Donnerstag, 20. Oktober 2011

Altbau-Probleme

In Hannover gibt es trotz der umfangreichen Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs einen relativ großen Bestand an Wohnungen aus der Kaiserzeit und ich hatte bisher das Glück, fast ausschließlich in solchen Häusern mit ihren hohen Decken zu leben.
Natürlich ist nicht alles eitel Sonnenschein, denn in einer Hochparterre-Wohnung über dem Keller ist es sehr schwierig, diese Räume zu heizen, wie ich in den 1990-er Jahre erleben musste.

Andere Probleme kommen mit dem Alter und den primitiven Renovierungen und Sanierungen der Kriegsschäden. Über die letzten zwei-drei Wochen wackelte mein Stromnetz. Mit der Konsequenz, dass mein Rechner mehr als ein Dutzend mal bei diesen kurzen Aussetzern abstürzte, was mich natürlich bestürzte, da Motherboard und Festplatte so etwas nicht mögen.
Der Hauselektriker war dann da und stellte mit Erstaunen fest, dass die Stromversorgung für alle vier Zimmer in der Wohnung plus Badezimmer und Flur über eine Leitung und eine Sicherung laufen. Damit war zunächst eine Suche nach den Wackelkontakt schwierig.
Ich erhielt den Rat, doch zu notieren, welche elektrischen Geräte in welchen Zimmern bei diesen Spannungsschwankungen und Aussetzern betroffen waren. Leichter gesagt, als getan, denn die Störungen hielten in der Regel nur wenige Sekunden an und mein Computer wurde damit zum Versuchskaninchen.

Ich fand nicht die Ursache, aber gestern kurz vor Mitternacht war es dann plötzlich dunkel und mein Stromnetz irgendwo unterbrochen. Kein Licht nirgendwo. Mit Kerze aufs Klo zu gehen ist nicht wirklich romantisch. Über Nacht habe ich aus Sicherheitsgründen auch noch die Sicherungen herausgenommen, da ich befürchtete, dass ohne bekannte Ursache sonst an der betroffenen Stelle ein Brand entstehen könnte.
Der morgendliche Anruf beim Hausverwalter stimmte mich hoffnungsvoll, doch es dauerte dann noch bis zum Nachmittag bis der Elektriker wirklich kam. Da in der Küche Strom vorhanden war, hatte ich über diverse kurze Verlängerungskabel meinen Rechner starten können und so war etwas Arbeit möglich.
Der Schaden wurde vom Elektriker nach etwa einer halben Stunde gefunden. Tapeten aufgeschnitten, Verteilerdosen freigelegt und eine durch geschmorte Kabelverbindung repariert. Mit dem Hinweis, dass die Hausverwaltung entscheiden muss, ob neue Leitungen verlegt werden, verabschiedete sich der Mann. Es war nachweislich kein Überlastschaden, da in den letzten Monaten keine neuen Geräte angeschafft wurden und auch nicht mehr Geräte auf einmal betrieben wurden, als vor einigen Monaten. Es war wohl einfach das Alter, das eine Kabelverbindung lockerte.
Jetzt bin ich mal gespannt, ob in den nächsten Monaten alte Kabelschächte geöffnet werden, um neue Kabel zu verlegen und vor allen die Stromversorgung der Räume über mehr als eine Sicherung laufen zu lassen.

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