Departed – Unter Feinden (USA 2006, 149 Minuten)
Regie: Martin Scorsese
Depart. Etymologisch vom lateinischen departir, to devide, to part from
depart = 1. a) weggehen, fortgehen, sich entfernen; b) abfahren, auslaufen, ablegen, abfliegen, abreisen; c) abweichen; 2. verscheiden, sterben.
departed = 1. a) vergangen; b) dahingeschieden; 2. Dahingeschiedene
Ich war beeindruckt als ich vor einem Monat aus dem Kino kam. Dennoch habe ich darauf verzichtet, wie sonst üblich eine eigene Filmkritik oder Inhaltsangabe zu diesen gelungenen Streifen zu schreiben, da alles wesentliche bereits in der Wikipedia steht. Dies gilt sowohl für diesen Film (link), als auch für das chinesische Original Infernal Affairs (link).
Herausragend ist die Konsequenz der Geschichte. Es sind nicht nur jeweils ein Undercover-Polizist bei der irischen Mafia und ein Mafia-Freund bei der Polizei, sondern jeweils mehrere, die sich aber untereinander nicht kennen und ihrem Dienstherren bis zum Tod dienen. Die Gewalt ist selten zu sehen, dann sehr drastisch und dennoch oftmals beiläufig. In dem dargestellten Milieu gibt es keine Distanz zu Folter und Mord.
Martin Scorsese (link) hat lange auf einen Oscar warten müssen. Erst mit der siebten Nominierung für seine Regieleistung erhielt er die Figur. Ich schiebe es auf das orthodoxe Verständnis von Christentum in den USA, dass sich die Academy 1989 nicht traute, die Nominierung für Last Temptation of Jesus Christ in einen Oscar umzuwandeln (Er ging stattdessen an den US-Patrioten Oliver Stone für seinen Born on the 4th of July). Für seine letzten drei Filme (2003 Gangs of New York, 2005 Aviator und 2007 Departed) gab es eine Nominierung für den Oscar für die Regie. Nun hat er ihn endlich gleich in doppelter Ausführung für Regie und Besten Film. In allen drei Filmen spielt Leonardo DiCaprio die Hauptrolle und er gibt alles. Es sieht so aus, dass er nun Oscarnominierungen sammelt.
Ich gebe dem Film 9 von 10 möglichen Punkten meiner Filmbewertung, die hier zu finden ist.
Der Film war sogar wirtschaftlich ein Erfolg: Bis Ende Januar -also vor der Oscar-Verleihung- haben sich in Deutschland mehr als 1,1 Millionen zahlende Besucher den Film im Kino angeschaut.
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