Stück "Candide" von Leonard Bernstein am ehesten als erzählende Musik zu bezeichnen.
Das folgende Konzert für Trompete und Orchester in Es-Dur von Joseph Haydn fiel dagegen in seiner Musikalität und in der Qualität seiner Ausführung deutlich herab. Vor den abschließenden Variationen über ein Thema von Paganini op. 43 von Sergei Rachmaninow hatte sich bereits eine regenschwere Wolke abgezeichnet und als die ersten Tropfen fielen, war die Musik für uns nicht interessant genug und so machten wir uns auf den Weg zurück in die Wohnung.
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