Ich blicke zurück auf einen zu sonnigen, zu trockenen und zu warmen Winter 2013-2014 in Hannover.
Aus Gründen der statistischen Vergleichbarkeit sind die Monate Dezember bis Februar für die Meteorologie die Wintermonate auf der Nordhalbkugel. Der Winter hält sich nicht an diese starren Monatsgrenzen. Kalte und eisige Tage und Perioden mit und ohne Schnee kann es hier im norddeutschen Flachland natürlich bereits vorher und vor allem auch noch im März und April geben, wie zuletzt im Frühjahr 2013 zu erleiden war.
Der Winter 2013-2014 war vor allem zu warm.
Die erste Abbildung zeigt als rote Linie den 30-Tage-Durchschnitt der Tagesmitteltemperatur der DWD-Wetterstation Hannover-Langenhagen. Die Tageswerte stammen vom DWD die Berechnung des gleitenden Mittelwerts und die Abbildung sind von mir.
Der Klimanormalwert (=CLINO) in Blau ist der monatliche Referenzwert für Hannover.
Die erste Markierung steht für die Durchschnittstemperatur der 30 Tage vom 24. Oktober bis zum 22. November 2013. Die letzte Markierung steht für die Periode vom 3. März bis zum 1. April 2014.
Als oberen Grenzwert habe ich 8° definiert, den sowohl zu Beginn des Winters, als auch nun nach dem Winter wurde dieser Wert sehr schnell passiert. Danach dauerte die kalte Jahreszeit knapp über vier Monate.
Zu kühl war es nur Ende November. Für die Jahreszeit deutlich zu warm (mehr als 2° wärmer als der Klimanormalwert) war es vom Dezember bis Mitte Januar und seit Anfang Februar.
Ein Blick auf die Wochentemperatur zeigt deutlich die Phasen des Winters 2013-2014. Dargestellte sind die gemittelte Temperatur über 7 Tage. Die erste rote Markierung (11,2°) steht für den Temperaturdurchschnitt der Tage 27. Oktober bis 2. November 2013. Es ist ein gleitender Durchschnittswert. Die nächste Markierung steht entsprechend für die Tage 28.10-3.11.2013, u.s.w. Die letzte Markierung (11,1°) steht für die Periode 28. März bis 3. April 2014.
Referenzwert sind wieder die monatlichen Klimanormalwerte. Ende November 2013 meldete sich erstmals der Winter, um sich gleich wieder zu verabschieden und erst in der zweiten Januarhälfte wieder zu kommen. Anfang und Ende März wurde es dann noch mal kühl, blieb aber "für die Jahreszeit" zu warm.
Neben der monatlichen Durchschnittstemperatur verzeichnet die Klimatabelle auch die durchschnittliche monatliche Höchst- und Tiefsttemperatur. Abb. 2 zeigt den Vergleich der CLINO-Werte mit dem letzten Winter.
Auch hier zeichnet sich ein ähnliches Bild. Alle aktuellen Werte liegen über den Referenzwerten.
Im Winter werden als weitere Größe die Frosttage (Tiefsttemperatur unter 0°) und Eistage (Höchsttemperatur unter 0°) gezählt. Hinzu kommen die Tage mit Bodenfrost.
In den drei meteorologischen Wintermonaten sind nach der Klimatabelle in Hannover 50 Frosttage zu erwarten.
2013-14 waren es nur 23. Besonders fallen hier der Dezember 2013 und der Februar 2014 auf. Der erste Frosttag war übrigens der 15. November und der bisher letzte der 26. März.
Im langjährigen Mittel wurden 19 Eistage für die "Wintermonate" Dezember-Februar registriert.
2013-14 waren es nur 8 und diese finden sich alle in der kurzen Periode zwischen dem 21. und 30. Januar 2014.
Nur bei der Zahl der Tage (eigentlich eher Nächte) mit Bodenfrost wurden die CLINO-Werte fast erreicht. In den drei "Wintermonaten" sind durchschnittlich 56 Tage zu erwarten.
2013-14 waren es nur 52 Tage mit Bodenfrost in den "Wintermonaten" nachdem bereits am 27. September 2013 erstmals Bodenfrost registriert wurde..
Neben den Temperaturen sind sowohl die Sonnenstunden, als auch der Niederschlag im Winter 2013-2014 auffällig.
Dezember und Januar waren zu trocken und die Sonne zeigte sich überdurchschnittlich oft. Dies setzte sich auch im Februar und März 2014 fort: trockene Monate mit überdurchschnittlich viel Sonnenschein.
Dies ist nun mein vierter Blog-Beitrag zum Winter in Hannover. Es gibt einen langen Beitrag zum sehr kalten Winter 2009-2010 mit Vergleichen zu anderen Wintern, ein Vergleich zwischen den Winter 1985/86 und 2011/12 und aktueller zum langen Winter 2012-2013.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen