Freitag, 21. März 2008

Donnie Darko 2001 von Richard Kelly

Es gibt Filme aus den USA - genauer aus Hollywood, die es nicht in die deutschen Kinos schaffen, obwohl es Produktionen mit prominenten Schauspielerinnen und Schauspielern sind. Donnie Darko ist einer von diesen Filmen gewesen und war mir bis vor kurzem nicht bekannt. Leider, denn es ist ein herausragender Film, der mehr als einmal angeschaut werden muss und kann, um die Details der Bilder zu genießen und zu verstehen.

Die Handlung setzt mit einigen Rätseln über Donnie Darko ein. Er ist ein Jugendlicher, der offensichtlich auf der Suche nach seinem Weg ist. Mit Aggressionen distanziert er sich vor allen von älteren Menschen - also von fast allen Menschen, die ihn umgeben. Er hat in einer nicht gezeigten Vorgeschichte Brandstiftung begangen und muss nun regelmäßig einer Psychiaterin von seinem Seelenleben und Träumen erzählen. Sie hat ihn auch Psychopharmaka verschrieben.
Mit der aufgehenden Sonne wacht Donnie Darko auf, er hat offensichtlich auf einer kleinen Straße geschlafen. Er steigt auf das neben liegende Fahrrad und fährt durch einen erwachenden Vorort mit seinen Joggern nach Hause. Auch hier ist die Familie schon aktiv, aber keiner spricht ihn über seine nächtliche Abwesenheit an. Nur am Kühlschrank hängt eine große Suchmeldung, die zeigt, dass er vermisst wurde.

In der folgenden Nacht wird Donnie Darko durch eine unbekannte Stimme geweckt. Diese Stimme fordern ihn klar und deutlich auf, das Haus zu verlassen, was er dann auch tut. Das Haus der Familie wird in der Nacht von einem abgerissenen Düsentriebwerk einer großen Linienmaschine getroffen. Das Triebwerk von der Größe eines Lieferwagens fällt regelrecht durch das Haus und zerstört dabei vollständig das Zimmer von Donnie Darko. Donnie erwacht am folgenden Morgen auf dem Grün eines Golfplatzes und fährt nach Hause, wo er freudig begrüßt wird.
Die untersuchende Luftaufsichtsbehörde hat mit diesem Unglück ein Problem. Es liegt keine Meldung über ein fehlendes Triebwerk eines Flugzeugs vor. Das Triebwerk lässt sich auch nicht identifizieren, weil alle Nummern auf dem Triebwerk durch Hitzeeinwirkung zerstört wurden.

In der High School ist Donnie als Überlebender eines spektakulären Unfalls plötzlich ein Prominenter, der von vielen beachtet wird. Hier wird auch klar, dass dies eine Geschichte der individuellen Adoleszenz ist. Die Gespräche im Freundeskreis drehen sich alle um den sehnsüchtig erwarteten ersten Sex.
An der Schule treffen zwei Welten aufeinander. Da ist zum einen das liberale Amerika, dass u.a. für herausragende Literatur (am Beispiel von Graham Greene) und den Forschungen in der Naturwissenschaft steht und da ist das konservative Amerika, das alles in Gut oder Böse einteilt und Religion und Esoterik als Lösung für alle Probleme ansieht. Donnie positioniert sich gegen diese Konservativen, die auch für ihn eine Beleidigung des Verstandes sind und greift verbal deren Weltsicht auf einer Schulveranstaltung an.
Die Stimme, die in der Nacht des Flugzeugunglücks, gerettet hatte, kommt immer wieder und warnt vor einem Ende der Welt. Die Stimme bekommt nun eine Gestalt und zeigt sich als ein Mann in einem Hasenkostüm mit einer metallischen Maske.


Ich möchte hier mit den Hinweisen auf die Handlung aussetzen, da ich bestimmt nicht der Einzige war, der diesen Film noch nicht kannte. Jeder gute Film, also auch dieser lebt schließlich auch von der Auflösung der rätselhaften Bilder, die sich ansammeln.
Nur noch so viel. Eine wesentliche Lösung zum Verständnis vieler Rätsel steckt in der theoretischen Grundlage von Zeitreisen, wie sie von Albert Einstein postuliert wurde.


Der Film arbeitet nur wenig mit Trickaufnahmen, aber gerade in diesen kurzen Science Fiction Elementen wäre es wünschenswert die visuelle Kraft dieser Bilder auf einer Kinoleinwand zu sehen. Bildschirme sind kein Ersatz für dieses Filmerlebnis.

Der Film hat auch eine interessante Musikuntermalung. Es ist keine Filmmusik, sondern "nur" der gelungene Einsatz von Songs.


Der Film erhält 8 von 10 möglichen Punkten meiner
Filmbewertungsskala.


Donnie Darko Filmkritik
Donnie Darko (USA 2001, 109 Minuten)


Drehbuch und Regie: Richard Kelly


Mit:
Jake Gyllenhaal (Donnie Darko) hatte seitdem in
Proof, The Day After Tomorrow, Jarhead und Brokeback Mountain Hauptrollen;
Jena Malone (Gretchen Ross);
Mary McDonnell (Rose Darko) ist ja seit Der mit dem Wolf tanzt ein bekanntes Gesicht;
Holmes Osborne (Eddie Darko);

sowie u.a. Patrick Swayze, Drew Barrymore und Maggie Ruth Gyllenhaal.


Donnie Darko in der
deutschen Wikipedia (Achtung: Spoiler!) und eine deutsche Fanseite




1 Kommentar:

Stefan Touko Richter hat gesagt…

Genialer, meiner Meinung nach sehr unheimlicher Film! Ich hab ihn leider auch nur bei einem Freund auf Video gesehen. Der Spruch "Who says Donnie Darko isn't a superhero?" ist aus irgendeinem Grund eine Art geflügeltes Wort geworden unter Leuten, die den Film gesehen haben. Ich habe das ein paar Mal jemanden sagen hören, hab aber keine Ahnung mehr, in welchem Kontext.

Im Film ist der Satz Donnies Antwort auf Gretchens Reaktion, als sie seinen Namen hört - "Donnie Darko? That sounds like some superhero's name!" oder so.
25. März 2008 17:01

Keine Kommentare: