so etwas wie eine Rezension:
Wladimir Kaminer "Mein deutsches Dschungelbuch" (2003).
Im Sommer 2005 habe ich die "Reise nach Trulala" von Wladimir Kaminer gelesen. Nun also ein weiteres Buch von dem Russen, der von Berlin aus Deutschland und seine Menschen beobachtet. Diese Kurzgeschichten aus der Provinz (?) haben Stärken aber leider auch viele Schwächen. Es ist sehr leichte Lektüre, die gut für den Frühstückstisch geeignet ist. In jeder Stadtbeschreibung steckt stets der Ansatz einer Satire oder zumindest eine ironische Schilderung. Es tat gut den Tag mit lautem Lachen zu beginnen.
Leider ist das Buch aber auch eine unendliche Geschichte über die Notwendigkeit zu schreiben. Dies wird oft selbstironisch betont, wiederholt sich dann doch aber zu oft. Ähnliche Redundanzen sind in den Ortsbeschreibungen zu finden. Ja, ja, deutsche Orte sind ähnlich, aber ...
Das Buch basiert zum großen Teil auf Notizen (und leider sind es manchmal auch solche) über Orte, in die Wladimir Kaminer zu einer Lesung aus seinem Buch "Russendisko" eingeladen wurde.
Die "Reise nach Trulala" war deutlich besser. Es waren nicht nur hingeworfene Sätze, sondern sehr kuriose Geschichten. Die Anekdote über Joseph Beuys und sein nichteheliches Kind ist einfach köstlich und es würde mich interessieren, ob sie wahr ist oder nur sehr gut ausgedacht wurde.
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