Der Schmerz vervielfachte sich als ich panisch in einer rudernden Bewegung meinen Arm von der unsichtbaren Quelle weg riss. Ich sah es noch nicht, aber ich hatte die Nesseln einer Tentakel einer Qualle berührt und mit der drehenden Bewegung die Nessel um meinen Oberarm gewickelt.
Der Schnorchel wurde ausgespuckt und ich rief um Hilfe. einer meiner amerikanischen Freunde kam angeschwommen, sah die Ursache und entfernte die Ursache der Schmerzen. Ich bewegte mich zu dem kleinen Ruderboot, und kam mit der Hilfe des lokalen Fischers ins Trockene. Ein roter Streifen lief um meinen Arm herum und schmerzte so sehr, dass ich mich jetzt wunderte, wie ich trotzdem damit zum Boot geschwommen und ins Boot gekommen war. Die Nerven waren so überreizt, dass der Arm nicht zu gebrauchen war.
(Blick vom Wasser auf unsere Unterkunft) |
(Stone Town, Zanzibar, Unguja, März 1989) |
Bereits kurz hinter der Stadt endete der befestigte Weg und der LKW schaukelte und sprang vollbesetzt über sandige Pisten. Der Weg war so schlecht, dass das Fahrzeug nie wirklich schnell fahren konnte. Dagegen wurden die Holzbänke schnell unbequem.
Unser Ziel war irgendwo bei Bwejuu. Wir wollten an der Ostküste Baden und die Schönheiten eines Korallenriffs erleben. Jemand hatte den Tipp bekommen, dass an unserm Ziel einige Fischer ein Gasthaus anbieten. 1989 gab es noch keinen nennenswerten Tourismus weder auf Zanzibar noch in Tanzania. Wazungu (=weiße Menschen) waren in der Regel Entwicklungshelfer, Missionare, Entwicklungsexperten, Diplomaten, Händler oder eben wie wir im akademischen Austausch (als Dozenten oder Studierende).
(Unguja, Zanzibar Ostküste kurz nach Sonnenaufgang, März 1989) |
Wir fanden eine Unterkunft und verteilten uns auf die drei oder vier Zimmer der einfachen gekalkten Unterkunft. Der Fischer kassierte vorab und fragte gleich, was wir denn Essen und Trinken wollten. Natürlich Fisch und Reis statt des immer wieder in der UNI-Mensa servierten Ugali na Maharage (rote Bohnen mit fester Maispampe und ein-zwei Stücken Fleisch).
(Kokospalme an der Ostküste von Unguja, Zanzibar, März 1989 |
Der Fischer fragte uns am nächsten Morgen, was wir denn an diesen Tag essen wollten und wir fragten nach Hummer. Er sagte dazu, dass er den wirklich im Wasser suchen muss und so dieses Speise teurer sein würde. Doch was war teuer im Jahre 1989 in Ostafrika. Für uns nichts und wir waren arme Studierende mit kleinen Stipendien und wenig Taschengeld. Doch wir hatten Geld und waren alleine schon deshalb relativ reich. Der Fischer bot auch an, dass wir bei ihm Schnorchel und Taucherbrillen leihen könnten und er mit uns am Nachmittag, wenn die Sonne nicht mehr gefährlich ist, mit uns zum Riff raus fahren könnte.
Es war bis zu dem Vorfall mit dem Nesseln einer Qualle ein wunderbares Erlebnis. Wir wurden vor den scharfen Kanten des Riffs gewarnt. Die Kraft der Wellen brach sich hier und so war wirklich manchmal das Riff zu spüren. Was jeder von uns mit den Taucherbrillen gesehen hat, kann nicht in Worte gefasst werden. Es gibt unbeschreibliche Schönheit.
Am Ende unserer Tour hatten alle rote Stellen. Ich am Arm von der Qualle und wir alle am Oberkörper und den Beinen von der Sonne.
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